David Alaba, Sasa Kalajdzic und Christoph Baumgartner umarmen sich
GEPA/Michael Meindl
WM-Qualifikation

ÖFB-Spieler richten Blick auf Dänemark

Österreichs Teamspieler haben am Sonntag beim 3:1-Heimsieg gegen die Färöer einmal mehr nicht geglänzt, aber letztlich gegen einen gut eingestellten Außenseiter die Pflicht erfüllt. „In Summe war es ein souveräner Sieg“, sagte Christoph Baumgartner, dessen Tor das Spiel gedreht hatte. Der Rückstand wurde noch in der ersten Hälfte korrigiert, Chancen auf einen höheren Erfolg wurden ausgelassen. Bald nach dem Spiel richteten sich die Blicke auf das erste Kräftemessen mit dem Favoriten in der WM-Qualfikationsgruppe F: Dänemark.

Das ÖFB-Team hält nach zwei absolvierten Spielen bei vier Punkten und einem Torverhältnis von 5:3. Die Dänen haben schon sechs Zähler auf dem Konto und bauten ihr Trefferkonto dank eines 8:0-Erfolges gegen Moldawien auf 10:0 aus. Zudem schonte Teamchef Kasper Hjulmand viele seiner Spieler für das Auswärtsspiel am Mittwoch (20.45 Uhr, live in ORF1) in Wien – die Dänen haben sich vor dem ersten Duell der beiden Teams also vorerst in die Poleposition gebracht.

Österreich hinkt zwar nach den beiden verlorenen Punkten von Schottland (2:2) etwas hinterher, holte aber am zweiten Spieltag einen Pflichtsieg – und schonte dabei nach rund einer Stunde auch seine Kräfte. Da hätte es längst höher als 3:1 stehen müssen, was auch ein Blick auf die Statistik zeigte. 27:9-Torschüsse hieß das Verhältnis. „Wir müssen mehr Tore machen, das ärgert uns“, betonte Baumgartner.

WM-Gegner Dänemark in Topform

Dänemark hat sich in der WM-Quali bisher in Topform präsentiert. Nach dem 2:0-Sieg in Israel zum WM-Qualifikationsauftakt feierte der Gruppenfavorit am Sonntag einen 8:0-Kantersieg gegen Moldawien.

Diesbezüglich haderte vor allem der Hoffenheim-Legionär selbst. Der 21-Jährige, der in seinem siebenten Länderspiel zum dritten Mal netzte, traf zudem die Stange und vergab nach der Pause alleine vor Goalie Gunnar Nielsen. „Ich hatte gleich eine Chance, bei der der Ball an die Stange geht. Das wäre in so einem Spiel der Dosenöffner gewesen“, merkte der Kreativspieler an. Es kam wie so oft gegen die Färöer ganz anders, und die Österreicher liefen plötzlich einem Rückstand nach.

Österreich schlägt die Färöer

Das österreichische Nationalteam hat am Sonntag seine Pflichtaufgabe in der WM-Qualifikation gegen die Färöer mit einem 3:1-Sieg erfüllt. Doch die Mannschaft von Franco Foda hatte – passend zur bekannten Geschichte des ÖFB-Teams mit dem Außenseiter – Mühe, musste nämlich einem 0:1-Rückstand nachlaufen.

Wieder Gegentor nach Standard

Die Gäste von den Schafsinseln, die zuvor in sieben Pflichtspielen ungeschlagen geblieben waren, präsentierten sich in der Defensive kompakt und schalteten gefällig um. Die ÖFB-Abwehr hielt sich dabei zwar schadlos, doch einmal in der gegnerischen Hälfte, suchten die Färinger Fouls, Einwürfe oder Eckbälle, um über Standardsituationen gefährlich zu werden. Das ging letztlich auf und führte zum Torerfolg.

„Es gab eine Phase von zehn Minuten, in der wir nur Einwürfe, Eckbälle und Freistöße verteidigt haben“, betonte Sasa Kalajdzic. „Wir hatten angesprochen, dass die Färöer bei Standards gefährlich sind, und haben es nicht geschafft, unnötige Fouls zu verhindern.“ Den beiden Gegentoren in Schottland waren ebenfalls zwei Standardsituationen vorausgegangen.

Und so traf der 1,97 Meter große Sonni Ragnar Nattestad nach einer Ecke zur Führung der Gäste, wenn auch regelwidrig durch Aufstützen gegen Gernot Trauner. Regelkonform prüfte Nattestad ÖFB-Goalie Alexander Schlager ein weiteres Mal.

„Das müssen wir abstellen“

„Die Tore nach Standards müssen wir natürlich abstellen“, mahnte Aleksandar Dragovic. „Aber es war nicht einfach, der eine Verteidiger ist gefühlt vier Meter groß, das ist schwer zu verteidigen. Aber wir müssen es analysieren und es gegen Dänemark besser machen“, sagte der 30-Jährige, der seinen 88. Länderspieleinsatz mit seinem zweiten ÖFB-Tor krönte. In der ewigen ÖFB-Einsatzliste sind nur noch Andreas Herzog (103), Toni Polster (95) und Gerhard Hanappi (93) vor ihm. Noch in diesem Jahr könnte er im Idealfall sogar den Hunderter knacken.

Sonni Ragnar Nattestad
GEPA/Philipp Brem
„Viermetermann“ Nattestad traf zur Färinger Führung

Die Österreicher korrigierten den Rückstand in einer Viertelstunde. „Wir haben dann gemerkt, dass wir das Tempo anziehen müssen. Das haben wir ab der 30. Minute besser gemacht, waren besser in den Positionen, die Pässe waren schärfer, und dann haben wir auch drei Tore erzielt“, erklärte David Alaba. Der ÖFB-Ersatzkapitän tobte sich sowohl auf der linken Mittelfeldseite als auch im Zentrum aus und sah ebenfalls einen über das gesamte Spiel gesehen souveränen Sieg. „Wir haben über 90 Minuten viele Chancen herausgespielt, hatten viele positive Aktionen in der Offensive und waren defensiv auch stabil.“

Rückstand neuerlich gedreht

Die Spieler hoben ebenso die Reaktion auf den Rückstand hervor. „Die war sehr gut, wir haben das Tempo angezogen und guten Fußball gespielt. Wenn wir so das ganze Spiel auftreten oder die meisten Phasen, dann hat es jeder Gegner schwer gegen uns“, so Kalajdzic. „Es zeichnet uns auch aus, dass wir immer wieder zurückkommen und ruhig bleiben“, fügte Dragovic an. Das ÖFB-Team ist seit acht Spielen ungeschlagen und hat dabei viermal ein 0:1 zumindest aufgeholt.

Angesprochen auf die erste halbe Stunde, in der Österreich gegen die Färöer in Rückstand geriet, meinte Dragovic: „Man muss das Spiel nicht nach 30 Minuten gewinnen, man hat 90 Minuten Zeit. Am Ende müssen wir ein Tor mehr haben als der Gegner, das zählt.“

Aleksandar Dragovic mit Ball
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Dragovic war in seinem 88. Länderspiel nach der Auswechslung von Alaba am Ende auch Kapitän

Dieser zweckdienliche Zugang hat dem ÖFB-Team unter Foda wenige Fußballfeste beschert, aber nunmehr 21 Siege in 32 Spielen sowie die Qualifikation für die EM-Endrunde und den Aufstieg in die Liga A der Nations League. Will man sich nun auf direktem Weg für die WM 2022 qualifizieren, muss der Sieg in der Gruppe F her. Der führt über die Dänen, die in der Weltrangliste elf Ränge über dem ÖFB stehen (12.).

„Wir müssen uns etwas zutrauen“

„Sie haben sehr viele sehr gute Spieler, da müssen wir in der Defensive gut aufpassen, uns aber in der Offensive auch etwas zutrauen, und entscheidend ist, unser Spiel auf den Platz zu kriegen“, meinte Baumgartner im Hinblick auf das erste Duell am Mittwoch. „Das wird sicher kein einfaches Spiel. Die sind sehr gut in die Quali gestartet. Das ist sicherlich ein schwieriger Gegner und der nächste Test“, so Alaba.

„Es wird ein intensives Spiel gegen einen Gegner, der Qualität hat. Ich denke, es wird ein gutes Spiel. Wenn jeder sein Bestes gibt, wird es gut aussehen“, sagte Kalajdzic, der mit drei Toren verheißungsvoll in die WM-Quali gestartet ist. Und Dragovic erkannte womöglich etwas Positives an einem eigentlich negativen Aspekt gegen die Färöer. „Wir hätten heute das eine oder andere Tor mehr machen müssen, aber vielleicht haben wir uns das für Dänemark aufgehoben.“