Frankfurt-Trainer Adi Hütter
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Fußball

Packendes Duell mit Glasner geht an Hütter

Das packende Duell der österreichischen Trainer in der deutschen Bundesliga hat Adi Hütter mit Eintracht Frankfurt gegen Oliver Glasner und den VfL Wolfsburg knapp für sich entschieden. Die viertplatzierte Eintracht siegte am Samstag zu Hause mit 4:3 und verkürzte den Rückstand auf den Dritten Wolfsburg auf einen Punkt. Leader Bayern München (David Alaba ab 58. Minute) trennte sich von Union Berlin mit einem enttäuschenden 1:1. Verfolger RB Leipzig gewann unterdessen bei Werder Bremen mit 4:1.

Die Eintracht nähert sich mit großen Schritten der erstmaligen Champions-League-Teilnahme. Daichi Kamada (8.), Luka Jovic (27.), Andre Silva (54.) und Erik Durm (61.) erzielten die Tore für Hütters Frankfurter, die eine Woche nach dem 2:1 in Dortmund die nächsten wichtigen Punkte sammelten. Wolfsburg ging trotz eines starken Auftritts und zahlreicher Chancen erstmals nach drei Ligasiegen in Serie als Verlierer vom Feld.

Das Führungstor von Ridle Baku (6.) sowie der Treffer von Wout Weghorst (46.) und das Eigentor von Tuta (85.) genügten Glasners Wolfsburgern nicht, um den Vorsprung auf den Verfolger zu halten oder sogar auszubauen. Davor hatte der VfL die vier letzten Gastspiele in Frankfurts WM-Arena für sich entschieden. Mit 54 Punkten ist das Team von Glasner aber weiter auf Kurs Richtung Champions League. Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen liegen ein deutliches Stück zurück.

Wolfsburg-Trainer Oliver Glasner
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Oliver Glasner musste sich im Trainerduell mit Adi Hütter geschlagen geben

Spektakulärer Schlagabtausch in Frankfurt

Beim Torfestival in Frankfurt sah Stefan Ilsanker vor dem 2:2-Ausgleich im Abwehrzentrum nicht gut aus. Bei der Offensivstärke der Hütter-Elf fiel das aber letztlich nicht ins Gewicht. Der Salzburger war bei der zweitbesten Rückrundenmannschaft über die Matchdauer im Einsatz, bei Wolfsburg quittierte Xaver Schlager in der 89. Minute seinen Dienst.

„Absolut spektakuläres Spiel, das sich ein ausverkauftes Haus verdient hätte. Dass wir das für uns entscheiden konnten, ist umso erfreulicher. Es war ein absoluter Husarenritt“, kommentierte Hütter das torreiche Match begeistert. „Wir sind natürlich enttäuscht über die Niederlage. Wenn wir hier drei Tore schießen, sollten wir eigentlich als Sieger vom Feld gehen“, sagte sein Gegenüber Glasner nach Schlusspfiff.

Sabitzer und Kalajdzic treffen

Den letzten Treffer in der Partie der Leipziger steuerte ÖFB-Teamspieler Marcel Sabitzer bei. Der Steirer hatte auch schon vorher seine Beine entscheidend im Spiel gehabt: Beim 1:0 durch Dani Olmo (23.) war der vorletzte Pass von Sabitzer gekommen. Konrad Laimer fehlte beim Tabellenzweiten, der nun fünf Punkte hinter Bayern liegt, weiter verletzungsbedingt. Bei den Bremern spielte Marco Friedl durch, Romano Schmid kam ab der 68. Minute zum Einsatz.

Marcel Sabitzer jubelt mit Leipzig-Spielern
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Marcel Sabitzer (ganz rechts) steuerte zum Leipziger Kantersieg ein Tor bei

Auch Sasa Kalajdzic war erneut als Torschütze zur Stelle. Bei der bitteren 2:3-Heimniederlage des VfB Stuttgart gegen Dortmund erzielte der ÖFB-Jungstar in der 17. Minute per Kopf die 1:0-Führung – es war schon der 14. Saisontreffer für den Wiener. Der Fünfte Dortmund wahrte mit dem Erfolg die kleine Chance auf die erneute Qualifikation für die Champions League. Stuttgart liegt als Neunter derzeit außerhalb der Europacup-Plätze.

Berliner trotzen Bayern Remis ab

Bayern-Trainer Hansi Flick ließ gegen Union Josip Stanisic und Tiago Dantas beginnen, für Abwehrspieler Stanisic war es das Bundesliga-Debüt. Der Trainer rotierte drei Tage vor dem Viertelfinal-Rückspiel der Champions League bei Paris Saint-Germain, in dem die Bayern nach ihrer 2:3-Niederlage noch den Aufstieg schaffen wollen. Auch Jamal Musiala, Javi Martinez und Bouna Sarr liefen zu Beginn auf, neben Alaba saßen Leroy Sane und Benjamin Pavard zunächst auf der Ersatzbank.

Dazu fehlten zahlreiche Stars wegen Verletzungen, Sperren oder – wie im Fall von Serge Gnabry – nach einem positiven Coronavirus-Test. Nach einer unterhaltungsarmen ersten Hälfte brachte auch die Einwechslung von Alaba, der im defensiven Mittelfeld Position bezog, Bewegung in die Partie. Nach einer Flanke von Benjamin Pavard konnte Union nicht klären, nach Vorlage von Thomas Müller und einem schönen Haken schoss Musiala in der 68. Minute aus fünf Metern zum 1:0 ein. Doch nach einem schnellen Gegenstoß glückte Marcus Ingvartsen (86.) noch der Ausgleich. Die Berliner, bei denen Christopher Trimmel durchspielte, sind weiter Tabellensiebenter.

Joshua Kimmich (Bayern München) und Marius Bülter (Union Berlin)
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Joshua Kimmich und die Bayern ließen im Titelrennen zwei Punkte gegen Union Berlin liegen

Borussia Mönchengladbach trotzte der abstiegsgefährdeten Hertha aus Berlin auswärts mit einem Mann weniger ein 2:2-Remis ab. Torhüter Yann Sommer hatte bereits in der 13. Minute nach einem misslungenen Ausflug die Rote Karte gesehen. Stefan Lainer spielte durch, Valentino Lazaro kam in der 61. Minute aufs Spielfeld.

Deutsche Bundesliga, 28. Runde

Sonntag:

Schalke – Augsburg 1:0 (1:0)

Tor: Serdar (4.)

Schalke: Schöpf Ersatz, ohne Langer

Augsburg: Gregoritsch ab 79. Minute

Köln – Mainz 2:3 (1:1)

Tore: Duda (43./Elfmeter), Shkiri (61.) bzw. Boetius (11.), Onisiwo (65.), Martins (91.)

Köln: mit Kainz

Mainz: mit Mwene, Onisiwo bis 79. Minute, Stöger Ersatz

Samstag:

Bayern München – Union Berlin 1:1 (0:0)

Tor: Musiala (68.) bzw. Ingvartsen (86.)

Bayern: Alaba ab 58. Minute

Union: mit Trimmel

Bremen – Leipzig 1:4 (0:3)

Tore: Rashica (61./Elfmeter) bzw. Olmo (23.), Sörloth (32., 41.), Sabitzer (63.)

Bremen: mit Friedl, Schmid ab 68. Minute

Leipzig: Sabitzer bis 82. Minute, ohne Laimer (verletzt)

Frankfurt – Wolfsburg 4:3 (2:1)

Tore: Kamada (8.), Jovic (27.), Silva (54.), Durm (61.) bzw. Baku (6.), Weghorst (46.), Philipp (85.)

Frankfurt: mit Ilsanker, ohne Hinteregger (verletzt), Trainer Hütter

Wolfsburg: Schlager bis 89. Minute, Pervan Ersatz, Trainer Glasner

Hertha – Mönchengladbach 2:2 (1:2)

Tore: Ascacibar (23.), Cordoba (49.) bzw. Plea (27.), Stindl (38./Elfmeter)

Gladbach: mit Lainer, Lazaro ab 61. Minute, Wolf Ersatz

Stuttgart – Dortmund 2:3 (1:0)

Tore: Kalajdzic (17.), Didavi (78.) bzw. Bellingham (47.) Reus (52.), Knauff (80.)

Stuttgart: mit Kalajdzic

Freitag:

Bielefeld – Freiburg 1:0 (0:0)

Tor: Santamaria (68./Eigentor)

Bielefeld: mit Prietl, Gebauer ab 91. Minute

Freiburg: mit Lienhart

Montag:

Hoffenheim – Leverkusen 20.30 Uhr

Tabelle: