David Alaba
APA/AFP/Jakub Sukup
WM-Qualifikation

Die ÖFB-Spieler in der Einzelkritik

Österreichs Nationalteam feierte am Sonntag einen 3:1-Pflichtsieg in der WM-Qualifikation. Die Färöer erwiesen sich als gut eingestelltes Team, das die Räume diszipliniert verteidigte. Das ÖFB-Team bot gegen den Außenseiter keine Gala, einige Spieler zeigten aber eine gute Vorstellung und eine Steigerung im Vergleich zur Partie in Schottland. So wusste etwa David Alaba in seiner neuen Rolle im offensiven Mittelfeld zu überzeugen.

Alexander Schlager: Befriedigend

Der LASK-Goalie bekam die Chance, sich für die unglückliche Vorstellung in Schottland zu rehabilitieren. Schlager hatte gegen die Färöer mehr zu tun als ursprünglich vielleicht erwartet. Bei einem Freistoß und einem Kopfball jeweils auf die kurze Ecke war er auf dem Posten. Beim Gegentreffer war viel Verkehr vor seinem Tor, ein größerer Goalie hätte sich aber wohl ins Getümmel geworfen und eventuell mit der Faust geklärt.

Stefan Lainer: Befriedigend

Defensiv war der Gladbach-Legionär nicht wirklich gefordert. Die Färöer wurden zwar zumeist über seine Seite gefährlich, Lainer hatte dabei aber zumeist alles im Griff. Den Raum nach vorne nutzte er für einige Flanken, die aber keinen Abnehmer fanden. Was mit dem Fuß nicht klappte, klappte mit dem Kopf. Lainer verlängerte den Eckball perfekt auf Dragovic zum Ausgleich. Lainer wurde in der 76. Minute für Trimmel ausgetauscht.

Gernot Trauner: Genügend

Der LASK-Kapitän rutschte in die Startelf und agierte in der Viererkette als rechter Innenverteidiger. Trauner war nicht unbedingt vom Glück verfolgt. Beim Führungstreffer der Färöer durch Nattestad wurde er vom Stürmer klar niedergedrückt und kam so nicht in den Zweikampf. In der 28. Minute hatte Trauner gegen den baumlangen Angreifer aber im Luftduell klar das Nachsehen und ließ so eine Torchance zu. Auch bei seinen Attacken aus dem Abwehrzentrum heraus kam er das eine oder andere mal zu spät. Auf der Gegenseite hatte er eine Riesenchance zum 4:1, schoss aber alleine vor dem Tor vorbei.

Aleksandar Dragovic: Gut

Der Innenverteidiger wurde gegen die Färörer zum Spieler mit den viertmeisten ÖFB-Einsätzen. Dass ihm in seinem 88. Länderspiel der zweite Treffer gelang, war eine schöne Draufgabe. Nach einem Eckball stand Dragovic richtig und schloss nicht elegant, aber entschlossen zum 1:1 ab. Damit traf der Leverkusen-Legionär auch zum ersten Mal aus dem Spiel heraus. Defensiv erledigte Dragovic seine Aufgaben grundsolide.

Andreas Ulmer: Befriedigend

Der Salzburger kehrte aufgrund der Umstellung auf die Viererkette in die Startformation zurück. Defensiv war Ulmer kaum gefordert, da die Färinger seine linke Abwehrseite kaum bespielten. Die Chance für Offensiaktionen nutzte er aber kaum. In der ersten Hälfte kam von ihm nur ein Stanglpass. In der zweiten Hälfte ging Ulmer ein wenig mehr in die Offensive.

Florian Grillitsch: Gut

Der Hoffenheimer agierte als Sechser und in dieser Position als üblicher Ballverteiler. Grillitsch wirkte aber zielgerichteter und mit mehr Tempo in seinen Aktionen. Das 3:1 nahm bei ihm seinen Ausgang, als er sich mit einem Gustostückerl freispielte und somit den Angriff am Leben hielt. Auch sonst war Grillitsch, der nach einer ungestümen Attacke Gelb gesehen hatte und damit gegen Dänemark gesperrt ist, sehr präsent und einsatzwillig.

Louis Schaub: Genügend

Schaub stand gegen die Färöer als rechter Flügel in der Startformation. Schaub lieferte eine bemühte, aber unauffällige Leistung ab. Sein Eckball führte zwar zum 1:1, ansonsten konnte er aber kaum nennenswerte Aktionen liefern. Als „Joker“ ist Schaub oft ein belebendes Element im ÖFB-Spiel und hat schon wichtige Tore erzielt. In der Anfangself konnte er aber auch diesmal nicht überzeugen. In der 85. Minute kam an seiner Stelle Demir zu seinem Debüt im A-Team.

David Alaba: Gut

Alaba verließ seine Position auf der linken Seite und rückte ins Zentrum. Dort agierte der 28-Jährige aber mehr als Freigeist und ließ sich auch oft auf die Seite fallen. Alaba fühlte sich durchaus wohl in seiner Rolle und verbuchte Schüsse, viele Hereingaben und einen sensationellen Lochpass auf Baumgartner. Mit seinem Assist zum 3:1 auf Kalajdzic verbuchte der Kapitän auch Zählbares. Nach einer klaren Steigerung im Vergleich zu Schottland wurde er in der 64. Minute für Schöpf ausgetauscht.

Christoph Baumgartner: Gut

Baumgartner brachte gleich zu Beginn einen gefährlichen Sololauf an. Danach traf er mit dem Oberschenkel die Stange. Beim Führungstreffer war der Hoffenheimer kompromisslos. Obwohl das Bein eines Färöer-Verteidigers angerauscht kam, zog er den Schuss durch und traf zum wichtigen 2:1. Nach der Pause hatte Baumgartner das 4:1 auf dem Fuß, schoss aber danaben. In einigen Aktionen harmonierte der 21-Jährige gut mit Alaba. In der 76. Minute wurde er für Onisiwo ausgetauscht.

Marcel Sabitzer: Befriedigend

Nach seinem verletzungsbedingten Fehlen gegen Schottland kehrte Sabitzer wieder in die Startelf zurück. Gegen die Färöer agierte Sabitzer hinter Kalajdzic als hängende Spitze. Der Leipziger ließ sich aber immer wieder fallen und versuchte sein Glück mit Distanzschüssen. In der 13. und 33. Minute gingen diese auch aufs Tor. Bei der Entstehung des 3:1 hatte Sabitzer seine Beine im Spiel. Ansonsten bot er eine durchschnittliche Leistung.

Sasa Kalajdzic: Gut

Trotz seiner Größe bekam der Stürmer einige flache Hereingaben, die er nicht zum Torabschluss nutzen konnte. Kalajdzic war aber auch gut ins Spiel eingebunden und ging, wenn es nötig war, auch weite Wege nach hinten. Hohe Bälle konnte er gut halten und damit den Spielaufbau gewährleisten. Zu seinem Tor kam der 23-Jährige nach idealer Vorarbeit von Alaba dann auch noch – sein drittes im vierten Länderspiel. In der 63. Minute kam an seiner Stelle Gregoritsch.

Alessandro Schöpf: Befriedigend

Der Schalke-Legionär kam in der 64. Minute ins Spiel. Die Bemühungen, noch weitere Treffer zu erzielen, waren da vom gesamten Team allerdings nicht mehr ganz so hoch. Schöpf versuchte die eine oder andere Aktion, verbuchte aber nichts Zählbares.

Michael Gregoritsch: Befriedigend

Für Gregoritsch zählt Gleiches wie für Schöpf. Der Spielfluss wurde durch die vielen Wechsel, die nach seiner Einwechsung folgten, zusehends abgeschwächt. Der Augsburg-Stürmer bot sich für Chancen an, kam aber zu keinem Abschluss.

Christopher Trimmel: zu kurz eingesetzt

Karim Onisiwo: zu kurz eingesetzt

Yusuf Demir: Debüt im A-Team, zu kurz eingesetzt