Portugal hatte sich beim 2:2 im WM-Qualifikationsspiel in Serbien allerdings nach einer 2:0-Pausenführung auch selbst ein Bein gestellt. „Wir haben es nicht geschafft, den Sack zuzumachen, das darf uns nicht mehr passieren“, stellte Doppeltorschütze Diogo Jota fest.
Auch Teamchef Fernando Santos ärgerte sich über das eigene Unvermögen. Er habe die Spieler in der Pause vor einer veränderten Ausrichtung des Gegners in der zweiten Halbzeit gewarnt: „Ich habe keine Erklärung dafür, warum wir sie ins Spiel zurückgelassen haben“, sagte Santos. Der 66-Jährige geht am Dienstag gegen Luxemburg in sein 1.000. Spiel als Trainer auf Club- und Nationalteamebene.
Ronaldo verärgert über „gestohlenes“ Tor
Im WM-Qualifikationsspiel zwischen Serbien und Portugal wurde das entscheidende Tor – sehr zum Unmut von Cristiano Ronaldo – nicht gegeben.
VAR kann Schiedsrichterfehler nicht korrigieren
Ronaldo war freilich nicht wegen der verspielten Führung wütend, sondern über diese eine Szene des Spiels in Belgrad, genau nach 2:51 Minuten der Nachspielzeit, als er das vermeintliche 3:2-Siegestor für die Gäste erzielte. Doch der niederländische Schiedsrichter Danny Makkelie gab den Treffer nicht – und der Videoschiedsrichter (VAR) steht in der WM-Qualifikation nicht zur Verfügung.
Dieser Umstand ärgerte auch Santos. „Der Schiedsrichter hat sich entschuldigt, und ich habe großen Respekt vor ihm“, sagte er. „Aber es kann nicht sein, dass es in einem Wettbewerb wie diesem keine Torlinientechnologie und keinen Videoschiedsrichter gibt.“
Dass Ronaldo kurz vor dem Gang in die Katakomben vor Wut seine dunkelblaue Kapitänsbinde weggeschmissen hatte, habe er nicht mitbekommen, so Santos. Er habe nur gehört, dass Ronaldo nach dem Abpfiff „weniger gut“ reagiert habe. „Der Frust ist normal, wenn du das Siegestor für Portugal erzielt hast, es aber nicht zählt“, sagte der Coach. „Ich werde daraus kein Thema machen.“
Gelbe Karte statt Siegesjubel
Nach einer weiten Flanke hatte Ronaldo den Ball halbrechts kurz vor der Grundlinie volley genommen, dieser rollte über die Linie – und war mit vollem Umfang dahinter. Das zeigten auch die oft wiederholten TV-Bilder. Die Portugiesen jubelten schon, doch Makkelie ließ weiterspielen. Er gab kein Tor, zeigte dem protestierenden Ronaldo aber die Gelbe Karte.
Wütend stürmte der Superstar später vom Rasen, die Kapitänsbinde schleuderte er weg. Symbolisch war das aber keineswegs gemeint. Denn portugiesischer Kapitän zu sein sei für ihn der größte Stolz und das größte Privileg seines Lebens, versicherte Ronaldo auf Instagram.