Lucas Hernandez (Frankreich) und Ruslan Malinovskyi (Ukraine)
AP/Thibault Camus
WM-Qualifikation

Weltmeister Frankreich verpatzt Auftakt

Für Weltmeister Frankreich hat die Qualifikation für die WM-Endrunde 2022 in Katar nicht nach Wunsch begonnen. Die „Equipe tricolore“ musste sich am Mittwochabend im Heimspiel gegen die Ukraine trotz Überlegenheit mit einem 1:1 begnügen. Noch schlechter erging es Vizeweltmeister Kroatien, der in Slowenien aufgrund eines Treffers von Ex-ÖFB-U21-Nationalspieler Sandi Lovric mit 0:1 verlor. Einen klassischen Fehlstart legte zudem auch ÖFB-EM-Gegner Niederlande hin.

Für die Franzosen lief im Stade de France im ersten Gruppe-D-Duell vorerst alles plangemäß, Antoine Griezmann schlenzte den Ball vom Sechzehnereck gekonnt ins lange Eck (19.). Für den 30-Jährigen war es der 34. Treffer im Nationalteam. Die Hausherren hatten Glück, da in der Entstehung der Aktion eine Abseitsposition nicht geahndet wurde. Einen Video Assistant Referee (VAR) gibt es in der WM-Quali nicht.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Ukrainer aus dem Nichts und dank viel Glück zum Ausgleich (57.). Ein Schuss von Sergij Sidortschuk wurde von Frankreichs Presnel Kimpembe ins eigene Tor gelenkt, Torhüter Hugo Lloris war chancenlos. Damit verkauften sich die Ukrainer deutlich besser als in einem Testspiel vergangenen Oktober, wo man eine 1:7-Abfuhr erhalten hatte. Im Parallelspiel trennten sich Finnland und Bosnien-Herzegowina 2:2.

Niederlagen für Kroatien und Niederlande

Die Kroaten verpatzten in Ljubljana den Auftakt, Lovric legte schon in der 15. Minute den Grundstein für den Triumph. Für den 22-Jährigen vom FC Lugano war es der zweite Teamtreffer. Danach brachten die Hausherren den Vorsprung über die Zeit. Erster Gruppe-H-Leader ist Russland nach einem 3:1 auf Malta. Keine Tore gab es bei Zypern gegen die Slowakei.

Die Niederländer kassierten in Istanbul gegen die Türkei eine bittere 2:4-Niederlage. Herausragend im Dress der Gastgeber war der 35-jährige Lille-Stürmer Burak Yilmaz mit einem Triplepack (15., 34./Elfmeter, 81.). Neben dem Kapitän trug sich auch Hakan Calhanoglu (46.) in die Schützenliste ein. Die über weite Strecken spielbestimmende „Oranje“ war im Gruppe-G-Topduell erst in der Schlussviertelstunde erfolgreich und kam da durch Treffer von Davy Klaassen (75.) und Luuk de Jong (77.) zumindest kurzzeitig an einen Ausgleichstreffer nahe heran.

Jubel des türkischen Torschützen Burak Yilmaz im Spiel gegen die Niederlande
APA/AFP/Murad Sezer
Burak Ylmaz durfte gegen die Niederländer gleich über drei Tore jubeln

Yilmaz mit einem sehenswerten Außenristschuss machte allerdings den Sack zu. In der Nachspielzeit vergab aufseiten der Niederländer Memphis Depay noch einen Elfer, scheiterte an Türkei-Goalie Ugurcan Cakir. „Wir haben nicht gut genug aufgepasst und waren nicht zu 100 Prozent fokussiert. Die Türkei hat es uns auch schwer gemacht“, resümierte Niederlande-Kapitän Georginio Wijnaldum. Die Sieger jubelten hingegen über einen Erfolg im laut Teamchef Senol Günes „ersten und wichtigsten Spiel“ auf dem Weg nach Katar.

Norwegen mit Botschaft an Katar

Die Norweger feierten mit Dortmund-Stürmer Erling Haaland auswärts gegen Gibraltar einen 3:0-Pflichtsieg. Sie nutzten das Aufwärmen für eine stille Botschaft zur Menschenrechtslage bei WM-Gastgeber Katar, trugen zunächst weiße T-Shirts mit der Aufschrift „Respect – On and off the pitch“. Später hatten sie bei der Nationalhymne ähnliche Shirts mit dem Schriftzug „Human rights – On and off the pitch“ an. „Es geht ein wenig um das, worüber wir gesprochen haben, dass wir einen Fokus auf das legen wollen, was außerhalb des Feldes diskutiert worden ist“, sagte Norwegens Teamchef Stale Solbakken.

Europameister Portugal behielt nur dank eines Eigentores von Maksim Medwedew (36.) in Turin gegen Aserbaidschan mit 1:0 die Oberhand. In der zweiten Gruppe-A-Partie siegte Serbien gegen Irland mit 3:2. Einen Favoritensieg fuhr auch der WM-Dritte Belgien ein, er bezwang Wales in Pool E mit 3:1. Tabellenführer ist Tschechien nach einem 6:2 in Lubin gegen Estland.