Matthias Schwab (AUT)
GEPA/Daniel Goetzhaber
Golf

Schwab in Atzenbrugg Mitfavorit

Matthias Schwab kommt ab Donnerstag bei den kurzfristig angesetzten 30. Austrian Golf Open zu einem unerwarteten Heimcomeback in Atzenbrugg. Der Steirer hat hier vor elf Jahren als 15-jähriger Amateur erstmals auf der Tour abgeschlagen und 2017 mit 22 Jahren sein Profidebüt gegeben.

Vier Jahre später gehört er im Feld der rund 140 Teilnehmer zu den Turniermitfavoriten. Und die Erinnerungen des mittlerweile 26-Jährigen, der längst auf der European Tour etabliert ist und nun auf die PGA-Tour will, an die Anlage in Niederösterreich sind gut. „Es fühlt sich fast wie ein Heimkommen an“, sagte der Rohrmooser.

„Ich habe damals eine Woche vorher das Go bekommen und stand dann plötzlich auf der Range neben einem Miguel Angel Jimenez. Cooler geht es für einen jungen Burschen nicht“, erinnert sich Schwab an 2010. Er sei sich zunächst „mehr als Zuschauer oder Passagier“ denn als Teilnehmer vorgekommen. Am Ende sorgte er als 32. für das damals beste Debütergebnis eines Spielers seines Alters auf der Profitour. „Das war für einen 15-Jährigen schon ganz gut.“

Frostiger Start in Atzenbrugg

Die Austrian Golf Open in Atzenbrugg werden zum echten Härtetest. Europas Top-Spieler kämpfen diesmal nicht nur mit den Tücken des Platzes, sondern auch gegen die aktuell tiefen Temperaturen.

Obwohl er den Platz, auf dem er 2018 Zwölfter wurde, gut kennt, sei das Spiel bei den aktuell unwirtlichen und schwierigen Bedingungen jedoch etwas anders als sonst. Darauf gelte es sich einzustellen. „Es gilt smart und intelligent zu spielen“, erklärte Schwab. Riskante Schläge wären am ersten Tag nicht der richtige Weg. Diese könnten am Wochenende ausgepackt werden, wenn es bei dem mit einer Million Euro dotierten Turnier hoffentlich um einen Spitzenplatz geht.

„Spürbar in die richtige Richtung“

Er mache sich wegen des noch fehlenden ersten Sieges auf der European Tour keinen Druck, betonte Schwab. „Ich bleibe bei meinem mit dem Team, dem Coach und Caddie geplanten Weg“, sagte er. Es wäre toll, daheim zu gewinnen, wenn es nicht klappe, sei das aber kein Beinbruch. „Wenn ich meine Aufgaben erledige, dann werden auch die Resultate kommen. Mein Spiel geht spürbar in die richtige Richtung, und wenn es so weitergeht, wird in naher Zukunft irgendwann alles zusammenpassen. Vielleicht ja schon in dieser Woche.“

Matthias Schwab
Reuters/USA Today Sports/Danielle Parhizkaran
Schwab hat sich seit dem Start in Atzenbrugg weit nach vorne gespielt

Für sein siebentes Saisonturnier fühlt er sich auch dank guter Planung jedenfalls bereit. Zuletzt hatte er beim siebenten Rang in Kenia drei sehr gute Runden gespielt, mit einer 65 zum Abschluss. „Das gibt Selbstvertrauen“, betonte Schwab. „Ich spiele gut und fühle mich frisch.“

Zahlreiche Siegesanwärter

Das will er nun in Atzenbrugg zeigen, das nach der Coronavirus-Absage in Portugal wie im Vorjahr kurzfristig zu Tour-Ehren kommt und bei einer Million Euro Preisgeld Asse wie den zweifachen Major- und elffachen Tour-Sieger Martin Kaymer (GER) sowie die ehemaligen Atzenbrugg-Gewinner Chris Wood (ENG), Ashun Wu (CHN) und Joost Luiten (NED) aufbieten kann. Justin Harding (RSA) hat kürzlich in Kenia gewonnen, Nicolas Colsaerts (BEL/3) und Kurt Kitayama (USA/2) bringen ebenfalls Tour-Siege mit.

Das Turnier im Diamond Country Club wird täglich fünf Stunden in ORF Sport + (jeweils ab 13.25 Uhr) übertragen und ist auch weltweit zu sehen. Die von Coronavirus-Problemen gebeutelte Europatour hatte im Vorjahr Österreich zum Schauplatz des Tour-Comebacks gewählt und baut nun erneut auf das strenge Präventionskonzept hierzulande. Das könnte sich auszahlen. Nach der Absage 2019 mangels Sponsoren kann sich Clubchef Christian Guzy eine Rückkehr in den regulären Tour-Kalender als erstes Event im April in Europa vorstellen, „um am Saisonbeginn international Werbung für Golf in Österreich zu machen“.