Die österreichische Skifahrerin Eva-Maria Brem.
GEPA/Andreas Pranter
Ski alpin

Brem stellt Rennski ins Eck

Eva-Maria Brem hat ihre Karriere als alpine Skirennläuferin beendet. Die 32-jährige Tirolerin verkündete ihre Entscheidung in der ORF-Sendung „Sport am Sonntag“. Rund 16 Jahre nach ihrem Weltcup-Debüt schlägt Brem damit wie vor Kurzem Bernadette Schild und Hannes Reichelt ein neues Kapitel in ihrem Leben auf – „für mich ist es Zeit für etwas Neues, und das fühlt sich gut und richtig an“.

„Heute ist der Tag gekommen, an dem ich meine aktive Karriere offiziell beende“, sagte die Tirolerin im ORF-TV. „Es war eine schwierige Saison für mich, deshalb ist es für alle, die mich kennen, keine allzu große Überraschung, obwohl es so nicht mein Plan war. Die Entscheidung war letztlich schwierig.“ An ihrem letzten Renntag (Riesentorlauf in Jasna am 7. März) habe sie aber gewusst, „dass es so weit ist“. „Weil ich das Gefühl hatte, mit dem Rennsport bereits abgeschlossen zu haben. Für mich ist es gut so, wie es ist, ich bin gesund und hatte eine schöne Karriere.“

Die Riesentorlauf-Spezialistin (Olympiasiebente 2010 in Vancouver) war in ihrer sportlichen Laufbahn immer wieder von schweren Verletzungen zurückgeworfen worden – erstmals im April 2010, als sie sich nach dem Saisonende beim freien Skifahren einen Schien- und Wadenbeinbruch im linken Bein zugezogen und in der folgenden Weltcup-Saison nur ein reduziertes Programm bestritten hatte. Dieselbe Verletzung erlitt sie im November 2016 nach ihrer bisher erfolgreichsten Weltcup-Saison.

Eva-Maria Brem beendet Karriere

Eva-Maria Brem gibt das Ende ihrer aktiven Karriere bekannt. Die Riesentorlauf-Spezialistin spricht im ORF über große Erfolge, bittere Enttäuschungen und schwierige Entscheidungen.

Die Saison 2015/16 hatte den Höhepunkt in Brems Karriere markiert. Mit zwei Siegen und zwei zweiten Plätzen holte die Tirolerin zum einzigen Mal die kleine Kristallkugel im Riesentorlauf, als Lohn dafür wurde sie sogar als Österreichs Sportlerin des Jahres ausgezeichnet. Insgesamt drei Weltcup-Siege hatte Brem in ihrer Laufbahn erobert, weitere achtmal war sie auf dem Podest gestanden. In Beaver Creek Creek 2015 hängte sie sich die WM-Goldmedaille im Teambewerb um.

Verletzung als Karriereknick

Mit dem neuerlichen Schien- und Wadenbeinbruch zu Beginn der Saison 2016/17 ging es in ihrer Karriere steil bergab, so richtig erholen sollte sich Brem davon nicht mehr, Podestplätze blieben seit ihrem Comeback aus. Im März 2019 kam sie in Spindlermühle (6.) und beim Weltcup-Finale in Soldeu als Siebente zum letzten Mal in die Top Ten. In dieser Saison war Brem als 28. nur einmal in die Punkteränge gefahren und bei der WM in Cortina freilich nicht dabei. Jetzt ist endgültig Schluss.

Eva-Maria Brem am Podest bei der Siegerehrung Jasna 2016.
GEPA/Walter Luger
Im März 2016 holte Brem in Jasna ihren letzten Weltcup-Sieg vor Viktoria Rebensburg (l.) und Federica Brignone (r.)

Brem sei dankbar und zufrieden mit allem, was sie im Sport erreicht und erlebt habe. „Ich fühle, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um diesen Lebensabschnitt abzuschließen und positiv in etwas Neues und Unbekanntes zu starten.“ Damen-Cheftrainer Christian Mitter sagte: „Mit Eva-Maria verlieren wir eine großartige Athletin, die viel Erfahrung und Ruhe mit ins Team gebracht hat. Ihre Persönlichkeit wird sie mit Sicherheit auch in ihrem nächsten Lebensabschnitt weit nach vorne bringen. Für die private und berufliche Zukunft wünsche ich ihr alles Gute und viel Erfolg.“