Der österreichische Golfer Bernd Wiesberger
AP/David J. Phillip
US Masters

Wiesberger wahrt Chance auf Topplatz

Bernd Wiesberger hat am Samstag (Ortszeit) die dritte Runde beim US Masters in Augusta mit 74 Schlägen (2 über Par) absolviert und ist damit auf den geteilten zehnten Gesamtrang zurückgefallen. Der Burgenländer hält nach drei Runden bei 214 Schlägen bzw. 2 unter Par und hat damit am Finaltag die Chance auf ein Topergebnis bei dem Major-Turnier.

Die Führung übernahm der Japaner Hideki Matsuyama, der nur 65 Schläge brauchte und nun vier Strokes Vorsprung aufweist. Matsuyama nahm auf der dritten Runde, die wegen eines drohenden Gewitters über dem Augusta National Golf Club unterbrochen werden musste, dem bis dato führenden Justin Rose gleich sieben Schläge ab.

Der Engländer büßte damit die Spitzenposition ein und fiel auf Rang zwei zurück. Rose hält bei sieben Schlägen unter Par, ebenso wie der Australier Marc Leishman und die beiden US-Golfer Xander Schauffele und Will Zalatoris. Matsuyama weist elf unter Par auf.

„Das wird eine neue Erfahrung für mich, als Führender in die letzte Runde eines Majors zu gehen“, sagte Matsuyama, dem als erstem japanischen Sieger beim traditionsreichen Major-Turnier ein Preisgeld von rund zwei Millionen US-Dollar winken würde. „Ich schätze, alles, was ich tun kann, ist, mich heute Abend so gut wie möglich zu entspannen, mich gut vorzubereiten und morgen einfach mein Bestes zu geben.“

Matsuyama dreht nach Regenpause auf

Matsuyama blieb am dritten Masters-Tag ohne Schlagverlust und schaffte neben vier Birdies am 15. Loch sogar ein Eagle. Vor allem nach der rund einstündigen Pause drehte er auf. Der fünfmalige Sieger auf der PGA Tour hatte die Unterbrechung clever genutzt und sich in einem Auto mit ein paar Handyspielen abgelenkt. Danach habe er „praktisch jeden Schlag genau so getroffen, wie ich es wollte“, sagte Matsuyama, der als erster Japaner in der Turniergeschichte nach einer Runde vorn liegt.

Für den Schlag des Tages sorgte jedoch der Kanadier Corey Conners. Auf der sechsten Spielbahn gelang dem 29-Jährigen ein Ass, er brachte damit die Fans an der Magnolia Lane zum Jubeln. „Das war ein ziemlich besonderer Moment“, sagte Conners, der sich mit nun 210 Schlägen auf den sechsten Rang vorspielte.

Wiesberger ließ Souveränität vermissen

Wiesberger spielte nach der großartigen 66 am Samstag mit US-Superstar Jordan Spieth und legte auch am Moving Day mit einem frühen Birdie souverän los. Insgesamt spielte der Österreicher aber vom Tee nicht mehr so souverän wie zuvor. Schon auf der fünften Bahn verschenkte Wiesberger einige Schläge, als er den Ball gleich zweimal rechts aus dem Wald herausspielen musste, am Ende auch noch das Grün überschlug und nur dank eines starken Putts ein Doppelbogey (+2 Schläge) „rettete“.

In den berüchtigten Amen-Corner (Bahnen elf bis 13) startete Wiesberger sogar mit zwei Bogeys in Folge auf 10 und 11, dafür gelang ihm erstmals heuer auf der berühmten 12. Bahn, dem sehr genau zu spielenden Par 3 über den Rae’s Creek, ein Schlaggewinn. Während auch Spieth Probleme hatte, sich aber immer wieder mit wahren „Zauberschlägen“ rettete, spielte Wiesberger seine Runde durchwachsen, aber kämpferisch fertig. Nur auf der abschließenden 18. Bahn musste er noch einen weiteren Schlag abgeben.

Major-Rekordmarke von Brier wackelt

Wiesberger hat bei seiner sechsten Masters-Teilnahme nun gute Chancen, in Augusta sein bestes Ergebnis zu erreichen. 2015 wurde er bei seiner Premiere als bester Debütant 22., nach den Rängen 34 (2016) und 43 (2017) folgte dann 2018 der 24. Platz. 2020 war der Burgenländer nur 58. geworden. An der Seite des Südkoreaners Kim Si Woo geht der Burgenländer auf der Schlussrunde sogar auf die österreichische Major-Bestmarke los, die immer noch Markus Brier seit den British Open 2007 mit Platz zwölf hält.

US Masters in Augusta

Stand nach drei von vier Runden (Par 72):
1. Hideki Matsuyama JPN 69 71 65 205
2. Xander Schauffele USA 72 69 68 209
. Marc Leishman AUS 72 67 70 209
. Will Zalatoris USA 70 68 71 209
. Justin Rose USA 65 72 72 209
6. Corey Conners CAN 73 69 68 210
7. Jordan Spieth USA 71 68 72 211
8. Brian Harman USA 69 69 74 212
9. Tony Finau USA 74 66 73 213
10. Bernd Wiesberger AUT 74 66 74 214
. Kim Si Woo KOR 71 69 74 214
. Robert MacIntyre SCO 74 70 70 214
13. Kevin Na USA 75 70 70 215
. Patrick Reed USA 70 75 70 215
. Henrik Stenson SWE 73 71 71 215
. Stewart Cink USA 74 69 72 215
. Viktor Hovland NOR 73 70 72 215
. Cameron Smith AUS 74 68 73 215
. Justin Thomas USA 73 67 75 215
Weitere Scores (Auswahl):
21. Phil Mickelson USA 75 72 69 216
. Webb Simpson USA 70 76 70 216
. Scottie Sheffler USA 73 72 71 216
. Jon Rahm ESP 72 72 72 216
29. Bubba Watson USA 74 70 73 217
. Matthew Fitzpatrick ENG 74 70 73 217
. Collin Morikawa USA 73 69 75 217
38. Bryson DeChambeau USA 76 67 75 218
43. Tyrrell Hatton ENG 71 74 74 219
47. Paul Casey ENG 73 74 73 220
. Billy Horschel USA 76 71 73 220
52. Jose Maria Olazabal ESP 75 71 75 221