Die Führung übernahm der Japaner Hideki Matsuyama, der nur 65 Schläge brauchte und nun vier Strokes Vorsprung aufweist. Matsuyama nahm auf der dritten Runde, die wegen eines drohenden Gewitters über dem Augusta National Golf Club unterbrochen werden musste, dem bis dato führenden Justin Rose gleich sieben Schläge ab.
Der Engländer büßte damit die Spitzenposition ein und fiel auf Rang zwei zurück. Rose hält bei sieben Schlägen unter Par, ebenso wie der Australier Marc Leishman und die beiden US-Golfer Xander Schauffele und Will Zalatoris. Matsuyama weist elf unter Par auf.
„Das wird eine neue Erfahrung für mich, als Führender in die letzte Runde eines Majors zu gehen“, sagte Matsuyama, dem als erstem japanischen Sieger beim traditionsreichen Major-Turnier ein Preisgeld von rund zwei Millionen US-Dollar winken würde. „Ich schätze, alles, was ich tun kann, ist, mich heute Abend so gut wie möglich zu entspannen, mich gut vorzubereiten und morgen einfach mein Bestes zu geben.“
Matsuyama dreht nach Regenpause auf
Matsuyama blieb am dritten Masters-Tag ohne Schlagverlust und schaffte neben vier Birdies am 15. Loch sogar ein Eagle. Vor allem nach der rund einstündigen Pause drehte er auf. Der fünfmalige Sieger auf der PGA Tour hatte die Unterbrechung clever genutzt und sich in einem Auto mit ein paar Handyspielen abgelenkt. Danach habe er „praktisch jeden Schlag genau so getroffen, wie ich es wollte“, sagte Matsuyama, der als erster Japaner in der Turniergeschichte nach einer Runde vorn liegt.
Für den Schlag des Tages sorgte jedoch der Kanadier Corey Conners. Auf der sechsten Spielbahn gelang dem 29-Jährigen ein Ass, er brachte damit die Fans an der Magnolia Lane zum Jubeln. „Das war ein ziemlich besonderer Moment“, sagte Conners, der sich mit nun 210 Schlägen auf den sechsten Rang vorspielte.
Wiesberger ließ Souveränität vermissen
Wiesberger spielte nach der großartigen 66 am Samstag mit US-Superstar Jordan Spieth und legte auch am Moving Day mit einem frühen Birdie souverän los. Insgesamt spielte der Österreicher aber vom Tee nicht mehr so souverän wie zuvor. Schon auf der fünften Bahn verschenkte Wiesberger einige Schläge, als er den Ball gleich zweimal rechts aus dem Wald herausspielen musste, am Ende auch noch das Grün überschlug und nur dank eines starken Putts ein Doppelbogey (+2 Schläge) „rettete“.
In den berüchtigten Amen-Corner (Bahnen elf bis 13) startete Wiesberger sogar mit zwei Bogeys in Folge auf 10 und 11, dafür gelang ihm erstmals heuer auf der berühmten 12. Bahn, dem sehr genau zu spielenden Par 3 über den Rae’s Creek, ein Schlaggewinn. Während auch Spieth Probleme hatte, sich aber immer wieder mit wahren „Zauberschlägen“ rettete, spielte Wiesberger seine Runde durchwachsen, aber kämpferisch fertig. Nur auf der abschließenden 18. Bahn musste er noch einen weiteren Schlag abgeben.
Major-Rekordmarke von Brier wackelt
Wiesberger hat bei seiner sechsten Masters-Teilnahme nun gute Chancen, in Augusta sein bestes Ergebnis zu erreichen. 2015 wurde er bei seiner Premiere als bester Debütant 22., nach den Rängen 34 (2016) und 43 (2017) folgte dann 2018 der 24. Platz. 2020 war der Burgenländer nur 58. geworden. An der Seite des Südkoreaners Kim Si Woo geht der Burgenländer auf der Schlussrunde sogar auf die österreichische Major-Bestmarke los, die immer noch Markus Brier seit den British Open 2007 mit Platz zwölf hält.