Spieler von Bozen
GEPA/Philipp Brem
Eishockey

Bozen folgt KAC nach Thriller ins Finale

Die Finalserie der Saison 2020/21 der bet-at-home ICE Hockey League lautet KAC gegen HCB Südtirol. Die Bozner setzten sich am Mittwoch im sechsten Spiel des Semifinales bei den spusu Vienna Capitals mit 3:2 in der Verlängerung durch und entschieden die „Best of seven“-Serie mit 4:2 für sich. Angelo Miceli wurde zum Matchwinner für die Südtiroler, die sich in einem wahren Thriller erst in fast letzter Sekunde in die Overtime gekämpft hatten.

Miceli fälschte in der 13. Minute der Verlängerung einen Weitschuss von Dennis Robertson durch die Schoner von Capitals-Goalie Bernhard Starkbaum ab und krönte damit eine furiose Aufholjagd der Gäste aus Italien in der Erste Bank Arena von Wien-Kagran. Denn bis kurz vor Ende des zweiten Drittels waren die Wiener dank Ty Loney (14.) und Tyler Vause (33./PP) noch auf Kurs zum neuerlichen Ausgleich in einer Serie, in der bisher nur die Heimteams gewinnen konnten.

Doch Brett Findlay gelang 57 Sekunden vor Ende des zweiten Abschnitts der Anschlusstreffer für die Bozner. Kurz vor der Schlusssirene kam es für die Gastgeber noch Schlimmer: Anthony Bardaro gelang neun Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit noch der Ausgleich für die Südtiroler. In der Verlängerung konnten die Capitals schließlich ihre Chancen nicht nutzen und wurden durch Miceli bestraft. Die erste Führung der „Foxes“ im sechsten Spiel war zugleich die entscheidende der Serie.

Anthony Bardaro (HCB) und Bernhard Starkbaum (VIC)
APA/Herbert Neubauer
Bordaro (l.) gelang kurz vor der Schlusssirene der Ausgleich zum 2:2

Duell der Topteams im Finale

Der HC Bozen spielt nun gegen den KAC um seinen dritten Titel in der länderübergreifenden ICE Hockey League. Im ersten Spiel der „Best of seven“-Serie am Sonntag (17.30 Uhr) haben die Südtiroler als Gewinner der Zwischenrunde Heimvorteil. Die Klagenfurter sicherten sich mit einem 4:1 in der Serie gegen Red Bull Salzburg das Finalticket und treten als Meister von 2019 als amtierender Titelverteidiger an. Denn im Vorjahr wurde die Meisterschaft aufgrund der Coronavirus-Pandemie im Viertelfinale abgebrochen.

Im Finale kommt es zum Duell der beiden besten Teams nach der Zwischenrunde. Die bisherigen Play-off-Duelle zwischen Südtirol und KAC brachten jeweils einen Sieg. Im Viertelfinale 2018 setzte sich Südtirol mit 4:2 durch, 2019 ebenfalls im Viertelfinale stieg der KAC mit 4:1 auf. Detail am Rande: Durch den Finaleinzug Bozens und damit eines internationalen ICE-Vertreters steht der KAC auch bereits zum 32. Mal als österreichischer Meister fest.

Capitals geben Führung aus der Hand

Im sechsten Semifinal-Duell der ausgeglichenen Serie zwischen den Capitals und den „Foxes“ aus Südtirol war Bozen zunächst die gefährlichere Mannschaft. Die Wiener hatten Glück, dass ein Schuss von Nik Plastino von der Innenstange nicht ins Tor sprang (10.). Danach kamen die Caps besser ins Spiel, zu einigen Chancen und schließlich auch zur Führung. Vom Bully weg traf Ty Loney durch viel Verkehr vor dem Tor zum 1:0 (14.). Es war bereits das zehnte Play-off-Tor des Toptorjägers.

Nach den Härteeinlagen der Südtiroler am Montag, die das Saisonende für Caps-Stürmer Ali Wukovits und vier Spiele Sperre für Bozens Mike Halmo zur Folge hatten, agierten beide Mannschaften im ersten Drittel diszipliniert und ohne Strafen. Im Mitteldrittel wurde dann auch die Strafbank besetzt, das zweite Powerplay nutzten die Caps. Taylor Vause fälschte einen Schuss von Colin Campbell, der nach drei Monaten Pause sein Comeback gab, zum 2:0 ab (33.). Bozen legte danach zu und wurde kurz vor der zweiten Pause mit dem Anschlusstreffer durch Brett Findlay belohnt (40.).

Im Schlussdrittel drängten die Südtiroler immer heftiger auf den Ausgleich. Zunächst konnten sie ein Zwei-Mann-Überzahlspiel für rund eine Minute (48.) nicht nutzen, ehe es neun Sekunden vor der Schlusssirene doch hinter Starkbaum einschlug. Miceli sorgte schließlich für das glückliche Ende für die Gäste.

ICE Hockey League, Halbfinale

Vienna Capitals – Bozen 2:3 n.V.

(1:0 1:1 0:1 / 0:1)

Tore: Loney (14.), Vause (33./PP) bzw. Findlay (40.), Bardaro (60.), Miceli (74.)

Strafminuten: 8 bzw. 8

Endstand in der „Best of seven“-Serie: 2:4

Stand in der „Best of seven“-Serie: