Serge Gnabry (GER)
GEPA/Witters/Tim Groothuis
WM-Qualifikation

Nordmazedonien blamiert Deutschland

Österreichs EM-Gegner Nordmazedonien hat am Mittwoch in der Qualifikation für die WM 2022 für die große Sensation gesorgt. Die Balkan-Elf schlug Deutschland in Duisburg mit 2:1 (1:0) und zog mit dem zweiten Sieg im dritten Spiel sogar an der punktegleichen Elf des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) vorbei auf Platz zwei. Tabellenführer der Gruppe J ist mit den makellosen Armeniern das nächste Überraschungsteam, das sich zu Hause gegen Rumänien mit 3:2 (0:0) durchsetzte.

Deutschland, das in der Defensive auf einer Dreierkette umgestellt hatte, tat sich gegen die Nummer 65 der Welt schwer und kassierte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte das 0:1 durch Routinier Goran Pandev. Erst mehr Druck nach der Pause und ein Elfer von Ilkay Gündogan nach Foul an Leroy Sane (62.) schienen die Hausherren wieder zurückzubringen.

Statt einer Chancenflut hatte die DFB-Auswahl aber vorerst Glück, dass ein klares Handspiel von Emre Can im Strafraum nicht gegeben wurde (75.). Der klägliche Fehlversuch von Timo Werner allein vor dem gegnerischen Tor (80.) wurde schließlich noch durch Eljif Elmas (85.) bitter bestraft.

Goran Pandev, Aleksandar Trajkovski, Eljif Elmas und Ezgjan Alioski (MKD)
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Riesenjubel bei Nordmazedonien nach dem Siegestreffer von Elmas

Nach dem 0:6 gegen Spanien zum Abschluss der Nations League im vergangenen Jahr war es die nächste bittere Niederlage für das Team von Joachim Löw innerhalb weniger Monate. Für Löw war es im 33. und letzten WM-Qualifikationsspiel die erste Niederlage. Die davor lange Zeit letzte Pleite gab es noch unter Teamchef Rudi Völler 2001 beim 1:5 gegen England.

Armenien weiter makellos

Für Armenien verwandelten Varasdat Harojan (87.) und Tigran Barseghjan per Elfer (93.) einen 1:2-Rückstand in den Schlussminuten noch in den dritten Sieg im dritten Spiel. Rumänien, das durch einen Doppelpack Alexandru Cicaldaus (62., 67.) nach 0:1-Rückstand mit 2:1 in Führung gegangen war, spielte ab der 78. Minute und Rot für George Puscas in Unterzahl.

In Gruppe B feierte Tabellenführer Spanien (7 Punkte) mit dem Heim-3:1 über den Kosovo den zweiten Sieg im dritten Spiel. Dani Olmo (36.), der schon zuletzt beim 2:1 gegen Georgien in der Nachspielzeit den Dreier fixiert hatte, und Ferran Torres (36.) sorgten innerhalb dreier Minuten für die Vorentscheidung zugunsten der Spanier. Knapp wurde es nach dem Anschlusstreffer von Besar Halimi (70.) nur kurz, Gerard Moreno (75.) machte den Sack zu.

Italien noch ohne Gegentor

In Gruppe C blieb Italien mit einem 2:0 in Litauen makellos, ist weiter ohne Gegentor und führt drei Punkte vor der Schweiz, die aber erst zwei Partien absolviert hat. Stefano Sensi (47.) gelang kurz nach der Pause die hochverdiente Führung in Vilnius, die Entscheidung führte Ciro Immobile per Elfer aber erst in der Nachspielzeit (94.) herbei.

In Gruppe I konnte England gegen Polen erst im Finish durchatmen. Die ohne ihren verletzten Starstürmer Robert Lewandowski angetretenen Außenseiter glichen nach Harry Kanes Elfmeter (19.) durch Jakub Moder (58.) aus, erst Harry Maguire (85.) stellte den dritten Sieg im dritten Spiel sicher. Zwei Punkte dahinter liegt Ungarn nach einem 4:1 in Andorra auf Platz zwei.

Frankreich reichte in Sarajewo ein Treffer von Antoine Griezmann (60.) zum 1:0 über Bosnien, der Weltmeister führt Gruppe D mit sieben Punkten vor der Ukraine an. Die Ukrainer, ein weiterer EM-Gegner Österreichs, kamen zu Hause gegen Kasachstan über ein 1:1 nicht hinaus.