Manprit Sarkaria (Austria) und Anderson Dos Santos Gomes (Altach)
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Austria will sich rehabilitieren

Mit unklarem Ausblick biegt die Austria nach zweiwöchiger Bundesliga-Pause in die finale Meisterschaftsphase ein. Verhandlungstage um Spielerverträge in der Länderspielpause brachten wenig Konkretes, sportlich versuchen sich die Wiener ab Samstag (17.00 Uhr) gegen Altach am Kaschieren der Saison.

Landen die „Veilchen“ unter den besten zwei der Qualifikationsgruppe, könnte über das Liga-Play-off letztlich sogar noch ein internationaler Startplatz herausschauen. „Wir wollen die beste Mannschaft der unteren sechs sein, um die Minichance für das internationale Geschäft zu haben“, sagte Peter Stöger am Freitag.

„Dazu wird uns guttun, das Spiel morgen für uns zu entscheiden.“ Der zwei Punkte zurückliegende Auftaktgegner hat nach einem Trainerwechsel inzwischen neues Selbstvertrauen intus. Auch Stöger erwähnte „neue Rahmenbedingungen“ in Altach. „Neuer Trainer, gute Struktur in der Mannschaft, Erfolgserlebnisse – es wird eine interessante Aufgabe werden.“

Peter Stöger (Austria)
GEPA/Hans Oberlaender
Peter Stöger sieht sich mit einer „interessanten Aufgabe“ gegen Altach konfrontiert

Weichen werden gestellt

Mit Blick auf den 5:1-Heimsieg im Februar meinte Stöger: „Es wird eine weitaus kompaktere Mannschaft bei uns auflaufen, als es das letzte Mal der Fall war.“ Das sei Damir Canadis Verdienst. „Das hat der Damir außerordentlich gut hinbekommen in der kurzen Zeit. Aber das ist keine Überraschung, das hat er schon das ein oder andere Mal gezeigt.“

Tipico-Bundesliga, 23. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Austria – Altach

Generali Arena, SR Jäger

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Pentz – Zwierschitz, Schösswendter, Palmer-Brown, Poulsen – Martel – Teigl, Fitz, Wimmer, Sarkaria – Djuricin

Altach: Kobras – Anderson, Subotic, Netzer, Edokpolor – Oum Gouet, Haudum, Fischer, Bukta – Meilinger, Obasi

Neben dem Auftaktsieg sucht die Austria Gewissheit, „was nächstes Jahr möglich ist“, wie Stöger erklärte. Die Antworten, die sich der Sportvorstand mit auslaufendem Vertrag bis Ende März erhofft hatte, hat er nicht bekommen. „Es ist relativ klar: Wir müssen wissen, was wir budgetär haben und was die sportliche Zielsetzung ist. Die Zielsetzung, die im Raum steht, ist Europa League/Champions League – und das ist momentan mit dem nicht kompatibel, was unserer Einschätzung nach zur Verfügung steht“, sagte Stöger.

Spielerverträge laufen aus

Auch nach dem Einstieg der Insignia als „strategischer Partner“ fließen in Wien-Favoriten nicht Milch und Honig. Der ungewisse Blick zeigt für die kommende Saison offenbar „eine budgetäre Situation, die ähnlich oder vielleicht sogar ein bisschen drunter ist von dem, was wir in dieser Saison haben“, sagte Stöger. Auf eine Wirtschaftlichkeit, mit der die Austria „Red Bull Salzburg attackieren“ könne, solle man, das ließ Stöger durchblicken, derzeit eher nicht spekulieren.

Mehr als zehn Spielerverträge laufen aus. In der Länderspielpause konnten mit den Spielern und deren Managern zwar offene, aber doch nur Gespräche „halb im Nebel“ geführt werden. So manchem Spieler wurde die Bereitschaft zur weiteren Zusammenarbeit versichert, „ohne ein Vertragspapier vorlegen zu können“, erklärte Stöger. Die Reaktion: „Einige warten ab, der eine oder andere ist skeptisch. Wir haben auch Jungs dabei, die sagen, dass Austria spannend für sie ist, aber dass es an die sportliche Leitung gebunden ist. Wir haben auch Rückmeldungen bekommen, wonach der eine oder andere etwas anderes sucht.“ Dafür hätten er und die Austria volles Verständnis.

Punkte sind gefragt

Unabhängig davon will der Trainer in den finalen Spielen der Saison die besten Spieler aufstellen. „Wir wollen Punkte holen.“ Seine Austria geht als Zweiter und mit zwei Punkten Rückstand auf Hartberg in die letzte Saisonphase, die im Idealfall mit einem Qualifikationsplatz in der neu geschaffenen Europa Conference League beschlossen werden könnte. Aleksandar Jukic kam angeschlagen vom U21-Team zurück, Benedikt Pichler sitzt das zweite Spiel seiner Fünfspielesperre ab. Markus Suttner könnte wieder im Matchkader stehen.

Altach unter Canadi im Aufwind

Altach hat unter Neo-Coach Damir Canadi drei Siege gegen den WAC, St. Pölten und Ried geholt, bei nur einer Niederlage gegen den LASK. Vom letzten ist man auf Platz zehn geklettert. Nach der Punkteteilung liegen die Vorarlberger immerhin noch drei Zähler vor der roten Laterne bzw. vier hinter Leader Hartberg. „Wir haben unsere Ausgangsposition in den letzten Wochen verbessert. Aber es sind nur drei Punkte, und das wissen wir auch“, verwies Canadi auf das dünne Polster. „Die Mannschaft ist auf dem richtigen Weg, das ist das Wichtigste. Unser klares Ziel ist der Klassenerhalt.“

Damir Canadi (Altach)
GEPA/Walter Luger
Mit Damir Canadi ist frischer Wind bei Altach eingekehrt

Für den 50-Jährigen war klar: „Wir fahren mit großem Respekt nach Wien, aber sicher nicht mit Angst.“ Er erwartete ein „sehr offenes Spiel“. Die Austria würde nicht so tief wie zuletzt Ried stehen. „Es wird wichtig sein, dass wir den Gegner unter Druck setzen.“ Allerdings muss Canadi in Favoriten mit Emanuel Schreiner (Knöchelverletzung) und den zuletzt erkrankten Manuel Thurnwald und Emir Karic drei Stützen vorgeben. Den Kapitän und früheren Austrianer Philipp Netzer lässt das unbeeindruckt. „Wenn wir unser Maximum auf den Platz bringen, bin ich mir sicher, dass wir die drei Punkte mit nach Altach nehmen.“