Siebenfachweltmeister und Titelverteidiger Lewis Hamilton kam im erneut schwarz lackierten Mercedes im zweiten Freien Training mit 0,235 Sekunden Rückstand auf Verstappen auf den dritten Rang. Zweiter war McLaren-Pilot Lando Norris, dem nur 0,095 Sekunden auf die Bestzeit von Verstappen fehlten. Valtteri Bottas, am Vormittag noch Zweiter, landete am Nachmittag mit 0,371 Sekunden Rückstand auf dem fünften Rang. Verstappens Teamkollege Sergio Perez landete auf den Plätzen sechs bzw. zehn.
Sebastian Vettel musste sich im Aston Martin am frühen Abend Ortszeit auf dem Kurs in der Wüste von Sachir mit den Rängen 14 bzw. zwölf zufriedengeben. Neuling Mick Schumacher schlug wie schon im ersten Training seinen Haas-Teamkollegen Nikita Masepin und belegte den 18. Rang. Der Große Preis von Bahrain findet am Sonntag (17.00 Uhr MESZ) statt.
Formel 1: Erste Bestzeit von Max Verstappen
Am Freitag ist die Formel 1 in die neue Saison gestartet. Bei zwei Freien Trainings für den Grand Prix von Bahrain am Sonntag haben sich die zehn Teams erstmal abgetastet. Der Niederländer Max Verstappen war dabei zweimal der Schnellste.
Verstappen hat alles im Griff
Auch wenn der Rückstand bis zum 15. Platz von Fernando Alonso (Alpine) unter einer Sekunde betrug, ganz vorne machte vor allem einer Tempo – und der hieß nicht Hamilton, sondern Verstappen. Ob am Nachmittag bei 35 Grad und Sonnenschein oder zur Qualifikations- und Rennzeit am frühen Abend: Der Niederländer, der die vergangene Saison mit einem Sieg in Abu Dhabi beendet hatte, war im Red Bull auf dem Kurs in der Wüste von Sachir nicht zu schlagen.
„Generell sind wir zufrieden, das Auto macht, was wir uns erwarten. Auch die Long Runs waren vielversprechend“, resümierte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko auf Servus TV. „Wir brauchen ein absolut wettbewerbsfähiges Chassis, das scheint uns gelungen zu sein. Vor allem die aerodynamischen Verbesserungen gehen aber auf den Honda-Motor zurück, der extrem schlank ist“, sagte Marko. Wie viel die Plätze und Zeiten wert sind, zeigt sich im Ernstfall Qualifikation am Samstag.
Verkürzung sorgt für mehr Action
Dass die Verkürzung der Trainingszeiten von zweimal eineinhalb auf zweimal eine Stunde zu deutlich mehr Action führt, war offensichtlich. Genauso wie die ersten Andeutungen spannender Duelle. Vorne bestätigte Verstappen seine Testleistungen zwei Tage zuvor an gleicher Stelle. Nach sieben Jahren Titeldominanz der Silberpfeile, die auch in diesem Jahr wieder in Schwarz lackiert sind, giert Verstappens Red-Bull-Team nach dem WM-Triumph und bestärkte diejenigen, die das österreichisch-britische Team in diesem Jahr zunächst sogar in der Favoritenrolle wähnen. „Ein gutes Gefühl im Auto. Ich bin sehr happy“, sagte Verstappen.
Offen bleibt, wie stark nun der neue Mercedes ist. Hamilton auf Platz vier im ersten und Rang drei im zweiten Training, dazu Valtteri Bottas auf den Positionen zwei und fünf – der Mindestrückstand auf den Red Bull betrug bei Mercedes auf dem 5,412 Kilometer langen Kurs über zwei Zehntelsekunden. „Ich glaube, wir haben einen Schritt nach vor gemacht, aber wir müssen mehr machen. Wir haben noch einen Berg zu bewältigen“, sagte Hamilton, der vom Ergebnis nicht überrascht war. „Wir wissen, dass sie (Red Bull, Anm.) im Moment vorne liegen“, meinte der Brite.
McLaren mischt sich im Topduell ein
Neben dem Mercedes-Duo kämpften in der windigen Wüste von Sachir auch Norris und Ferrari-Neuzugang Carlos Sainz in der um weit über eine Sekunde schnelleren zweiten Einheit um eine Position in den Top Vier. Es wird eng, auch das bestätigte sich erst einmal. Selbst Debütant Yuki Tsunoda lag im AlphaTauri auf Rang sieben unter einer halben Sekunde hinter Verstappen. Vettel konnte da nicht mithalten.
Achtbar beendete Mick Schumacher den ersten Trainingsarbeitstag als Formel-1-Pilot. Beide Male kontrollierte der 22-jährige Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher seinen russischen Stallrivalen Masepin.