Bild zeigt jubelnden Marco Grüll.
APA/EXPA/Roland Hackl
Bundesliga

Rieder drehen Partie gegen Hartberg

Die SV Ried ist am Samstag mit einem 3:2 (1:2)-Heimsieg über den TSV Hartberg perfekt in die Qualifikationsgruppe der tipico-Bundesliga gestartet. Der zuletzt taumelnde Abstiegskandidat lag beim Debüt von Coach Andreas Heraf durch Treffer von Stefan Rakowitz nach nur 52 Sekunden und Bakary Nimaga (34.) mit 0:2 zurück, zeigte aber Moral.

Marco Grüll per Doppelpack (37., 69.) und ein Eigentor von Matija Horvat (71.) sorgten für den ersten Rieder Sieg nach zehn Partien bzw. seit 20. Dezember. Die Oberösterreicher, die in dieser Saison bereits den dritten Coach an der Seitenlinie haben und unter Heraf-Vorgänger Miron Muslic zehn Spiele sieglos geblieben waren, arbeiteten sich in der Tabelle der unteren Gruppe auf Platz drei vor.

Die Ära Heraf begann mit personellen Überraschungen – Kapitän Thomas Reifeltshammer saß nur auf der Bank, im Sturm kam erstmals der junge Ungar Filip Borsos zum Zug – und denkbar unglücklich. Nach nur 52 Sekunden zappelte der Ball im Netz der Hausherren, deren weit aufgerückte Defensive mit einem weiten Pass ausgehebelt worden war: Rakowitz vollendete solo ins lange Eck.

Ried feiert Sieg gegen Hartberg

Die SV Guntamatic Ried hat wieder drei Punkte eingefahren. Gegen TSV Prolactal Hartberg gewinnen die Innviertler 3:2 nach 0:2-Rückstand.

Tadic vergibt Elfmeter

Der Schock währte nur kurz, Ried drängte auf den Ausgleich, und musste doch wieder einstecken. Dass Dario Tadic beim Elfer an Rieds Samuel Sahin-Radlinger (16.) scheiterte, war ausgleichende Gerechtigkeit, weil Kennedy Boatengs Handspiel außerhalb des Strafraums passiert war. Schließlich war infolge eines schlecht abgewehrten Eckballs aber Nimaga aus Kurzdistanz zur Stelle.

Ried zeigte Moral und kam durch einen platzierten Schuss Grülls aus gut 20 Metern zum verdienten Anschlusstreffer. Hartberg startete zwar auch in die zweite Hälfte stärker, verzeichnete dann aber Druckabfall.

Grüll schnürt Doppelpack

Der im Sommer zu Rapid wechselnde Grüll legte nach einem herrlichen Solo von der Mittellinie nach, Horvat fälschte schließlich einen Weitschuss Julian Wießmeiers unhaltbar ab. Im Finish rettete Ried dann neben Goalie Sahin-Radlinger auch Glück den „Dreier“.

Stimmen zum Spiel

Andreas Heraf (Ried-Trainer): „Natürlich ist jeder Sieg wichtig, aber in unserer Situation besonders. Wir haben lange nicht gewonnen, da war es in den Köpfen etwas schwierig, das Gefühl zu bekommen, dass man überhaupt gewinnen kann. Der Sieg kann einen Knoten für die nächsten Wochen lösen. Haben jetzt das Gefühl, dass wir jeden schlagen können. Aber der Sieg ändert (mit Blick auf die Tabelle, Anm.) gar nichts, es sind nach wie vor neun Endspiele.“

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): „Das Spiel fällt in die Rubrik ‚komplett unnötige Niederlage‘. Wir haben es einzig und allein uns selbst zuzuschreiben. Das Spiel hätte nach 34 Minuten entschieden sein müssen. Nach 2:0 und einer Gelb-Roten Karte (für Rieds Stefan Nutz, Anm.), die nicht gegeben wurde, weil der Schiri den Elfer kompensieren wollte. Wir wussten, dass der Gegner nach dem 1:2 mit viel Energie aus der Kabine kommt. Meine Mannschaft hat sich bei zwei Standards wie eine Schülermannschaft verhalten. Meine Mannschaft müsste eigentlich schon weiter sein. Ich muss mit ihr hart ins Gericht gehen, weil sie sich nicht selbst belohnt hat.“

Tipico-Bundesliga, 23. Runde, Qualifikationsgruppe

Samstag:

Ried – Hartberg 3:2 (1:2)

Ried, Josko-Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus), SR Heiß

Torfolge:
0:1 Rakowitz (1.)
0:2 Nimaga (34.)
1:2 Grüll (37.)
2:2 Grüll (69.)
3:2 Horvat (71./ET)

Ried: Sahin-Radlinger – Wießmeier, Meisl, Boateng, Kerhe – Ziegl, Offenbacher (60./Satin) – Bajic (89./Lackner), Nutz (76./Reifeltshammer), Grüll – Borsos (46./Gschweidl)

Hartberg: Swete – Lienhart (86./Tijani), Horvat, Luckeneder, Gollner – Kainz (46./Rotter), Nimaga – Rakowitz (46.&Ried), Horvath, Heil (76./Sturm) – Tadic (60./Chabbi)

Gelbe Karten: Nutz, Ziegl bzw. Horvat

Anm.: Tadic (Hartberg) verschoss einen Elfer (16.)

Die Besten: Grüll, Sahin-Radlinger, Boateng bzw. Horvath, Lienhart