Dortmund Spieler Mats Hummels.
GEPA/Witters
Champions League

Angeschlagener BVB fordert Manchester City

Im Viertelfinale der UEFA Champions League kommt es am Dienstag (21.00 Uhr) zum Duell zweier Teams in unterschiedlicher Form: Manchester City steht vor dem Gewinn der englischen Meisterschaft, Borussia Dortmund droht die Königsklasse 2021/22 zu verpassen. Die „Citizens“ wollen unter Startrainer Josep Guardiola erstmals ins Halbfinale einziehen.

Beim BVB scheint nach dem 1:2 gegen Frankfurt die erneute CL–Teilnahme unwahrscheinlich. Obwohl man erstmals seit vier Jahren ein CL-Viertelfinale bestreitet, wirkte der Reisetross auf dem Dortmunder Flughafen eher ratlos als beflügelt. Die Angst geht um, dass es der letzte Trip in der Eliteliga für länger als ein Jahr sein könnte.

„Nicht die Champions League zu erreichen wäre sportlich und finanziell eine Katastrophe. Wir sind jetzt nah dran und haben uns leider ein großes Loch gegraben“, meinte Mats Hummels nach der Heimniederlage am Samstag. Kaum vorstellbar, dass dem angeschlagenen Team ausgerechnet bei City Wiedergutmachung gelingt. „Da sind wir natürlich in der klaren Außenseiterposition“, kommentierte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

BVB-Sportdirektor Zorc erwartet Reaktion

Die Meldung kurz vor dem Abflug vom vorzeitigen Saison-Aus für Nachwuchsjuwel Youssoufa Moukoko (Bänderverletzung) verstärkte den Frust. Darüber hinaus muss die Borussia erneut auf Jadon Sancho wegen Muskelproblemen verzichten. Sportdirektor Michael Zorc erwartet aber eine Reaktion: „Wir werden nicht viel Ballbesitz haben. Aber unser Ziel muss es sein, einen Schritt nach vorn zu machen.“

Die Gerüchte um einen Abgang von Erling Haaland, dessen Berater Mino Raiola sich zuletzt mit Barcelona-Präsident Joan Laporta getroffen haben soll, helfen nicht. Auch dem überlegenen englischen Tabellenführer wird großes Interesse am BVB-Goalgetter nachgesagt.

Dortmund Spieler Erling Haaland.
GEPA/Witters/Tim Groothuis
Dortmund hofft in Manchester auf Tore seines Jungstars Erling Haaland

Manchester City hofft unterdessen, mit dem Schwung aus der Premier League nicht nur die Hürde Dortmund zu nehmen, sondern endlich den ganz großen Wurf zu landen. Starcoach Guardiola spielt die Erwartungen herunter. City müsse nicht erst die Champions League gewinnen, um als großer Fußballclub zu gelten. „Wir sind schon ein großer Verein“, sagte der 50-Jährige im Vorfeld des Viertelfinales. „Aber natürlich wollen wir es alle besser machen als bisher in diesem Wettbewerb und besonders, seit wir zusammen sind.“

City will unter Guardiola endlich ins Halbfinale

Der CL-Triumph gilt als oberste Priorität der Clubbosse. Aber in den bisherigen vier Spielzeiten unter Guardiola war ManCity in der Königsklasse nie über das Viertelfinale hinausgekommen. Besonders das Viertelfinal-Aus in der vergangenen Saison (1:3 gegen Olympique Lyon) sei hart gewesen. „Das ist mir für Wochen im Kopf geblieben, es war schmerzhaft“, erzählte Guardiola. „Es war das letzte Spiel der Saison, und wir wollten weiterkommen. (…) Es tat weh, aber was sollten wir machen? Jetzt sind wir hier, um es wieder zu versuchen.“

Große Hoffnungen setzt Guardiola auf den ehemaligen Dortmunder Ilkay Gündogan. Mit zwölf Premier-League-Toren ist der 30-Jährige in dieser Saison der Topscorer bei den „Citizens“. „Er ist derselbe Spieler (wie früher)“, betonte sein Trainer. Als Topscorer bekomme er aber endlich die Anerkennung, die er verdiene. „Wir lieben ihn unglaublich, weil er ein unglaublicher Mensch ist“, schwärmte Guardiola. „Er denkt nicht nur an sich, sondern daran, was das Beste für das Team ist.“