Jorge Mere (Köln) und Karim Onisiwo (Mainz)
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Fußball

Onisiwo leitet Wende für Mainz ein

Erfolgreicher Abend für den österreichischen Legionär Karim Onisiwo und den FSV Mainz 05 im Abstiegskampf in der deutschen Fußball-Bundesliga: Beim wichtigen 3:2-Auswärtserfolg gegen den 1. FC Köln hat der ÖFB-Stürmer mit seinem Tor zum 2:2-Ausgleich die Wende zugunsten der Gäste eingeleitet. Bei Köln wiederum gab Onisiwos Landsmann Florian Kainz sein Comeback in der Startelf nach langer Verletzungspause.

Onisiwo staubte in der 65. Minute aus kurzer Distanz zum 2:2 ab. Die Vorarbeit hatte sein österreichischer Landsmann Philipp Mwene geleistet, der auf der linken Außenbahn über 90 Minuten im Einsatz war. Kevin Stöger blieb bei den Gästen, für die Leandro Barreiro in der 92. Minute den Siegestreffer erzielte, auf der Ersatzbank.

Kainz, der lange an einer Knieverletzung laborierte, kam erstmals in dieser Saison von Beginn an zum Einsatz und spielte durch. In der Vorsaison war der Steirer ein Aktivposten der Köln-Offensive gewesen. In dieser Saison sind die Aussichten für den FC nicht rosig. Mit 23 Punkten fiel Köln auf Rang 17 zurück, hinter Bielefeld und Hertha.

Karim Onisiwo (Mainz) schießt ein Tor gegen Köln
Reuters/Action Images/Federico Gambarini
Onisiwo war zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle

Aus für Trainer Gisdol in Köln

Und nach dem Spiel fiel auch die Entscheidung, sich von Trainer Markus Gisdol zu trennen. Gisdol hatte zuvor viermal in höchster Not seinen Job gerettet, den erhofften Klassenverbleib der Kölner in den verbleibenden sechs Saisonspielen soll aber ein anderer Trainer bewerkstelligen.

Als Kandidat gilt Friedhelm Funkel. Der 67-Jährige war zu Beginn des Jahres 2020 bei Fortuna Düsseldorf beurlaubt worden und wollte seine Trainerkarriere damit eigentlich beenden. Er wurde 2002 schon einmal als Retter in Köln engagiert, konnte damals aber den Abstieg nicht verhindern. Dafür gelang Funkel mit dem FC sofort der Wiederaufstieg. Sein Vertrag soll vorerst bis Saisonende gelten.

Als Nachfolger von Gisdol wurde in den vergangenen Wochen auch immer wieder Peter Stöger ins Spiel gebracht. Der Wiener dementierte am Wochenende allerdings Gespräche. Er werde seinen mit Saisonende auslaufenden Vertrag bei der Wiener Austria erfüllen, betonte Stöger bereits zuvor. Seine Zukunft über den Sommer hinaus ist offen.

Schalker schaffen zweiten Saisonsieg

Das abgeschlagene Schlusslicht Schalke hatte davor im Abstiegskampf ein vermutlich zu spätes Lebenszeichen gesendet. Nach zwölf sieglosen Partien gelang ein 1:0-Erfolg gegen den FC Augsburg. Während der Revierclub dank des Treffers von Geburtstagskind Suad Serdar (4.) bei 13 Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz sechs Spiele vor Saisonschluss noch ein bisschen hoffen darf, verpasste Augsburg eine Vorentscheidung im Abstiegskampf.

Nur noch sechs Zähler beträgt der Vorsprung des FCA auf Platz 16 – nach der vergangenen Runde waren es noch neun Punkte. Die Schalker verbuchten aber nicht nur ihren erst zweiten Saisonsieg und den ersten unter Trainer Dimitrios Grammozis. Der erste Sieg in dieser Saison war Schalke am 9. Jänner beim 4:0 über Hoffenheim gelungen.

Sie verhinderten durch das Tor von Serdar, der am Sonntag 24 Jahre alt wurde und beim 2:2 im Hinspiel ins eigene Tor getroffen hatte, auch eine weitere Negativmarke: In fünf aufeinanderfolgenden Heimspielen blieb Schalke zuvor ohne Tor. Den Ligarekord mit sechs torlosen Heimspielen behalten Freiburg (Saison 2009/10) und Stuttgart (2014/15). Alessandro Schöpf kam bei Schalke nicht zum Einsatz, bei den Gästen wurde Michael Gregoritsch in der 79. Minute eingewechselt.

Suat Serdar (Schalke) schießt ein Tor gegen Augsburg
APA/AFP/Leon Kuegeler
Frühe Entscheidung durch den Schalker Serdar

Zu wenig Effektivität bei Augsburg

Den ersten Akzent setzte der neu in der Schalker Startelf stehende Can Bozdogan. Seine Hereingabe von der linken Seite konnte Augbsurg-Keeper Rafal Gikiewicz nicht festhalten, und Serdar sorgte aus kurzer Distanz schon nach wenigen Minuten für das 2.600. Bundesliga-Tor des Revierclubs. Zugleich der schnellste Schalker Führungstreffer in der Liga seit 2017. Der Blitzstart des Gegners zeigte Wirkung bei den Gästen aus Augsburg. Die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich brauchte eine lange Anlaufzeit, um in die Partie zu kommen.

Bis auf einen Schuss von Marco Richter (24.) und einen Distanzschuss von Vargas (31.) sprang zunächst nicht viel heraus. Für die Schalker vergab Serdar (36.) den möglichen zweiten Treffer, er schob den Ball aus rund 15 Metern am Tor vorbei. Nach Seitenwechsel erhöhten die Augsburger den Druck, hatten mehr Zugriff auf das Spiel und drängten auf den Ausgleich. Doch sie taten sich schwer, eine Lücke gegen die stabile Schalker Hintermannschaft zu finden.

Vargas (56.) scheiterte an Fährmann, Richter schoss den Ball nur eine Minute freistehend über die Latte und zehn Minuten später mit einem Fallrückzieher am Pfosten vorbei. Die Schalker aber, die durch Klaas-Jan Huntelaar (80.) noch eine gute Chance nach einem Freistoß hatten, retteten den zweiten Saisonsieg über die Zeit.

Deutsche Bundesliga, 28. Runde

Sonntag:

Schalke – Augsburg 1:0 (1:0)

Tor: Serdar (4.)

Schalke: Schöpf Ersatz, ohne Langer

Augsburg: Gregoritsch ab 79. Minute

Köln – Mainz 2:3 (1:1)

Tore: Duda (43./Elfmeter), Shkiri (61.) bzw. Boetius (11.), Onisiwo (65.), Martins (91.)

Köln: mit Kainz

Mainz: mit Mwene, Onisiwo bis 79. Minute, Stöger Ersatz

Samstag:

Bayern München – Union Berlin 1:1 (0:0)

Tor: Musiala (68.) bzw. Ingvartsen (86.)

Bayern: Alaba ab 58. Minute

Union: mit Trimmel

Bremen – Leipzig 1:4 (0:3)

Tore: Rashica (61./Elfmeter) bzw. Olmo (23.), Sörloth (32., 41.), Sabitzer (63.)

Bremen: mit Friedl, Schmid ab 68. Minute

Leipzig: Sabitzer bis 82. Minute, ohne Laimer (verletzt)

Frankfurt – Wolfsburg 4:3 (2:1)

Tore: Kamada (8.), Jovic (27.), Silva (54.), Durm (61.) bzw. Baku (6.), Weghorst (46.), Philipp (85.)

Frankfurt: mit Ilsanker, ohne Hinteregger (verletzt), Trainer Hütter

Wolfsburg: Schlager bis 89. Minute, Pervan Ersatz, Trainer Glasner

Hertha – Mönchengladbach 2:2 (1:2)

Tore: Ascacibar (23.), Cordoba (49.) bzw. Plea (27.), Stindl (38./Elfmeter)

Gladbach: mit Lainer, Lazaro ab 61. Minute, Wolf Ersatz

Stuttgart – Dortmund 2:3 (1:0)

Tore: Kalajdzic (17.), Didavi (78.) bzw. Bellingham (47.) Reus (52.), Knauff (80.)

Stuttgart: mit Kalajdzic

Freitag:

Bielefeld – Freiburg 1:0 (0:0)

Tor: Santamaria (68./Eigentor)

Bielefeld: mit Prietl, Gebauer ab 91. Minute

Freiburg: mit Lienhart

Montag:

Hoffenheim – Leverkusen 20.30 Uhr

Tabelle: