Jubelnder Patson Daka.
GEPA/David Geieregger
Bundesliga

Salzburg siegt nach Rekordhattrick

Titelverteidiger Red Bull Salzburg ist am Sonntag standesgemäß in die Meistergruppe der tipico-Bundesliga gestartet: Der Serienmeister und Tabellenführer besiegte Sturm Graz mit 3:1 (3:1) und hielt vor dem direkten Duell Verfolger Rapid auf Abstand. Mann des Spiels war wegen seiner früh erzielten drei Tore Patson Daka: Der sambische Stürmer schnürte seinen Hattrick in den ersten elf Minuten (3., 5., 11.) – so früh wie keiner in der Ligageschichte.

Einen schnelleren Hattrick als Daka (innerhalb von 7:47 Minuten) haben nur Hans Krankl vor 44 Jahren und Christopher Trimmel vor zwölf Jahren geschafft, ähnlich schnell war mit Alan ein Ex-Salzburger. Krankl traf 1977 beim 11:1-Rekordsieg von Rapid gegen den GAK innerhalb von drei Minuten (58., 59., 61.), Trimmel benötigte 2009 beim 5:1 von Rapid gegen Austria Kärnten sechs Minuten (85., 87., 91.) und Alan 2014 beim 4:2 über die Austria auch nur acht Minuten (52., 58., 60.).

Der 22-jährige Daka schraubte als Führender der Torschützenliste sein Konto auf 23 Treffer. Nach einem weiten Zuspiel ließ Daka Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl mit einem flachen Abschluss keine Chance, ehe er nach einer Flanke von Brendan Aaronson einköpfelte (5.). Der dritte Treffer gelang schließlich per Abstauber (11.). Sturm konnte in einer fulminanten Anfangsphase durch Amadou Dante verkürzen (13.). Daka scheiterte nach der Pause noch per Elfmeter an Siebenhandl (70.), ein Tor wurde wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht gegeben.

Daka schießt Salzburg gegen Sturm zum Sieg

Mit einem Hattrick innerhalb von acht Minuten hat Patson Daka früh für klare Verhältnisse gesorgt. Am Ende gewinnt Salzburg gegen Sturm Graz nach der ereignisreichen Anfangsphase 3:1.

Nach dem ersten Ligasaisonsieg gegen Sturm hielt Salzburg Rapid auf Abstand und hat vier Punkte Vorsprung. Am kommenden Sonntag treffen die beiden Spitzenteams in Wien aufeinander. Die Grazer haben als Vierte schon zehn Punkte Rückstand auf die „Bullen“, dazwischen liegt noch der LASK, der wiederum zwei Zähler vor den Steirern liegt. Für Salzburg war es im elften Ligaspiel 2021 der zehnte Sieg, die einzige Niederlage hatte den „Bullen“ am 28. Februar Sturm zugefügt.

Salzburg Spieler Patson Daka beim Schuss.
GEPA/Jasmin Walter
Salzburg-Stürmer Patson Daka traf gegen Sturm fast aus allen Lagen und schnürte einen Rekord-Triplepack

Fulminante Anfangsviertelstunde

Daka schaltete zunächst in der dritten Minute am schnellsten und schob den Ball mit dem ersten Kontakt unter dem herausgeeilten Siebenhandl ins Tor. Den nächsten Angriff lancierte Mergim Berisha mit einem Zuspiel auf Brenden Aaronson, der mit der ersten Berührung von rechts auf die zweite Stange flankte. Dort stand Daka, der den Ball per Hechtkopfball sehenswert im Netz unterbrachte (5.). Nach einem Junuzovic-Eckball von rechts stieg Rasmus Kristensen in der elften Minute am höchsten, sein Kopfball traf die linke Stange. Von dort prallte die Kugel Daka direkt vor die Füße, der schob ein.

Im Gegenzug traf Dante (13.) mit einem an sich nicht sonderlich scharfen Schuss von der Strafraumgrenze, der allerdings von Andre Ramalho unhaltbar abgefälscht wurde. Danach fing sich Sturm etwas, Salzburg blieb aber klar die dominante Mannschaft. Kurz vor der Pause gab Aushilfsrechtsverteidiger Lukas Jäger (43.) mit einem Weitschuss ein Sturm-Lebenszeichen ab – der von ÖFB-Trainer Franco Foda geschasste Cican Stankovic hatte im Tor keine Mühe.

Hochklassige zweite Hälfte

Enock Mwepu (48.) läutete die hochklassige zweite Hälfte mit einem gefährlichen Fernschuss ein, auch Daka (53.) fehlten nach einer gelungenen Kombination mit seinem Landsmann nur Zentimeter. Beim Schuss von Berisha (55.) rettete Jon Gorenc-Stankovic vor der Linie. Nach einem Foul von Jäger an Maximilian Wöber im Strafraum erriet Siebenhandl die Ecke von Elfmeter-Schütze Daka und wehrte ab (70.).

Auf der Gegenseite zeigte Stankovic nach einem Friesenbichler-Kopfball einen Weltklasse-Reflex. Daka (72.) traf dann erneut per Kopf, doch die Abseitsfahne ging in die Höhe. Dem eingewechselten Karim Adeyemi (81.) fehlte im Strafraum die Durchschlagskraft.

Stimmen zum Spiel:

Jesse Marsch (Salzburg-Trainer): „Ich bin sehr zufrieden heute mit der Leistung meiner Mannschaft. Es war ein guter Start, ein guter Auftritt. Spiele gegen Sturm Graz sind immer sehr intensiv, weil sie großen Druck machen. Meine Mannschaft war aber ab der ersten Minute bereit, hat mit den schnellen drei Toren einen super Start hingelegt. Meine Mannschaft war auch sehr konzentriert und aggressiv – so müssen wir weitergehen.“

Zu Patson Daka: „Gute Spieler machen gute Trainer. Menschlich kann man keinen besseren Jungen finden. Er hat die Mentalität zu einem absoluten Topspieler. Er hat im Grunde genommen fast keine Schwächen.“

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Es war ein hochverdienter Sieg von Red Bull Salzburg. Sie haben uns am Anfang überrannt, danach haben wir das Spiel offen halten können, es war aber im dann größer werdenden Feld auch noch die eine oder andere große Chance von Salzburg da, dieses Ergebnis klarer zu gestalten. Die ersten zehn Minuten waren wir vom Gefühl noch auf der Autobahn, waren überhaupt nicht bereit für dieses Spiel. Wir sind in der letzten Linie zu wenig konsequent gewesen. In der zweiten Hälfte haben wir ein paar sehr ansehnliche Spielzüge gemacht, wo uns vielleicht der letzte Pass gefehlt hat.“

Tipico-Bundesliga, 23. Runde, Meistergruppe

Salzburg – Sturm 3:1 (3:1)

Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus), SR Weinberger

Torfolge:
1:0 Daka (3.)
2:0 Daka (5.)
3:0 Daka (11.)
3:1 Dante (13.)

Salzburg: Stankovic – Kristensen, Ramalho, Wöber, Ulmer – Bernede (66./Bernardo), Junuzovic (77./Seiwald) – E. Mwepu, Aaronson (77./Adeyemi) – Berisha (92./Affengruber), Daka

Sturm: Siebenhandl – Jäger, Nemeth, Wüthrich, Dante – Hierländer, Gorenc-Stankovic (84./Schendl), Ljubic (45./Kiteishvili), Kuen (76./Shabanhaxhaj) – Yeboah (65./Friesenbichler), Jantscher (84./Balaj)

Anm.: Daka verschoss einen Elfmeter (70.)

Gelbe Karten: Berisha, Wöber, Junuzovic, Bernardo bzw. Jantscher, Jäger, Friesenbichler

Die Besten: Stankovic, Kristensen, Aaronson, Daka bzw. Gorenc-Stankovic, Jantscher