Die Capitals verstärkten sich für den Kampf um die begehrte Trophäe überhaupt vor allem auf der Stürmerposition. Neben Raffl wurde auch Torjäger Anthony Mantha von den Detroit Red Wings via Tauschgeschäft in die US-Hauptstadt gelotst. Für Mantha schickten die Capitals nicht nur Jakub Vrana und Richard Panik, sondern auch ihren Erstrunden- und Zweitrundenpick für die Drafts 2021 bzw. 2022 nach Detroit. Raffl kostete Washington immerhin auch ihr Auswahlrecht in der fünften Runde des diesjährigen Drafts.
Für ihren Pick erhalten die Capitals im Villacher Stürmer aber einen vielseitigen Spieler wie aus dem Bilderbuch. Raffl spielte in seinen acht Saisonen in Philadelphia zuletzt Flügel in der vierten Linie, im Laufe seiner Zeit in Philadelphia kam der 32-Jährige aber immer wieder auch als Center und das auch in einer der Toplinien zum Einsatz. „Wir sind auf unserer Center-Position zufrieden, aber wir wollten einen Spieler, der dort spielen kann, wenn nötig, und er (Raffl) ist der Richtige dafür. Er kann in jeder Linie spielen“, erklärte Brian MacLellan, der General Manager der Mannschaft rund um den russischen Superstar Alexander Owetschkin.
Die Capitals haben mit Österreichs Eishockeyspieler des Jahres 2020 nun auch einen defensiv verlässlichen Profi, der in dieser Saison die meisten Schüsse aller Philadelphia-Spieler geblockt hat, bei den Checks im vorderen Feld lag und auch viel in Unterzahl zum Einsatz kam, im Kader. Raffl bleibt aber auch nach dem Wechsel vorerst mit den Flyers, wo er die bisher gesamte Zeit seiner NHL-Karriere verbracht hat, verbunden. Denn Philadelphia zahlt weiter 25 Prozent des Gehalts des Kärntners.
Raffl mit Chance auf Stanley Cup
Michael Raffl hat in der NHL von den Philadelphia Flyers zu den Washington Capitals gewechselt. Mit dem neuen Team hat er Chancen auf den Stanley-Cup-Gewinn.
Chance auf Stanley Cup
Der Kärntner bringt zudem genügend Erfahrung nach Washington mit. Raffl hat mit 532 NHL-Spielen die drittmeisten eines Österreichers hinter Thomas Vanek und Michael Grabner absolviert, darunter 28 Play-off-Partien. Durch den Transfer wird Raffl auch heuer ab 16. Mai mit hoher Wahrscheinlichkeit im Play-off dabei sein. Während Philadelphia nur noch theoretische Chancen auf den Aufstieg hat, gelten die Capitals als ein heißer Anwärter auf den Stanley Cup. Den bisher einzigen der Clubgeschichte haben Owetschkin und Co. 2018 geholt.
In Washington trifft Raffl auch wieder auf Peter Laviolette, im Herbst 2013 Raffls erster NHL-Trainer. Ein Meisterschaftsspiel hat der Stürmer unter dem 56-Jährigen aber nicht absolviert. Nach seinem Wechsel von Schweden nach Philadelphia kam Raffl in Vorbereitungsspielen zum Einsatz, zum Saisonstart musste er aber für zwei Partien ins Farmteam. Als er zu den Flyers beordert wurde, war Laviolette, der die Carolina Hurricanes 2006 zum Stanley-Cup-Triumph geführt hatte, bereits gefeuert worden.