Daniel Huber (AUT)
GEPA/Christian Walgram
Skifliegen

Team-Bewerb für Sonntag neu angesetzt

Der Team-Bewerb beim Skifliegen in Planica ist am Samstag abgebrochen worden. Die zweitletzte Veranstaltung dieser Saison wurde wegen der schwierigen Windbedingungen im ersten Durchgang, und nachdem von jeder Nation nur zwei Athleten gesprungen waren, nicht mehr fortgesetzt und soll am Sonntagvormittag (9.00 Uhr) in einem Durchgang nachgetragen werden.

Wegen der stark schwankenden Verhältnisse gab es wie schon beim zweiten Einzel-Bewerb am Freitag lange Unterbrechungen und eine rund halbstündige Pause. In der Runde der ersten Springer stach allerdings Daniel Huber hervor, der auf die persönliche Bestmarke von 236,0 Metern flog und Österreich die klare Führung brachte.

Markus Schiffner erreichte danach aber nur 187,5 Meter, und Slowenien setzte sich vor dem ÖSV-Team in Führung. Wie schwierig die Verhältnisse mit Fortdauer des Bewerbes wurden, zeigte der Flug von Marius Lindvik, der nach sehr langer Wartezeit nur auf 172,0 Meter kam und die Norweger auf den siebenten Platz zurückwarf. Die Jury wartete danach ab, nach einigen Springern der dritten Runde war dann aber endgültig Schluss. Am Sonntag ist neben dem neuen Team-Versuch zum Abschluss noch ein Einzel-Bewerb (10.30 Uhr, live in ORF1) angesetzt.

„Es war zu turbulent“

„Das war die einzige richtige Entscheidung, es war zu turbulent“, sagte Mario Stecher, der sportliche Leiter des ÖSV, im ORF-Interview. DSV-Coach Stefan Horngacher hatte davor schon angekündigt, das deutsche Team nicht mehr springen zu lassen. Dem hätte sich auch ÖSV-Teamtrainer Andreas Widhölzl angeschlossen, wenn es vor dem Sprung eines Österreichers zu gefährlich gewesen wäre, erklärte Stecher.

ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher
GEPA/Patrick Steiner
Für Stecher und Co. war der Abbruch die richtige Entscheidung

„Es ist schade, dass das Wetter so labil gewesen ist. Aber es geht doch die Sicherheit vor, wir sind auf einer der größten Schanzen der Welt“, sagte Widhölzl. „Da bin ich ganz klar für die Sicherheit der Athleten. Wir haben schon einen Sturz gehabt bei deutlich weniger Wind“, sagte der Tiroler und erinnerte an den Unfall von Daniel Andre Tande.

Der Norweger war zum Auftakt des Saisonfinales am Donnerstag schwer gestürzt und nach seinem harten Aufprall in ein künstliches Koma versetzt worden. Huber schloss sich den Sicherheitsbedenken an. „Es ist schade, aber nach dem, was diese Tage schon alles passiert ist, muss man es nicht provozieren, es ist sicher die beste Entscheidung gewesen“, sagte der Salzburger.

Stöckl kritisiert Jury

Norwegens Chefcoach Alexander Stöckl sah das Vorgehen der Wettkampfleitung kritisch. „Ich bin sehr irritiert über die Entscheidung der Jury heute“, sagte der Tiroler. Aus seiner Sicht hatte die Wettkampfleitung trotz ausgedehnter Wartezeiten auf der Schanze zu lange versucht, das Springen irgendwie durchzuziehen.

„Man hätte schon früher eine Pause machen können“, sagte Stöckl. „Man hat versucht, jeden Athlet in diesem kleinen Fenster runterzulassen, und das ist eigentlich unverantwortlich.“