Thomas Müller (Bayern München)
APA/AFP/Christof Stache
Champions League

Bayern beklagen fehlende Effizienz

Teil eins der Finalrevanche ist Paris Saint-Germain gelungen. Bayern und David Alaba stehen nach der 2:3-Heimniederlage im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League am Mittwoch als Titelverteidiger vor dem Aus, die Münchner gaben sich aber kämpferisch. „Wir wollen ins Halbfinale, daran ändert auch dieses Ergebnis nichts“, sagte Coach Hansi Flick nach der ersten Champions-League-Niederlage der Bayern seit März 2019, die vor allem der fehlenden Effizienz geschuldet war.

Zwei Tore von Kylian Mbappe und eines von Kapitän Marquinhos ließen das gnadenlose PSG-Ensemble mit Vorlagengeber Neymar jubeln, dagegen fehlte den Münchnern ohne ihren verletzten Weltfußballer Robert Lewandowski eben diese Effizienz. „Wenn wir den Killerinstinkt an den Tag legen, den wir oft sonst zeigen, sähe alles anders aus“, sagte Thomas Müller, der wie Lewandowski-Ersatz Eric Maxim Choupo-Moting nach 0:2-Rückstand für die Bayern auf dem Weg zum 2:2-Zwischenstand traf. „Wir haben uns das Ei selbst ins Nest gelegt. Jetzt müssen wir dem Rückstand hinterherlaufen.“

„Vor allem die Effizienz hat den Ausschlag gegeben“, sagte Weltmeister Mbappe, bei dessen 1:0 der im Finale von Lissabon 2020 herausragende Manuel Neuer im Bayern-Tor unglücklich aussah. „Aber noch ist nichts gewonnen, es gibt noch das Rückspiel“, sagte der schon im Achtelfinale gegen Barcelona treffsichere Mbappe.

Bayern-Trainer Hans-Dieter Flick
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Coach Hansi Flick gibt die Hoffnung auf den Aufstieg nicht auf

In 34 Fällen erreichte eine Mannschaft noch die nächste Runde der Königsklasse, wenn sie das Hinspiel mit einem Tor Rückstand verlor. Bei einer Heimniederlage mit einem Tor Unterschied kamen aber nur vier Teams weiter, bei einem 2:3 zu Hause noch keines.

Weitere Ausfälle drohen

Im Rückspiel am Dienstag in Paris könnten den Bayern bei der Kür des Halbfinal-Gegners für Manchester City oder Borussia Dortmund aber gleich vier Leistungsträger fehlen. Nachdem Flick im Hinspiel außer auf den am Knie verletzten Lewandowski auch auf Serge Gnabry nach einem positiven Coronavirus-Test verzichten musste, plagen sich nun die schon in der ersten Spielhälfte ausgewechselten Leon Goretzka und Niklas Süle mit muskulären Problemen herum.

„Ich weiß nicht, wie es nächste Woche ausschaut“, sagte Flick. Mit einer überraschenden schnellen Rückkehr von Lewandowski rechnet der 56-Jährige zudem ebenso wenig wie der Supertorjäger selbst. „Nein, das ist immer noch zu früh“, versicherte Lewandowski. Bayern-Vorstand Oliver Kahn gab sich kämpferisch. „So ist das im Fußball: Die Mannschaft hat sich nicht belohnt, und Paris: brutalst-effektiv“, sagte der 51-jährige. „Aber wir sind Bayern München, und es gibt noch ein Rückspiel.“

Gute Ausgangslage für Chelsea

Neben PSG jubelte am Mittwoch auch Chelsea. Das 2:0 über den FC Porto im Hinspiel, das ebenso wie das Rückspiel coronavirusbedingt in Sevilla ausgetragen wird, kam nach dem 2:5 gegen Abstiegskandidaten West Bromwich Albion gerade richtig.

Torschütze Mason Mount, einer der Besten bei den „Blues“, lobte seine Teamkollegen. „Wir haben viel Charakter und Leidenschaft gezeigt, der Job ist aber erst halb erledigt“, sagte der 22-jährige Engländer. Coach Thomas Tuchel resümierte: „Wir sind glücklich, aber nicht zu glücklich.“