Bild zeigt Marcel Sabitzer und Aleksandar Dragovic beim Training.
GEPA/Philipp Brem
WM-Qualifikation

Österreich startet mit klarer Zielvorgabe

Für Österreichs Nationalmannschaft erfolgt am Donnerstag (20.45 Uhr, live ORF1) im Hampden Park von Glasgow gegen Schottland der Startschuss zur Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar. Mit einem erfolgreichen Auftakt soll in Gruppe F der Grundstein zur ersten WM-Teilnahme seit 1998 gelegt werden. Teamchef Franco Foda kann nach langem Hin und Her doch auf alle fitten Legionäre zurückgreifen und hat Platz eins als klares Ziel vor Augen.

Nur der Sieger von Pool F hat sein Ticket für die WM-Endrunde im kommenden Jahr sicher in der Tasche, der Zweite muss ins Play-off. Auf die Teamspieler wartet in dieser Hinsicht eine vorentscheidende Woche. Die nächste Partie steigt bereits am Sonntag im Happel-Stadion gegen die Färöer (20.45 Uhr), drei Tage später gastiert Gruppenfavorit Dänemark (20.45 Uhr) im Wiener Prater. Danach geht es mit der WM-Quali erst im September weiter, davor steigt noch ab Juni die Europameisterschaft.

Foda bezeichnete die Gruppe, zu der auch noch mit Israel unter Teamchef Willi Ruttensteiner und Moldawien zwei gute Bekannte der jüngeren Vergangenheit gehören, als „sehr ausgeglichen. Jedes Spiel wird eine große Herausforderung. Nichtsdestotrotz muss man sich Ziele setzen. Unser großes Ziel und unser Traum ist, bei der WM dabei zu sein. Wir haben bis jetzt unsere Ziele alle erreicht. Wir haben schon bewiesen, dass wir auch auswärts bestehen können, wenn jeder am Limit spielt. Die Mannschaft ist hungrig.“ Der erste Schritt Richtung Katar wären drei Punkte in Glasgow.

Vorschau auf Fußball-WM-Quali

Österreichs Fußballnationalteam startet am Donnerstag in das intensive Länderspieljahr 2021. Neben der wegen der Pandemie von 2020 auf 2021 verschobenen Europameisterschaft steht auch die Qualifikation für die WM-Endrunde 2022 in Katar an.

Eine Punktevorgabe für die kommenden drei Partien gibt es beim Deutschen nicht. „Ich bin kein Fan davon. Wir wollen ohnehin versuchen, jedes Spiel zu gewinnen.“ Sollte der Start misslingen, wäre noch nichts verloren, sagte Foda mit Hinweis auf die beiden Niederlagen zum Auftakt der vergangenen EM-Quali. „Da war die Kritik groß, doch wir haben Ruhe bewahrt und es dann noch geschafft“, sagte der Teamchef.

Schottland „qualitativ hochwertig“

Wer auch immer letztendlich auf dem Feld des Hampden Parks stehen wird, muss sich auf eine schlagkräftige Mannschaft der Gastgeber einstellen. Bester Beweis: Schottland kämpfte sich im Play-off über Israel und Serbien zur EM-Endrunde und damit erstmals seit der WM 1998 zu einem Großereignis. „Das ist ein qualitativ hochwertiger Gegner, ein sehr robustes Team, das viele lange Bälle spielt und auf zweite Bälle geht“, sagte der 54-Jährige.

WM-Qualifikation, Gruppe F

Donnerstag, 20.45 Uhr:

Live in ORF1

Schottland – Österreich

Glasgow, Hampden Park, SR Cerro Grande (ESP)

Schottland: Marshall – O’Donell, Hendry, Hanley, Robertson – McGinn, McTominay, Tierney – Armstrong, Dykes, Christie

Österreich: Schlager – Dragovic, Ilsanker, Lienhart – Lainer, Grillitsch, Schlager, Alaba – Baumgartner – Grbic, Kalajdzic

„Schottland steht in der Defensive sehr kompakt, sie bekommen sehr wenige Gegentore, haben jedoch auch wenige erzielt. Mit Adams haben sie jetzt einen guten Stürmer dazu bekommen. Wir wissen, was uns erwartet. Wir brauchen robuste und kreative Spieler, die den Ball flach kombinieren können. Wir brauchen Tiefgang gegen Schottland, das wird der Schlüssel zum Erfolg sein“, sagte Foda und warnte vor allem vor den Premier-League-Legionären Andy Robertson (Liverpool), Kieran Tierney (Arsenal), John McGinn (Aston Villa) und Scott McTominay (Manchester United).

Während Letzterer beim englischen Rekordmeister im zentralen Mittelfeld agiert, kam er in der Nationalmannschaft zuletzt regelmäßig in einer Dreierinnenverteidigung zum Einsatz. Foda geht davon aus, dass sich daran auch am Donnerstag nichts ändern wird. „Und wenn, dann sind wir vorbereitet.“ Bei allem Respekt vor dem Gegner ist auch das Vertrauen in die eigenen Stärken groß. Foda: „Wir wissen, was uns erwartet, aber wir haben auch Qualität. Das haben wir in der EM-Qualifikation und in der Nations League gezeigt.“

Drei Punkte und kein „Was wäre, wenn“

Apropos Nations League: Durch den Gruppensieg in der Nations League könnte die ÖFB-Auswahl die WM-Qualifikation eigentlich relativ entspannt angehen. Unabhängig vom Abschneiden in der WM-Ausscheidung hätte man nämlich einen Play-off-Platz in der Tasche, wenn vier Teams aus dem Quintett Frankreich, Belgien, Italien, Spanien und Wales ihre Qualiqruppe auf Rang eins oder zwei beenden. Auf Spekulationen hat Foda aber keine Lust. „Darüber habe ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht. Jetzt ist es wichtig, dass wir in der Quali gut performen. Unser Ziel ist es, mit Platz eins direkt zur WM zu kommen und nicht, sich mit ‚Was wäre, wenn‘ zu beschäftigen“, so der Teamchef.

Schottland Spieler Andrew Robertson.
APA/AFP/Andy Buchanan
Auf Robertson heißt es aus österreichischer Sicht in Glasgow aufpassen

Was für einen erfolgreichen Auftakt in Glasgow spricht, ist die jüngste Auswärtsbilanz des ÖFB-Teams. Österreichs Auswahl hat die jüngsten vier ihrer Auftritte in der Fremde allesamt gewonnen. Vergangenes Jahr gab es in der Nations League Siege in Norwegen (2:1), Nordirland (1:0) und Rumänien (1:0), zudem behielt man beim Test in Luxemburg mit 3:0 die Oberhand. Die bisher letzte Auswärtsniederlage setzte es am 19. November 2019 in der EM-Qualifikation. Die fiel mit 0:1 in Lettland allerdings in die Kategorie Peinlichkeit – obwohl eine B-Mannschaft im Einsatz war, nachdem drei Tage zuvor die EM-Teilnahme fixiert worden war.