Nikolaus Hartl and Darren Archibald (Vienna Capitals)
GEPA/Csaba Doemoetoer
Eishockey

Capitals nach Aus stolz auf Wiener Weg

Ein Sekundendrama hat am Mittwoch die Saison der spusu Vienna Capitals beendet. Neun Sekunden fehlten den Wienern im Heimspiel gegen HCB Südtirol, um in der bet-at-home ICE Hockey League ein Entscheidungsspiel um den Einzug ins Finale zu erzwingen. Nach dem bitteren 2:3 nach Verlängerung pendelte die Gefühlslage zwischen Enttäuschung und Stolz auf eine Saison, in der die Caps dennoch zum Ligavorbild avancierten.

Clubpräsident Hans Schmid und General Manager Franz Kalla hatten dem Verein in der Coronavirus-Saison eine österreichische Philosophie verpasst, die viel Freude bereitete und in der Zukunft Früchte tragen sollte. Die Wiener reduzierten die Anzahl der Legionäre, spielten teilweise mit nur drei Transferkartenspielern, dafür aber 15 Wienern, viele davon aus dem eigenen Nachwuchs, und setzten als einziger Club auf ein österreichisches Torhüterduo mit Routinier Bernhard Starkbaum und Talent Sebastian Wraneschitz.

„Wir haben eine starke Saison gespielt, mit vielen jungen Spielern, die wichtige Erfahrungen sammeln konnten, mit vielen Österreichern und Wienern, die einen Schritt nach vorne gemacht haben“, resümierte Trainer Dave Cameron, der den Talenten viel Eiszeit gab. „Wir haben als Mannschaft einen großen Schritt nach vorne gemacht. Schade, dass es jetzt so endet“, meinte auch Starkbaum.

Capitals verpassen Finale

Mit einem 2:3 nach Verlängerung im sechsten Spiel der Semifinal-Serie gegen Bozen ist der Traum vom Finaleinzug der Vienna Capitals geplatzt.

„Verrückte“ und „komische“ Saison

Der mit 17 Nordamerikanern bzw. Italokanadiern gespickte HCB Südtirol wurde im Halbfinale voll gefordert, setzte sich aber schließlich knapp durch. „Es war wieder ein typisches Halbfinal-Duell, extrem umkämpft und eng. Wir sind enttäuscht über die Niederlage. Aber über die Saison bin ich gar nicht enttäuscht. Ich bin wirklich extrem stolz auf meine Mannschaft“, sagte Cameron. „Verrückt“ und „komisch“ sei die Saison gewesen, Coronavirus, ein dichtes Programm und viele Verletzungen brachten Herausforderungen wie noch nie.

Vom Wiener Aus im Halbfinale „profitierten“ der KAC und Red Bull Salzburg. Salzburg erhält das dritte Ticket für die Champions Hockey League (CHL) nach Bozen und dem KAC, die Klagenfurter stehen vorzeitig zum 32. Mal als Meister fest und haben erstmals seit 20 Jahren den österreichischen Titel erfolgreich verteidigt. Nun geht es ab Sonntag (17.30 Uhr) gegen Südtirol auch um den ersten Titel in der ICE, Spiel eins findet in Bozen statt.