Austria Wien gegen Wolfsberger AC
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

WAC gewinnt Spektakel bei Austria

Der RZ Pellets Wolfsberg hat am Sonntag zum Abschluss der Gruppenphase in der tipico-Bundesliga nach einem turbulenten Spielverlauf einen klaren Auswärtssieg bei der Wiener Austria gefeiert und den Platz in der Meistergruppe mit Bravour verteidigt. Die Kärntner setzten sich in Wien mit 5:3 (3:1) durch und halten damit vor der Punkteteilung drei Punkte mehr als die sechstplatzierte WSG Swarovski Tirol.

Marco Djuricin brachte die Austria zunächst in der sechsten Minute in Führung, danach übernahmen aber die Wolfsberger das Kommando. Luka Lochoshvili (14.), Thorsten Röcher (33.) und Dejan Joveljic (44.) drehten die Partie noch vor der Pause zu Gunsten der Gäste. Nach dem 4:1 durch Michael Liendl (53.) schöpften die „Veilchen“ dank eines Doppelschlags von Alexander Grünwald (66.) und Agim Zeka (78.) noch einmal Hoffnung, Dario Vizinger (86.) machte den Sack für den WAC aber endgültig zu.

Für die Austria war die Qualifikationsgruppe bereits vor der Heimniederlage fix. Das Team von Peter Stöger startet dort mit zwei Zählern Rückstand auf den voranliegenden TSV Prolactal Hartberg. Der WAC geht indes am Osterwochenende in der Meistergruppe als Fünfter ins Rennen um die Europacup-Startplätze.

Acht Tore bei Spektakel in Wien-Favoriten

Am Ende setzte sich der WAC mit 5:3 durch und löste das Ticket für die Meistergruppe.

Austria nutzt Unachtsamkeit zur Führung

Beim WAC, dem ein Remis für die Top Sechs genügt hätte, reagierte Interimscoach Roman Stary nach dem 3:5 gegen die WSG. Im dichten Schneetreiben liefen die Wolfsberger an fünf Positionen verändert im 4-2-3-1-System ein. Die Gäste trachteten rasch danach, die Spielkontrolle zu übernehmen und reklamierten schon nach eineinhalb Minuten Elfmeter, nachdem der in die Startelf gerutschte Röcher im Duell mit Erik Palmer-Brown zu Fall gekommen war.

Die Austria nutzte jedoch eine Unachtsamkeit der Kärntner zur Führung. Christoph Monschein hatte nach Pass von Andreas Poulsen völlig freie Bahn, setzte den Ball aber an die Stange. Der Nachschuss von Dominik Fitz landete jedoch vor den Füßen von Djuricin. Der 28-Jährige hatte im Profibereich zuletzt für die Grasshoppers Zürich im Mai 2019 getroffen. Der WAC zeigte sich unbeeindruckt und war in seinen Aktionen deutlich präziser als der Gegner.

WAC dreht Spiel vor der Pause

Ein Eckball bescherte den Kärntnern den Ausgleich, Lochoshvili bezwang Patrick Pentz im dritten Versuch aus kurzer Distanz doch noch. Die Austria blieb ideenlos, fehleranfällig und hielt auch physisch wenig dagegen. Der WAC belohnte sich bis zur Pause noch zweimal. Röcher beförderte den Ball etwas glücklich unter die Latte, nachdem Eli Peretz ein Schussversuch abgerissen war. Kurz vor der Pause leistete sich Manprit Sarkaria einen folgenschweren Ballverlust, Peretz schickte Joveljic auf die Reise, der umringt von vier Austrianern erfolgreich abschloss.

In unveränderten Formationen ging es nach Seitenwechsel weiter. Der WAC hatte nicht genug: Liendl traf volley, nachdem Palmer-Brown Röcher den Ball serviert hatte. Stöger hatte genug gesehen und schickte bei einem Wechsel gleich vier neue Akteure aufs Feld. Beim WAC gab Mario Leitgeb sein Comeback nach einer Wadenverletzung. Die Wolfsberger ließen die Zügel dann ein wenig schleifen und wurden gegen motivierte Austria-„Joker“ bestraft. Grünwald in seinem 300. Bundesliga-Einsatz per Fernschuss und Zeka stachen. Der Zusatzpunkt blieb für die Austria aber aus. Der ebenfalls eingewechselte Vizinger traf noch nach einem energischen Alleingang.

Stimmen zum Spiel:

Peter Stöger (Austria-Trainer): „Wir haben verdient verloren, weil wir die rund eine Stunde bis zu den Wechseln mit viel zu wenig Spannung gespielt haben. Wo zu wenig Bereitschaft da war, die Situation anzunehmen. Es waren schwierige Bedingungen gegen eine Mannschaft, die unbedingt etwas mitnehmen wollte. Dem musst du dich stellen, das haben wir lange nicht gemacht. Nach den Einwechslungen war es dann okay. Man muss zur Kenntnis nehmen, dass wir gegen die Mannschaften aus den ersten sechs kein einziges Spiel gewonnen haben. Deshalb hat es Berechtigung, dass wir uns diese zehn Spiele unten verdient haben.“

Roman Stary (WAC-Trainer): „Es ist viel passiert in den 90 Minuten. Wir sind gut ins Spiel gestartet, aber rasch in Rückstand gekommen. Dann haben wir sehr guten Fußball nach vorne gespielt, unsere Offensivabteilung hat sensationell gespielt heute. Das war eine tolle Leistung. Nach dem 4:1 haben wir die Ordnung verloren, die Austria ist zu Toren gekommen, ohne große Chancen herausgespielt zu haben. Dann haben wir uns hinten wieder gefunden und mit dem 5:3 alles entschieden. Großes Ziel ist nun ein europäischer Bewerb. Dieses Ziel haben wir uns gesetzt, da werden wir alles unternehmen, um das zu schaffen.“

Tipico-Bundesliga, 22. Runde

Sonntag:

Austria Wien – WAC 3:5 (1:3)

Wien, Generali Arena, SR Schüttengruber.

Torfolge:

1:0 Djuricin (6.)
1:1 Lochoshvili (14.)
1:2 Röcher (33.)
1:3 Joveljic (44.)
1:4 Liendl (53.)
2:4 Grünwald (66.)
3:4 Zeka (78.)
3:5 Vizinger (86.)

Austria: Pentz – Teigl, Schösswendter, Palmer-Brown, Poulsen (57./Grünwald) – Sarkaria (57./Jukic), Ebner (80./Demaku), Martel, Fitz (57./Zeka) – Djuricin, Monschein (57./Wimmer)

WAC: Kofler – Pavelic, Baumgartner, Lochoshvili, Scherzer – Stratznig (63./Leitgeb), Wernitznig (86./Henriksson) – Röcher (86./Taferner), Liendl, Peretz (63./Vizinger) – Joveljic

Gelbe Karten: Fitz, Monschein bzw. Stratznig, Baumgartner

Die Besten: Martel, Zeka bzw. Liendl, Baumgartner, Peretz