Ajax’s Nicolas Tagliafico in Aktion
Reuters/Piroschka Van De Wouw
Europa League

Ajax-Serie gegen Roma auf Prüfstand

Ajax Amsterdam weiß nicht mehr, wie sich eine Niederlage anfühlt. Die letzte Pflichtspielpleite gab es Mitte Dezember, 24 Spiele ist der designierte niederländische Meister bereits ungeschlagen. In der UEFA Europa League liegt die letzte Heimpleite von Ajax noch weiter zurück. Am 20. Februar 2014 ging man daheim zuletzt gegen den FC Salzburg als Verlierer vom Platz. Diese Serie soll auch im Viertelfinal-Hinspiel gegen die AS Roma am Donnerstag (21.00 Uhr) halten.

„Ajax gegen AS Roma ist für mich ein Duell, das nach Champions League riecht“, sagte Ajax-Coach Erik ten Hag nach der Auslosung, der ein klarer Aufstieg seines Teams gegen die Young Boys aus Bern (5:0) vorausgegangen war. Zuvor hatten Dusan Tadic und Co. den französischen Tabellenführer Lille (4:2) aus dem Bewerb gekickt.

Ajax stellt eine traditionell talentierte, jedoch nicht so herausragende Truppe wie noch 2019. Und geht auf den elften Heimsieg im Europacup in Folge los. Die Roma ist die letzte italienische Bastion. Bis auf den Hauptstadtclub haben sich schon im März alle italienischen Vertreter aus dem Europacup verabschiedet.

AS Romas Borja Mayoral nach einem Tor jubelnd
Reuters/Gleb Garanich
Roma-Goalgetter Mayoral ist mit sieben Toren der bisher treffsicherste Schütze in der Europa League

Für Roma läuft es international ziemlich rund

National mühte sich die Roma zuletzt und hat drei Pflichtspiele nicht gewonnen, aber auf der europäischen Bühne lief es bisher prächtig. Braga und Schachtar Donezk wurden jeweils mit 5:1 aus dem Bewerb geschossen, mit Borja Mayoral stellt die Roma den torgefährlichsten Stürmer (7) im laufenden Bewerb. Nur zweimal, in der CL-Gruppenphase 2002/03, standen einander die beiden Teams gegenüber. Damals schoss Zlatan Ibrahimovic noch Tore für Ajax. Den 2:1-Heimsieg ebnete der Schwede mit dem 1:0, in Rom gab es ein 1:1.

Englands Topclubs gegen Underdogs gefordert

Der Aufsteiger würde im Halbfinale auf den Sieger zwischen Granada und Manchester United (2017 EL-Sieger durch ein 2:0 gegen Ajax) treffen. Hier sind die Rollen klarer verteilt. Die Spanier kickten vor zwei Jahren noch in der zweiten Liga und liegen in der Meisterschaft als Neunter nur im Mittelfeld. Doch Ole Gunnar Solskjaer, der Trainer des englischen Tabellenzweiten, warnte – wohl mit einem Augenzwickern: „Sie haben Molde geschlagen. Also müssen sie sehr stark sein.“ Solskjaer betreute Molde von 2011 bis 2013.

Gefährlich ist die Ausgangslage auch für Arsenal. Denn alles andere als ein Weiterkommen gegen Slavia Prag wäre eine Sensation. Im Vorfeld wird vor allem ein dreizehneinhalb Jahre zurückliegendes Ereignis aufgewärmt, als die Tschechen bei ihrem bisher letzten Arsenal-Gastspiel in der Champions League mit 0:7 unter die Räder gekommen waren. Das aktuelle Team zeigte aber mit Siegen gegen die britischen Teams Leicester City und Glasgow Rangers auf. Die Tatsache, dass im laufenden Bewerb kein Team öfter gefoult hat (165), lässt darauf schließen, dass sich Slavia diesmal nicht kampflos ergeben wird.

Dinamo Zagreb steht als Riesentöter im Viertelfinale. Nach dem Coup gegen Tottenham empfangen die Kroaten mit dem spanischen Club Villarreal den Salzburg-Bezwinger mit Europa-League-Spezialisten Unai Emery (drei Titel mit Sevilla) auf der Trainerbank.