Eiskunstläufer Nathan Chen
APA/AFP/Jonathan Nackstrand
Eiskunstlauf-WM

Chen holt mit perfekter Kür erneut Titel

Der US-Amerikaner Nathan Chen hat am Samstag in Stockholm seinen dritten WM-Titel im Eiskunstlauf geholt. Der 21-Jährige hatte 2018 und 2019 triumphiert und schloss nach der coronavirusbedingten WM-Absage vom Vorjahr nun nahtlos daran an. Chen beeindruckte mit einer auf fünf Vierfachsprüngen aufgebauten fantastischen Kür, womit er sich von Rang drei aus mit 320,88 Punkten noch überlegen nach vorne arbeitete.

„Ich wollte es hier genießen und bin nun sehr glücklich“, sagte Chen, der seit seinem WM-Erfolg 2018 ungeschlagen ist. Zur Musik des US-Komponisten Philip Glass gelang ihm eine Show, wie man sie in der WM-Geschichte wahrscheinlich noch nicht gesehen hat – vierfache Rittberger, Salchow, Flip und zwei Toeloops sowie zwei Dreifach-Axel. Dass der 21-Jährige zwischen den perfekten Sätzen auch noch künstlerische Akzente setzen konnte, rundete die Kür zu einem Eislaufkunstwerk ab.

Silber und Bronze gingen an die Japaner Yuma Kagiyama und Yuzuru Hanyu. Die Gefühlslage der beiden war dabei unterschiedlich. Der auf den Tag genau vier Jahre als Chen jüngere Kagiyama war trotz mehr als 29 Punkten Rückstand auf Chen aus dem Häuschen, nachdem er bei seinem WM-Debüt Platz zwei vom Kurzprogramm mit der auch zweitbesten Kür gehalten hatte. Der zweifache Olympiasieger Hanyu fiel hingegen mit der nur viertbesten Kür von der Spitze, für den 26-Jährigen bleibt es damit bei seinen beiden WM-Titeln von 2014 und 2017. Mit Shuma Uno ging auch Rang vier an Japan.

Zandron verpasst Kür und Olympiaticket

Österreichs Teilnehmer Maurizio Zandron hatte am Donnerstag als 29. des Kurzprogramms die Kür und damit auch einen Olympiaquotenplatz verpasst. Als zweite Chance auf das Erreichen einer Peking-Teilnahme 2022 bleibt die Nebelhorn-Trophy im September in Oberstdorf.

Österreich war in Stockholm allerdings dennoch im Spitzenfeld vertreten, wird doch der sechstplatzierte Kanadier Keegan Messing von Ralph Burghart betreut, siebenfacher Staatsmeister und österreichischer Olympiateilnehmer (Rang 18) im Jahr 1992.

Die Eistanz-Kür zu ihrem ersten WM-Titel entschieden die russischen Europameister Wiktorija Sinizina und Nikita Kazalapow mit 221,17 Punkten für sich. Auf den zweiten Platz tanzten Madison Hubbell und Zachary Donohue aus den USA mit 214,71 Punkten, Bronze holten die Kanadier Piper Gilles und Paul Poirier (214,35). Die vierfachen Weltmeister Gabriella Papadakis und Guillaume Cizeron (Frankreich) hatten auf eine Teilnahme verzichtet. Ein österreichisches Paar war nicht am Start.