Joachim Löw
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WM-Qualifikation

Löw fordert in letztem Qualispiel „Kraftakt“

Im 33. und letzten WM-Qualifikationsspiel seiner Karriere als DFB-Teamchef erwartet Joachim Löw am Mittwoch von Deutschland einen „Kraftakt“, um gegen Außenseiter Nordmazedonien drei Punkte zu holen. Der 61-Jährige würde die Mannschaft dann mit neun Punkten aus drei Spielen an seinen Nachfolger übergeben, der im Herbst in der WM-Quali weitermacht.

Trotz der Zu-null-Erfolge zum Qualiauftakt gegen Island (3:0) und Rumänien (1:0) warnt Löw vor dem Gegner der Partie in Duisburg (20.45 Uhr). „Sie sind mit allen Wassern gewaschen. Nordmazedonien ist keinen Deut schlechter als Rumänien. Das wird nochmal ein Kraftakt, das Spiel zu gewinnen“, sagte er über Österreichs EM-Gruppengegner.

Neben dem Weltmeister von 2014 hat auch Armenien in Gruppe J bisher zweimal voll angeschrieben. Die Armenier überraschten auch ohne ihren verletzten Star Henrich Mchitarjan zuletzt mit einem 2:0 gegen Island. Gegner am Mittwoch erneut in Jerewan ist Rumänien.

Auch Dänemark, Italien und England um dritten Sieg

Den dritten Sieg im dritten WM-Qualispiel peilen neben Dänemark in Wien auch Italien in Litauen (Gruppe C) sowie England im Wembley-Stadion gegen Polen (Gruppe I) an. Bei den Gästen fehlt der verletzte Bayern-Torjäger Robert Lewandowski. Der regierende Weltmeister Frankreich spielt in Sarajevo gegen Bosnien-Herzegowina (Gruppe D).

Spieler von England jubeln
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Die Engländer wollen auch gegen Polen jubeln

In der Österreich-Gruppe gastiert Teamchef Willi Ruttensteiner mit Israel in Moldau. Nach einem Punkt aus den Heimspielen gegen Dänemark und Schottland hilft den Israelis nur ein voller Erfolg weiter. Schottland ist nach zwei Remis in Glasgow gegen die Färöer auf drei Zähler aus.

Ter Stegen im Tor, Gündogan Kapitän

Löw will in Duisburg großteils wieder mit dem Team antreten, das bei den Erfolgen gegen Island und in Rumänien überzeugen konnte. Im Tor wird jedoch Marc-Andre ter Stegen anstelle von Manuel Neuer beginnen. Als Kapitän soll Ilkay Gündogan das Team anführen. Der Mittelfeldspieler von Manchester City war mit den ersten beiden Partien im EM-Jahr zufrieden. „Auch wenn das Spiel gegen Rumänien mühsam war, war es doch souverän. Wir wollen jetzt den dritten Sieg nachlegen um die maximale Punkteausbeute einzufahren“, sagte Gündogan.

Ilkay Gundogan (GER)
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Gündogan (l.) soll die DFB-Elf zum nächsten Erfolg führen

Polen plagte vor der Reise nach London nicht nur das Fehlen des am Knie verletzten Lewandowski. Am Tag vor dem Spiel wurden auch zwei Teamspieler positiv auf das Coronavirus getestet. Es handelt sich um Mittelfeldspieler Grzegorz Krychowiak und Verteidiger Kamil Piatkowski. Da sich Krychowiak bereits im November mit dem Virus infiziert hatte, sei man im Gespräch mit der UEFA darüber, ob er bei dem Spiel in Wembley antreten dürfe, erklärte der polnische Verband.

England kann mit einem Sieg den vermeintlich härtesten Rivalen um Platz eins bereits ein wenig distanzieren. Polen hält wie Ungarn derzeit bei vier Zählern. Die ebenfalls im Sommer bei der EM engagierten Ungarn sind ohne den nach wie vor verletzt fehlenden Dominik Szoboszlai in Andorra im Einsatz.

Spanien keine „Siegesmaschine“

Spaniens Teamchef Luis Enrique hat sich und seine Mannschaft vor dem Spiel in Sevila gegen den Kosovo (Gruppe B) gegen die seiner Meinung nach überbordende Erwartungshaltung verteidigt. Es sei keine Schande, sich gegen vermeintlich kleinere Nationen schwerzutun. Der Weltmeister von 2010 ist holprig gestartet. Nach einem 1:1 zu Hause gegen Griechenland gab es ein mühsames 2:1 in Georgien.

Das fulminante 6:0 gegen Deutschland im Vorjahr habe die Erwartungen an sein Team zu Unrecht in lichte Höhen schnellen lassen, betonte Enrique. „Nach diesem einem einmaligen Spiel, das wie eine Party war, dachten die Leute, unser Team sei eine Siegesmaschine.“ Der Erfolg gegen eine globale Fußballmacht habe im Land Euphorie ausgelöst. „Aber wir haben alle gewarnt, dass es nicht in jedem Spiel so sein würde. Niemand gewinnt heutzutage leicht. Es erfordert viel Mühe, ein Spiel zu gewinnen.“ Der 50-Jährige erinnerte auch daran, dass selbst das dominante spanische Weltmeister- und Europameisterteam der Jahre 2008 bis 2012 viele seiner Spiele mit nur einem Tor Unterschied gewonnen hatte.