Bild zeigt Bayern Spieler Joshua Kimmich beim Kopfball.
Reuters/Annegret Hilse
Fußball

Bayerns Mentalität sticht einmal mehr

Der FC Bayern hat mit einem 1:0 beim direkten Verfolger RB Leipzig das wahrscheinliche Meisterstück zum neunten Titel in Folge in der deutschen Fußballbundesliga abgeliefert. Sieben Punkte Vorsprung hat noch kein Tabellenführer zu diesem Zeitpunkt der Saison verspielt. David Alaba wird die Münchener als Rekordspieler verlassen.

Bayern-Trainer Hansi Flick offenbarte nach dem Sieg den Psychotrick. „Wir haben uns gesagt, es ist ein Endspiel. Und da haben wir in den letzten neun Monaten bewiesen, dass wir das können“, sagte der 56-Jährige und sendete gleich noch ein paar Grüße an den Kontrahenten: „Wir wollten mit dem Sieg ein Zeichen setzen.“ David Alaba schoss in den Sozialen Netzwerken nach: „Frohe Ostern von ganz oben!“

Die Bayern-Freude geht Hand in Hand mit zu erwartender Langeweile für alle, die sich ein Herzschlagfinale im Titelrennen gewünscht hätten. Denn mehr als fünf Punkte Vorsprung hat nach 27 Runden kein Team eingebüßt. Zumal die Bayern wieder einmal bewiesen, dass sie auf nationaler Ebene – wenn es darauf ankommt – nicht zu knacken sind.

Alaba sorgt für Rekord

Da wird auch das verletzungsbedingte Fehlen eines Weltfußballers wie Robert Lewandowski kompensiert. Leon Goretzka verwies nach seinem Siegestor noch auf den Spielplan: „Es sind noch 21 Punkte zu vergeben. Es war ein großer Schritt, noch nicht der entscheidende.“

Angeführt vom Abwehrkommandanten Alaba hielten die Bayern den Laden hinten dicht. Der ÖFB-Star wird den Club wohl mit seinem zehnten Meistertitel nach 13 Jahren und gewiss als Rekordlegionär verlassen. 274 Einsätze hat der Wiener nun in der Liga für die Münchner absolviert, einen mehr als Franck Ribery. Mit 422 Einsätzen in Pflichtspielen steht Alaba nun – für kurze Zeit – auf einer Stufe mit Karl-Heinz Rummenigge, dem Bayern-Vorstandsvorsitzenden.

Bayern München Spieler David Alaba.
GEPA/Witters
Alaba gab nach seinem ÖFB-Ausflug ins Mittelfeld wieder den erfolgreichen Bayern-Abwehrchef

Der Gegner erkannte die Niederlage neidlos an – und schrieb die erste Titelchance ab. „Grundsätzlich brauchen wir nicht drum herumreden. Das Thema hat sich erledigt“, sagte Leipzigs Coach Julian Nagelsmann. Glückwünsche gab es aber nur zum Sieg, nicht zur Meisterschaft. „Da gratuliere ich erst, wenn es passiert ist. Das gehört sich so.“

Leipzig schreibt erste Titelchance ab

Dabei hatten die Leipziger den Rekordmeister über weite Strecken der zweiten Hälfte im Schwitzkasten. Doch die Effizienz hatten im richtigen Moment wieder einmal die Bayern gepachtet. „Es war der kleine Unterschied, dass die aus einer Chance das Tor machen“, sagte Kapitän Marcel Sabitzer. Man habe dominant gespielt und sei richtig gut gewesen. „Wenn du dann kein Tor machst, dann tut das richtig weh. Man muss einfach in so einem Spiel eines machen.“ Der Plan wird adaptiert. „Den zweiten Platz verteidigen und den Pokal gewinnen, das muss unser Ziel sein.“

Deutsche Bundesliga, 27. Runde

Samstag:

Leipzig – Bayern 0:1 (0:1)

Tor: Goretzka (38.)

Leipzig: mit Sabitzer, ohne Laimer (verletzt)
Bayern: mit Alaba

Dortmund – Frankfurt 1:2 (1:1)

Tore: Hummels (44.) bzw. Schulz (11./Eigentor), Silva (87.)

Frankfurt: mit Ilsanker, Hinteregger verletzt, Trainer Hütter

Wolfsburg – Köln 1:0 (0:0)

Tor: Brekalo (69.)

Wolfsburg: Schlager bis 93., Pervan Ersatz, Trainer Glasner
Köln: Kainz ab 75.

Leverkusen – Schalke 2:1 (1:0)

Tor: Alario (26.), Schick (72.) bzw. Huntelaar (81.)

Leverkusen: Dragovic Ersatz, Baumgartlinger verletzt
Schalke: Schöpf ab 74., Langer Ersatz

Augsburg – Hoffenheim 2:1 (2:0)

Tore: Vargas (8.), Hahn (23.) bzw. Skov (85.)

Augsburg: Gregoritsch ab 46.
Hoffenheim: mit Grillitsch und Posch, Baumgartner bis 69.

Mainz – Bielefeld 1:1 (0:0)

Tore: Brosinski (56./Elfmeter) bzw. Voglsammer (76.)

Mainz: mit Mwene, Onisiwo ab 69., Stöger Ersatz
Bielefeld: mit Prietl, Gebauer ab 86.

Mönchengladbach – Freiburg 2:1 (0:1)

Tore: Thuram (53., 60.) bzw. Sallai (10.)

Mönchengladbach: mit Lainer, Wolf bis 45., Lazaro ab 82.
Freiburg: Lienhart bis 69.

Sonntag:

Stuttgart – Bremen 1:0 (0:0)

Tor: Augustinsson (81./Eigentor)

Stuttgart: mit Kalajdzic
Bremen: mit Friedl, Schmid bis 73.

Union Berlin – Hertha 1:1 (1:1)

Tore: Andrich (10.) bzw. Lukebakio (35./Elfer)

Union: mit Trimmel

Tabelle: