Wolfsburg Trainer Oliver Glasner und FRankfurt Trainer Adi Hütter.
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Fußball

Glasner und Hütter sorgen für Furore

Neben dem FC Bayern hat es am Wochenende in der deutschen Fußballbundesliga zwei andere große Gewinner gegeben: Der VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt machten jeweils einen großen Schritt Richtung Champions League. Dafür verantwortlich zeichnen mit Oliver Glasner und Adi Hütter zwei österreichische Trainer, die mit Außenseitern für Furore sorgen. Beide Coaches stehen ob ihres Erfolges auch im Zentrum von Spekulationen.

Der Dritte Wolfsburg baute mit einem 1:0-Heimsieg gegen den 1. FC Köln den Vorsprung auf den fünften Rang bereits auf elf Zähler aus, damit können die „Wölfe“ für die erste Königsklassen-Saison seit 2015/16 planen, es wäre die insgesamt dritte Teilnahme. Nach dem 0:1 von RB Leipzig im Titelduell mit den Bayern liegt Wolfsburg sieben Runden vor Schluss auch nur noch drei Zähler hinter dem Zweiten.

Die Eintracht hat mit dem 2:1-Sieg bei Borussia Dortmund auch den Niedersachsen einen Gefallen getan, schließlich liegt der BVB auf dem ersten Nicht-CL-Platz. Die Frankfurter haben mit dem im Finish fixierten Erfolg den Abstand auf die Dortmunder auf sieben Zähler erweitert, für die Eintracht wäre es die erste Teilnahme im Konzert der Großen.

Glasner bleibt seiner Linie treu

„Ich bin sehr glücklich und sehr froh über den Sieg, weil ich schon vorher wusste, dass das heute ein sehr schweres Spiel wird“, sagte Glasner nach dem Arbeitssieg gegen Köln. Die ersten Tage nach einer Länderspielpause seien eine „komplizierte Zeit, weil viele Nationalspieler am Dienstag, am Mittwoch, am Donnerstag oder sogar verletzt zurückkamen. Wir mussten die Abläufe erst wieder synchronisieren.“

Von einer Vorentscheidung im Rennen um die Champions-League-Plätze will der Oberösterreicher aber noch nicht sprechen. „Wir schauen auf uns und darauf, so viele Punkte wie möglich zu holen. Dann sehen wir, was am Ende dabei herauskommt“, so der 46-Jährige.

„Zu sagen: Wir haben jetzt elf Punkte Vorsprung und können es jetzt drei Wochen etwas ruhiger angehen lassen – das ist nicht unsere Art.“ Der frühere LASK-Trainer kennt das Restprogramm. Es warten schwere Spiele gegen Frankfurt, die Bayern, VfB Stuttgart und Dortmund.

Defensive ist Wolfsburgs Trumpf

Glasner hat seiner Truppe vor allem defensive Stabilität eingeimpft: In 27 Runden haben ÖFB-Teamspieler Xaver Schlager und Co. nur 22 Gegentore (wie Leipzig) kassiert. Zum Vergleich: Die Bayern halten bei 35 Gegentoren. Die Wolfsburger bezwangen Köln glanzlos mit 1:0.

Wolfsburg Trainer Oliver Glasner
Reuters/Tobias Schwarz
In seiner zweiten Saison führte Glasner die Wolfsburger bereits Richtung Tabellenspitze

Hütters Frankfurt feierte bei den Borussen einen Schlüsselsieg. „Ich habe von der ersten Minute an gesehen, dass wir nicht umsonst auf Rang vier stehen“, sagte Hütter. Seine Eintracht hat nach den Bayern am zweithäufigsten (55-mal) getroffen. „Wir haben nicht nur mit der Aufstellung gezeigt, dass wir mutig sind, sondern wir haben auch so gespielt. Wir haben eine historische Chance“, betonte der 51-Jährige.

Nie zuvor hatte die Eintracht nach 27 Spielen 50 Punkte, ein weiteres Indiz für den Erfolg unter Hütter. Vor zwei Jahren musste dieser nach dem Einzug ins Europa-League-Halbfinale einen sportlichen Aderlass hinnehmen, führte die Mannschaft nach Rang neun aber nicht nur wieder nach oben, sondern festigte sie nun auch in den Top Vier.

Spekulationen um beide Trainer

Für Teams auf den ersten vier Endrängen ist ein CL-Ticket reserviert. Bleibt aus dem ÖFB-Trainer-Duo zumindest einer über den Sommer hinaus beim Club, würde er Ralph Hasenhüttl als bisher letzter österreichischer Trainer in der Champions League (2017/18) nachfolgen. In der nächsten Woche kommt es übrigens zum neuerlichen direkten Duell der beiden Coaches, die Interesse anderer Clubs auf sich ziehen.

Zu nachgesagten Avancen von Borussia Mönchengladbach wollte sich Hütter erneut nicht äußern. Der Vorarlberger (Vertrag bis 2023) hatte sich bereits vor Wochen zur Eintracht bekannt, Glasners bis 2022 gültiges Arbeitspapier soll eine Ausstiegsklausel beinhalten. Aber auch er dementierte bereits vor der Länderspielpause Gerüchte um einen Wechsel. Mönchengladbach sucht nach dem Abgang von Trainer Marco Rose Richtung Dortmund im Sommer weiterhin einen Nachfolger.

Deutsche Bundesliga, 27. Runde

Samstag:

Dortmund – Frankfurt 1:2 (1:1)

Tore: Hummels (44.) bzw. Schulz (11./Eigentor), Silva (87.)

Frankfurt: mit Ilsanker, Hinteregger verletzt, Trainer Hütter

Wolfsburg – Köln 1:0 (0:0)

Tor: Brekalo (69.)

Wolfsburg: Schlager bis 93., Pervan Ersatz, Trainer Glasner
Köln: Kainz ab 75.

Leverkusen – Schalke 2:1 (1:0)

Tor: Alario (26.), Schick (72.) bzw. Huntelaar (81.)

Leverkusen: Dragovic Ersatz, Baumgartlinger verletzt
Schalke: Schöpf ab 74., Langer Ersatz

Augsburg – Hoffenheim 2:1 (2:0)

Tore: Vargas (8.), Hahn (23.) bzw. Skov (85.)

Augsburg: Gregoritsch ab 46.
Hoffenheim: mit Grillitsch und Posch, Baumgartner bis 69.

Mainz – Bielefeld 1:1 (0:0)

Tore: Brosinski (56./Elfmeter) bzw. Voglsammer (76.)

Mainz: mit Mwene, Onisiwo ab 69., Stöger Ersatz
Bielefeld: mit Prietl, Gebauer ab 86.

Mönchengladbach – Freiburg 2:1 (0:1)

Tore: Thuram (53., 60.) bzw. Sallai (10.)

Mönchengladbach: mit Lainer, Wolf bis 45., Lazaro ab 82.
Freiburg: Lienhart bis 69.

Leipzig – Bayern 0:1 (0:1)

Tor: Goretzka (38.)

Leipzig: mit Sabitzer, ohne Laimer (verletzt)
Bayern: mit Alaba

Sonntag:

Stuttgart – Bremen 1:0 (0:0)

Tor: Augustinsson (81./Eigentor)

Stuttgart: mit Kalajdzic
Bremen: mit Friedl, Schmid bis 73.

Union Berlin – Hertha 1:1 (1:1)

Tore: Andrich (10.) bzw. Lukebakio (35./Elfmeter)

Union: mit Trimmel

Tabelle: