Jubelnder Taxiarchis Fountas mit Mitspielern
APA/Gert Eggenberger
Bundesliga

Rapid schenkt Kühbauer acht Tore

Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer darf sich über ein perfektes Osterwochenende freuen. Zwei Tage nach seiner Vertragsverlängerung bereitete ihm seine Mannschaft am Ostersonntag mit dem höchsten grün-weißen Bundesliga-Sieg seit 13 Jahren das ideale Geschenk zu seinem 50. Geburtstag. Rapid deklassierte in der ersten Runde der Meistergruppe in Wolfsberg den ab der 29. Minute dezimierten WAC mit 8:1 (2:1).

Taxiarchis Fountas mit einem Treffer der Marke Tor des Monats (22.) und Ercan Kara (32.) brachten Rapid mit 2:0 in Führung. In Unterzahl nach einer Roten Karte gegen Luka Lochoschwili (29.) nutzte Thorsten Röcher die einzig gute Torchance des WAC in der ersten Hälfte zum Anschlusstreffer (39.).

Mit einem Doppelschlag durch Maximilian Ullmann (57.) und Fountas (58.) schuf Rapid aber nach knapp einer Stunde klare Verhältnisse. Fountas mit seinem dritten Treffer (61.), ein Eigentordoppelpack von Jonathan Scherzer (70., 84.) und Yusuf Demir (78.) machten die Partie zum Schützenfest.

Rapid schenkt WAC acht Tore ein

Rapid ist am Ostersonntag furios beim WAC in die Meistergruppe gestartet. Die Hütteldorfer bescherten ihrem Trainer Didi Kühbauer mit dem 8:1-Kantersieg ein perfektes Geschenk zum 50. Geburtstag.

Höchster Rapid-Sieg seit 2008

Es war der höchste Rapid-Sieg seit November 2008, als Altach ebenfalls mit 8:1 abgefertigt wurde. Und es war wieder ein Kantersieg an einem Ostersonntag: Im Jahr 2008 hatte Rapid in Salzburg ein 7:0 gefeiert. Rapid festigte damit Rang zwei hinter Titelverteidiger Salzburg, den die Hütteldorfer nächsten Sonntag zum Schlager empfangen. Zudem wurden zwei Verfolger abgeschüttelt. Die Wiener liegen nun vier Zähler vor dem LASK, der WAC unter Interimstrainer Roman Stary hat neun Punkte Rückstand.

Rapid Tainer Dietmar Kühbauer.
Gepa/Daniel Goetzhaber
Trainer Dietmar Kühbauer durfte sich an seinem 50. Geburtstag letztlich über einen Kantersieg freuen

Die Kühbauer-Elf dominierte von Beginn weg die Partie klar und belohnte sich mit einem Traumtor (22.). Fountas verwertete einen Schick-Eckball mit dem Rücken zum Tor stehend mit der Ferse und durfte sich über sein erstes Ligator seit sechs Monaten freuen.

Rote Karte gegen Lochoschwili

Danach schwächte sich der WAC selbst. Im Anschluss an einen Eckball sprang Lochoschwili mit hohem gestreckten Bein gegen den Kopf von Kara und sah folgerichtig Rot – der bereits dritte Ausschluss des Georgiers in dieser Saison. Als vier Minuten später Kara aus spitzem Winkel ins lange Eck seinen 13. Saisontreffer erzielte, schien die Partie frühzeitig entschieden.

Doch quasi aus dem Nichts kamen die Heimischen zurück ins Spiel. Nach Ljubicic-Fehlpass im Mittelfeld konnte Torhüter Richard Strebinger einen Schuss von Michael Liendl abwehren, Röcher köpfelte aber den Abpraller zum 1:2 ein. Da Fountas bereits in der Nachspielzeit in guter Position vergab, ging Rapid nur mit einem Tor Vorsprung in die Pause.

Höchste Niederlage für WAC

Die Partie blieb aber nicht lange offen. Zunächst hatte jedoch der WAC die große Chance auf den Ausgleich, ein Röcher-Kopfball ging aber am Tor vorbei (54.). Im Gegenzug vergab Marcel Ritzmaier aus kurzer Distanz, Ullmann und zweimal Fountas machten danach aber alles klar. Am Ende stand nicht nur der höchste Rapid-Sieg seit 13 Jahren, sondern auch die höchste Bundesliga-Niederlage des WAC in deren Geschichte.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Die Mannschaft hat nicht für mich gespielt, weil ich 50 geworden bin, sondern hat für sich selbst gespielt. Ab der ersten Minute war es ein wirklich gutes Spiel, wir haben den WAC nicht ins Spiel kommen lassen. Danach haben wir kurz die Ordnung verloren und WAC zum Anschlusstreffer eingeladen. Es ist ein schöner Tag für mich, und die Mannschaft hat sich auch einen schönen Tag gemacht. Dass sie nicht aufgehört haben, freut mich ungemein. Es ist nicht selbstverständlich, dass man acht Tore schießt.“

Roman Stary (WAC-Trainer): „Es ist bitter, wenn man zu Hause acht Tore bekommt. Nach der Roten Karte haben wir gewusst, dass es schwer wird. Nach der Pause wollten wir defensiver spielen, da ist es erst 2:1 gestanden, und wir wollten gegen Ende des Spiels auf Chancen im Konter warten, aber wir haben uns unverständlicher Weise auskontern lassen. Der Plan war, dass wir hinten gut stehen, aber wir haben uns leider komplett schlecht verhalten. Der Plan war innerhalb von ein paar Minuten vorbei. Luka (Lochoschwili) müssen wir analysieren. Es sagt schon sehr viel aus, wenn man 23 Spiele gemacht und drei Rote Karten bekommen hat. Die Rote Karte war sehr ausschlaggebend.“

Taxiarchis Fountas (dreifacher Rapid-Torschütze): „Wir spielen alle zusammen, wir sind eine Mannschaft. Ich will noch mehr gute Spiele machen, heute war es gut. Ich will dieses Jahr mit Rapid Meister werden. Wir haben ein bisschen auch für den Trainer gespielt, der Geburtstag hat. Jetzt sind alle glücklich.“

Michael Liendl (WAC-Spieler): „Inferior, unglaublich, was soll ich dazu sagen. Du kannst acht Tore schießen und bekommst zwölf, wenn du so verteidigst. Das war eine dumme Rote Karte, die du nie kriegen darfst. Der Ausschluss hatte sicher einen großen Anteil, wir waren bis dahin aber auch nicht gut, da war nur das Resultat halbwegs vernünftig. Es war spielentscheidend, aber noch lange kein Grund, dass du acht Tore bekommst.“

Tipico-Bundesliga, 23. Runde, Meistergruppe

Sonntag:

WAC – Rapid 1:8 (1:2)

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus), SR Altmann

Torfolge:
0:1 Fountas (22.)
0:2 Kara (32.)
1:2 Röcher (39.)
1:3 Ullmann (57.)
1:4 Fountas (58.)
1:5 Fountas (61.)
1:6 Scherzer (70./Eigentor)
1:7 Demir (78.)
1:8 Scherzer (84./Eigentor)

WAC: Kofler – Pavelic, Baumgartner, Lochoschwili, Scherzer – Stratznig (65./Wernitznig), Leitgeb – Röcher (65./Giordbelidze), Liendl, Peretz (40./Henriksson) – Joveljic (65./Vizinger)

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Hofmann, Barac (80./Greiml), Ullmann – Petrovic, D. Ljubicic – Schick (68./Arase), Fountas (68./Knasmüllner), Ritzmaier (74./Demir) – Kara (68./Kitagawa)

Rote Karte: Lochoschwili (29./Foul)

Gelbe Karten: Peretz, Baumgartner bzw. Barac

Die Besten: Leitgeb bzw. Fountas, Schick, Ullmann