KTM Fahrer Miguel Oliveira bei einer Testfahrt.
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Motorrad

KTM nach Upgrade „hungrig nach mehr“

Nach dem mit Abstand erfolgreichsten Jahr blickt KTM der neuen MotoGP-Saison mit dem Auftakt in Katar am Sonntag (19.00 Uhr) mit großen Erwartungen entgegen. Drei Siege, acht Podestplätze, drei Polepositions, vier schnellste Runden und 27 Top-Ten-Plätze machen beim österreichischen Rennstall Lust auf mehr. „Wir sind hungrig nach mehr“, sagte Motorsportchef Pit Beirer, der 2021 erstmals zwei offizielle KTM-Werksteams ins Rennen schickt.

„Wir wollen dadurch 2021 noch besser sein“, bekräftigte Herve Poncharal, Chef des nun ganz in Orange auftretenden Tech3-Teams, vor dem Auftaktwochenende in Katar, wo am 4. April auch der zweite WM-Lauf gefahren wird. Im Vorjahr hatte mit dem Portugiesen Miguel Oliveira ein Fahrer aus seinem Rennstall sogar mehr (2) KTM-Siege eingefahren als Brad Binder (1) für Red Bull KTM Factory Racing. Dem 25-jährigen Südafrikaner, der als „Rookie des Jahres“ ausgezeichnet wurde, war dafür im dritten Saisonlauf in Brno der MotoGP-Premierensieg der oberösterreichischen Marke gelungen.

Da der WM-Fünfte Pol Espargaro nun bei Honda neuer Stallgefährte des spanischen Ex-Weltmeisters Marc Marquez ist, hat Binder mit Oliveira einen neuen Teamkollegen. Der 26-jährige Portugiese wird bei Tech3 vom italienischen Routinier Danilo Petrucci (zehnte MotoGP-Saison) ersetzt, zweiter Fahrer dort bleibt der Spanier Iker Lecuona. Binder und Oliveira sind schon in der Moto3 und der Moto2 gemeinsam für KTM gefahren.

KTM Fahrer Miguel Oliveira.
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Oliveira schlug im Vorjahr für das Tech3-Team gleich zweimal zu

„Haben Dream-Team wieder vereint“

„Jetzt sind wir zwei auch in der obersten Klasse wieder Teamkollegen. Das wird eine gute Geschichte“, sagte Oliveira. „Gemeinsam wollen wir nun noch mehr Siege einfahren.“ Motorsportchef Beirer blickt dementsprechend optimistisch auf die Saison. „Die zwei haben schon Poles, Podeste und Siege geholt. Sie haben Riesenpotenzial. Man kann sagen, wir haben unser Dream-Team wieder vereint“, sagte der 48-jährige Deutsche bereits Mitte Februar bei der Teampräsentation.

KTM engagiert sich seit 2017 in der MotoGP vollinhaltlich mit dem Ziel, Weltmeister zu werden. Ob das im fünften vollen Jahr schon klappen kann, ist nach dem Vorjahr nicht auszuschließen. Allerdings fehlte 2020 Serienchampion Marquez nach seinem beim WM-Aufakt erlittenen Oberarmbruch, und die Saison brachte neun verschiedene Sieger, 15 unterschiedliche Piloten auf dem Podest und mit dem spanischen Suzuki-Fahrer Joan Mir einen unerwarteten Weltmeister mit nur einem einzigen Saisonsieg. Und da Marquez nun zumindest auch die ersten beiden WM-Läufe in Katar verpasst, wittert die Konkurrenz neuerlich ihre Chance.

KTM sieht sich noch nicht als Titelanwärter

Trotz der durchaus ambitionierten Ziele, zählt Beirer KTM noch nicht zu den Titelanwärtern. „Dieser Druck sollte bei den anderen bleiben. Wir haben zwar unsere ersten Siege in der Tasche, aber nun beginnt wieder alles bei null“, sagte der Deutsche. Und der 5,380 km lange Losail International Circuit mitten in der Wüste in Katar, auf dem im Vorjahr wegen der Pandemie in der MotoGP nicht gefahren wurde, lag KTM bisher nicht sonderlich, wie auch die Testfahrten vor zwei Wochen bestätigten.