Kramer die bereits zuletzt in Nischnij Tagil der Konkurrenz davon gesprungen war, erzielte auch in Tschaikowski mit 99,5 bzw. 100,0 Metern die Höchstweite in beiden Durchgängen. Für die 19-Jährige war es ihr sechster Saisonsieg und der insgesamt siebente ihrer Karriere. Der Vorsprung auf die Zweitplatzierte Takanashi betrug am Ende 23,3 Punkte. Kriznar klassierte sich 34,7 Zähler hinter Kramer auf Platz drei. Schon in Nischnij Tagil war das Siegespodest für dieses Trio reserviert gewesen.
Mit Daniela Iraschko-Stolz auf Rang sieben schaffte es eine weitere ÖSV-Springerin ins Spitzenfeld. Sophie Sorschag verpasste als Elfte die Top Ten lediglich um 1,3 Punkte, Chiara Hölzl landete knapp hinter ihrer Teamkollegin auf dem 13. Platz. Auch Lisa Eder schaffte es als 18. in die besten 20. Die Österreicherinnen, die Slowenien im Nationencup überholen konnten, gehen auch als große Favoritinnen in den Team-Bewerb am Samstag (14.00 Uhr, live in ORF Sport +).
Kramer siegt weiter
In der Endphase des Skisprung-Weltcups fliegt die Salzburgerin Marita Kramer in einer eigenen Liga. Die 19-Jährige feierte beim Finale im russischen Tschaikowski überlegen ihren dritten Sieg in Folge.
„Es bedeutet mir viel, denn es zeigt, dass ich sehr konstant bin. Ich muss bis zum Schluss meine Leistung bringen und versuche, so gute Sprünge wie möglich zu zeigen“, sagte Kramer nach ihrem Siegeshattrick, mit dem ihr der Gewinn der „Blue Bird Tour“ kaum mehr zu nehmen ist. Nach dem Team-Springen steht am Sonntag zum Abschluss des Weltcups ein Einzel-Springen auf der Großschanze auf dem Programm. Dort gilt Kramer erneut als haushohe Favoritin: „Ich freue mich schon auf den Sonntag, weil die Schanze fast wie eine Flugschanze ist.“
Takanashi in Poleposition für Kristall
In Kramers Schatten setzten die Japanerin Sara Takanashi und Nika Kriznar aus Slowenien ihr Duell um die große Kristallkugel für den Gesamtweltcup fort.
Im letzten Springen – falls es noch stattfindet – geht auch der Zweikampf um den Gesamtweltcup in die entscheidende Runde. Mit ihrem zweiten Platz löste Takanashi ihre slowenische Konkurrentin Kriznar im Gesamtweltcup wieder ab. Die Japanerin führt nun 15 Punkte vor ihrer ersten Verfolgerin. Kramer, die aufgrund eines unklaren Coronavirus-Tests zwei Springen im rumänischen Rasnov auslassen musste, hat als Dritte mit 66 Zählern Rückstand zwar ebenfalls noch theoretisch die Chance auf die große Kugel, benötigt aber kräftige Mithilfe ihrer Konkurrentinnen.