Für die Favoriten Frankreich (Gruppe D) und Belgien (E) steht jeweils zu Hause das Duell mit dem laut Papier stärksten Herausforderer auf dem Programm. Die Franzosen empfangen im Stade de France in St. Denis die Ukraine und haben beste Erinnerungen an die jüngste Begegnung. In einem Testspiel letzten Oktober deklassierte die Mannschaft von Didier Deschamps die Ukrainer mit 7:1.
Real-Madrid-Legionär Raphael Varane will dem Test aber keine zu große Bedeutung beimessen – im Gegenteil. „Es erinnert uns natürlich an die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2014. Wenn wir diese Situation vermeiden können, in einem Spiel alles zu spielen, wäre es besser“, sagte der Verteidiger. Im Play-off für die WM in Brasilien war Frankreich im Hinspiel in Kiew an einer „gelben Wand“ verzweifelt und hatte 0:2 verloren. Dank eines 3:0-Heimsieges lösten „Les Bleus“ trotzdem noch das WM-Ticket. In der Endrunde schieden sie im Viertelfinale gegen den späteren Weltmeister Deutschland aus (0:1).
Nach dem Match gegen die Ukraine folgen zwei Auswärtspartien am Sonntag (15.00 Uhr MEZ) in Kasachstan sowie am Mittwoch nächster Woche in Bosnien und Herzegowina. Für Teamchef Deschamps zählt vorerst aber nur der Auftakt. „Wir haben das erste Spiel gegen die Ukraine, ein direkter Gegner (im Kampf um ein WM-Ticket, Anm.), eine sehr gute Mannschaft. Wir konzentrieren uns auf dieses Match, ohne das zweite oder dritte vorwegzunehmen“, sagte Deschamps.
Wales muss ohne Teamchef Giggs nach Belgien
Belgien hat in Leuven Wales zu Gast. Bei den Briten fehlt nicht nur Juventus-Mittelfeldspieler Aaron Ramsey verletzungsbedingt, sondern auch Teamchef Ryan Giggs. Gegen den ehemaligen Star von Manchester United läuft ein Verfahren wegen des Verdachts auf Körperverletzung. Sein Assistent Robert Page betreut die Waliser daher bei den März-Länderspielen.
Bei der Mannschaft von Teamchef Roberto Martinez ist Romelu Lukaku trotz eines Coronavirus-Ausbruchs bei seinem Club Inter Mailand dabei, der Starstürmer hat zwei negative Covid-19-Tests absolviert. „Er unterliegt jetzt den belgischen Covid-19-Bestimmungen, was bedeutet, dass er wie jeder Profisportler trainieren und Spiele spielen darf“, sagte Belgiens Pressesprecher Stefan Van Loock.
Allerdings sind die Belgier gewarnt, gegen Gareth Bale und seine Kollegen haben sie zuletzt keine guten Erfahrungen gemacht. Wales holte in der Qualifikation für die EM 2016 vier Punkte gegen die Belgier und warf sie auch bei der EM-Endrunde in Frankreich im Viertelfinale mit 3:1 aus dem Bewerb.
Portugal bestreitet Heimspiel in Turin
Die auf dem Papier leichteste Aufgabe der Topteams hat Portugal in Gruppe A. Cristiano Ronaldo & Co. treffen auf Aserbaidschan (20.45 Uhr), müssen aber auf einen Heimvorteil verzichten. Portugals Verband entschied sich schon zu Monatsbeginn für eine Verlegung, weil wegen möglicher Quarantänemaßnahmen im stark von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Land der Ausfall von Legionären drohte. Portugal entschied sich als Ersatzort für Turin, die Wahlheimat von Superstar Ronaldo, der für Juventus stürmt.
Die brisanteste Aufgabe wartet in Gruppe H auf die Kroaten, die in Ljubljana (20.45 Uhr) gegen Slowenien ein Derby bestreiten. Kroatiens Italien-Legionär Ivan Perisic erhielt wie Belgiens Lukaku und die anderen einberufenen ausländischen Inter-Spielern die Erlaubnis, zu ihren Nationalteams zu reisen. In der ausgeglichenen Gruppe H bestreiten auch noch Russland und Slowenien zum Auftakt Auswärtsspiele auf Malta bzw. Zypern (jeweils 20.45 Uhr).