Rassismusfall in Spanien: Cala kündigt Statement an

Zu einem Eklat ist es am Sonntag in der spanischen Meisterschaft gekommen. Nach dem Vorwurf einer rassistischen Äußerung wurde die Partie zwischen dem FC Cadiz und dem FC Valencia für längere Zeit unterbrochen.

Die Spieler Valencias verließen nach einer knappen halben Stunde beim Stand von 1:1 den Rasen. Zuvor hatte es auf dem Platz eine Auseinandersetzung zwischen Valencias Mouctar Diakhaby und Gegenspieler Juan Cala gegeben. Der Franzose Diakhaby war aufgebracht auf den Cadiz-Spieler zugestürmt.

Diakhaby saß auf der Tribüne, als das Spiel, das Spaniens Fußball erschütterte, fortgesetzt wurde. Der 24-jährige Valencia-Profi, einem Teamkollegen zufolge „am Boden zerstört“, soll während der Partie bei Cadiz am Sonntag rassistisch beleidigt worden sein. Nachdem seine Mitspieler den Rasen aus Protest verlassen hatten – bzw. nach 24-minütiger Unterbrechung – wurde das Match unter fragwürdigen Umständen erneut angepfiffen: ohne Diakhaby, aber mit Cala.

Cadiz-Profi Cala, der mit seinen Äußerungen in Richtung Diakhaby für die Szenen ab der 29. Minute verantwortlich war, äußerte sich am Montag erstmals zu dem Vorfall. Er werde alles in einer Pressekonferenz am Dienstag aufklären, sagte der 31-Jährige dem Fernsehnetzwerk Gol am Trainingsgelände des Clubs. „Ich werde mich nicht verstecken“, meinte Cala. „Es sieht so aus, als ob der Grundsatz, dass du unschuldig bist, bevor eine Schuld erwiesen ist, in diesem Land nicht gilt.“

Klare Worte von Valencia

„Was heute geschehen ist, sollte sich im Fußball niemals wiederholen“, teilte der FC Valencia mit und machte deutlich, dass der Schiedsrichter in der Pause auf mögliche Strafen bei einem Spielabbruch hingewiesen habe. Diakhaby habe seine Mitspieler gebeten, auf den Rasen zurückzukehren und zu kämpfen, schrieb der Verein. Der Abwehrspieler selbst verzichtete. „Du bist nicht allein“, titelte die Madrider Sportzeitung „Marca“ am Montag groß auf ihrer ersten Seite, die aus Zeichen der Trauer und Solidarität weitgehend schwarz war.

Was genau passiert ist, sollen Ermittlungen zeigen. Schiedsrichter David Medie Jimenez schrieb in seinem in Medien zitierten Bericht, Diakhaby habe, nachdem er verwarnt wurde, berichtet, Cala hätte ihn rassistisch beleidigt. Gehört hätten das die Unparteiischen nicht. Zum Vorwurf, die Gäste seien ohne weitere Maßnahmen und unter Androhung einer 0:3-Wertung und weiterer Konsequenzen zum Weiterspielen gezwungen worden, steht in dem Bericht nichts.

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