Tobias Kainz (Hartberg) und Ahmet Muhamedbegovic (St.Pölten)
GEPA/Simona Donko
Bundesliga

Hartberg verpasst knapp Top Sechs

Der TSV Prolactal Hartberg hat den Sprung in die Meistergruppe der tipico-Bundesliga auf dramatische Art und Weise verpasst. Die Oststeirer trennten sich am Sonntag im eigenen Stadion vom SKN spusu St. Pölten nach einem turbulenten Schlagabtausch mit 3:3 (0:1) und müssen als Tabellensiebenter in die Qualifikationsrunde. Trotz gedrehtem zweimaligem Rückstand fingen sich die Hartberger in der Nachspielzeit den Last-Minute-Ausgleich ein.

Tore von Bakary Nimaga (65.), Seifedin Chabbi (72.) und Sascha Horvath (76.) waren für die Gastgeber, die einen Sieg benötigt hätten, zu wenig. Für St. Pölten trafen Robert Ljubicic (40.), Taylor Booth (67.) und Kofi Schulz (94.).

Hartberg versuchte mit intensiven Offensivbemühungen, einen frühen Führungstreffer zu erzielen. St. Pölten beschränkte sich zunächst darauf, aus Kontern heraus Nadelstiche zu setzen. Trotz deutlich mehr Spielanteilen fanden die Steirer aber in der ersten Hälfte kaum zwingende Torchancen vor. Ein Volleyschuss von Tadic nach Flanke von Andreas Lienhart ging neben das Tor (18.).

Hartberg verpasst nach Krimi Meistergruppe

Der Ausgleich von St. Pölten zum 3:3 raubte den Steirern in der Nachspielzeit noch das Ticket für die Top Sechs.

Auf der Gegenseite gab Michael Blauensteiner ebenfalls volley aus elf Metern einen gefährlichen Schuss ab, der nur knapp über die Querlatte ging (18.). Die Niederösterreicher kamen Mitte der ersten Halbzeit immer besser ins Match. Neuzugang Brandon Servania schoss in der 26. Minute von der Strafraumgrenze nach einem Assist von George Davies drüber.

Tadic scheitert mit Elfer an Riegler

Wenig später war dann alles für einen Treffer der Hartberger angerichtet. Schulz warf sich in eine Flanke von Florian Flecker und stützte sich dabei mit der rechten Hand ab. Schiedsrichter Josef Spurny legte diese Situation – nicht unumstritten – als Handspiel aus und gab Elfmeter. Diese Chance ließ TSV-Stürmer Tadic allerdings aus. SKN-Keeper Christoph Riegler parierte den relativ zentral angetragenen Strafstoß mit den Füßen (31.).

In der 40. Minute wurde die Ibertsberger-Truppe schließlich für einen eiskalt zu Ende gespielten Konter belohnt. Dor Hugi bediente den völlig frei stehenden Robert Ljubicic, der trocken verwertete.

Hartberg nach der Pause noch offensiver

Nach dem Seitenwechsel warfen die Oststeirer noch einmal alles in die Waagschale. Tobias Kainz kam in der 55. Minute im gegnerischen Strafraum unbedrängt zum Abschluss, der nur knapp über das Tor ging. Immer wieder fanden die Gäste durch die offensive Ausrichtung der Hartberger aber auch Räume vor. So lief etwa Davies alleine auf das Tor von Hartberg-Tormann Rene Swete zu, in dem er aber zugleich seinen Meister fand (58.).

Turbulent ging es im Gegenzug auch im SKN-Strafraum zu: Nimaga setzte einen Schuss zunächst an die Stange, den Nachschuss von Kainz wehrte Riegler an die Latte ab (59.). Es folgte ein wahres Torfestival. In der 65. Minute fiel erstmals der Ausgleich: Nimaga köpfelte eine Flanke von Rajko Rep zum 1:1 ein. Aber schon zwei Minuten später stellte der eingewechselte Booth die Führung der Gäste wieder her. Der US-Amerikaner vollendete einen Konter nach Assist von Schulz.

Eckball kostet Hartberg Platz in Meistergruppe

Die Hartberger ließen sich davon aber nicht aus der Bahn werfen. Noch einmal gelang der Elf von Markus Schopp der Ausgleich. Chabbi erzielte nach einem von Rakowitz quergelegten Zuspiel ein Jokertor (72). Für den Führungstreffer und zunächst ungebrochenen Jubel sorgte schließlich Sascha Horvath nach einer Flanke von Tadic in der 76. Minute. Ein schon sicher gewähntes Meistergruppenticket kam dann aber doch noch abhanden: In der vierten Minute der Nachspielzeit glichen die Gäste erneut aus. Daniel Drescher verlängerte einen Eckball auf Schulz, der den Ball im Tor unterbrachte und die Gastgeber in die Qualifikationsgruppe mitnahm.

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): „Wir sind zurückgekommen aus einer ganz schwierigen Situation, haben einen Elfmeter verschossen, ein paar Chancen vergeben. Der Gegner hat auf unsere Fehler gewartet. Umschaltmomente haben wir ihnen leider Gottes das eine oder andere Mal gegeben. Vom Ablauf her ist das natürlich sehr dramatisch. Es ist jetzt nicht so, dass die Welt zusammenbricht. Wir wissen, dass wir jetzt noch zehn Spiele haben in der Qualifikationsrunde. Auf die freuen wir uns sehr. Ich möchte Wattens gratulieren, dass sie ihr unglaubliches Ziel erreicht haben.“

Robert Ibertsberger (St. Pölten-Trainer): „Wir nehmen gerne den Punkt mit. Es ist ein Wellental, das du als Trainer in so einer Partie durchlebst. In der zweiten Halbzeit ist nicht mehr so viel Fußball gespielt worden. Wir gehen zweimal in Führung, sind dann 3:2 hinten und haben dann trotzdem noch eine sehr gute Moral gezeigt. Was mich trotzdem ärgert, ist, wie wir die Tore bekommen. Wir haben da nicht gut verteidigt.“

Tipico-Bundesliga, 22. Runde

Sonntag:

Hartberg – St. Pölten 3:3 (0:1)

Hartberg, Profertil Arena, SR Spurny

Torfolge:
0:1 R. Ljubicic (40.)
1:1 Nimaga (65.)
1:2 Booth (67.)
2:2 Chabbi (72.)
3:2 Horvath (76.)
3:3 Schulz (94.)

Hartberg: Swete – Lienhart (46./Rakowitz), Gollner, Luckeneder, Klem – Kainz (61./Chabbi), Nimaga – Horvath, Rep (85./Rotter), Flecker – Tadic (78./Horvat)

St. Pölten: Riegler – Steinwender, Drescher, Muhamedbegovic (80./Schmidt) – Blauensteiner (46./Majnovics), Halper, Servania (75./Meister), R. Ljubicic, Schulz – Davies (74./Pokorny), Hugi

Anmerkung: Tadic (31./Hartberg) scheiterte mit einem Elfmeter an Goalie Riegler

Gelbe Karten: Klem, Rep, Nimaga bzw. Schulz

Die Besten: Flecker, Horvath, Nimaga bzw. Davies, Ljubicic, Riegler