Frankfurt-Coach Adi Hütter
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Fußball

Hütter übernimmt im Sommer Gladbach

Das Rätselraten um die sportliche Zukunft von Trainer Adi Hütter ist beendet. Am Dienstag wurde der Wechsel des 51-Jährigen innerhalb der deutschen Bundesliga von Eintracht Frankfurt zu Borussia Mönchengladbach bestätigt. Ab Sommer hat Hütter bei den „Fohlen“ die Zügel in der Hand.

Bereits am Montag hatten mehrere deutsche Zeitungen den Wechsel Hütters von Frankfurt nach Mönchengladbach als fix vermeldet. Die offizielle Bestätigung der Vereine erfolgte aber erst am Dienstag. Hütter unterschrieb nun bis 2024 bei Mönchengladbach. Bei den „Fohlen“, wo mit Stefan Lainer, Hannes Wolf und Valentino Lazaro auch drei ÖFB-Spieler engagiert sind, tritt der Vorarlberger die Nachfolge von Marco Rose an, der seinerseits im Sommer Borussia Dortmund übernimmt.

„Die Entscheidung, zur neuen Saison ein neues Kapitel aufzuschlagen, habe ich mir nicht leicht gemacht. Ich habe hier drei unglaublich erfolgreiche und intensive Jahre erlebt, die ich gemeinsam mit der Mannschaft zum Ende dieser Saison mit einem herausragenden Ergebnis abschließen möchte. Wir haben eine historische Chance. Alles, was für mich jetzt zählt, ist der Erfolg der Eintracht. Wir wollen unseren Vorsprung verteidigen und uns für die Champions League qualifizieren. Diesem Ziel ordnen wir alles unter“, erklärte Hütter in einer Mitteilung der Frankfurter.

Hütter wechselt zu Gladbach

Trainer Adi Hütter wird im Sommer von Eintracht Frankfurt zu Borussia Mönchengladbach wechseln. Dort löst er Marco Rose ab, der nach Dortmund geht.

Hütter ärgert sich über Verwirrspiel

„Wir freuen uns sehr über die Zusage von Adi Hütter“, wurde Borussias Sportdirektor Max Eberl auf der Gladbacher Website zitiert. „Er ist für unsere Mannschaft und unseren Verein der beste Trainer für die ab dem Sommer vor uns liegenden Herausforderungen und Ziele.“ Hütter hatte in Frankfurt noch einen Vertrag bis 2023 und wird die Borussia eine ordentliche Ablösesumme kosten. In deutschen Medien wird eine Ablösesumme von 7,5 Millionen Euro kolportiert – so viel wurde im Land des vierfachen Weltmeisters noch nie für einen Trainer bezahlt.

Deutsche Medien hatten bereits am Montag über den bevorstehenden Wechsel berichtet. Seine Aussage von Ende Februar („Ich bleibe!“) hatte Hütter zuletzt demonstrativ nicht mehr wiederholt, entsprechenden Nachfragen wich er seit Bekanntwerden des ersten Gladbach-Gerüchts vor knapp zwei Wochen aus – tat das aber eher ungeschickt. „Zum damaligen Zeitpunkt war das auch die Situation. Aber natürlich haben sich auch gerade nach dem Interview viele Dinge verändert“, sagte Hütter dazu nun der „Bild“-Zeitung. „Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein gerader und ehrlicher Mensch bin. Deswegen ärgert es mich schon, dass es jetzt nicht gut aussieht.“

Von Champions League zu Aufbauprojekt

Nun steht der 14-fache ÖFB-Teamspieler vor einem brisanten Wochenende. Im Kampf um die erstmalige Teilnahme an der Champions League von Frankfurt gastiert die Eintracht am Samstag (15.30) ausgerechnet in Mönchengladbach. Die auf Platz vier liegende Eintracht hat sechs Runden vor Saisonende sieben Punkte Vorsprung auf Borussia Dortmund. Sportlich könnte er sich damit – zumindest kurzfristig – sogar verschlechtern. Während die bis Saisonende noch von Hütter trainierte Eintracht Kurs auf die Königsklasse nimmt, droht Gladbach eine Spielzeit ohne Europacup-Teilnahme.

Mönchengladbach-Coach Marco Rose und Frankfurt-Coach Adi Hütter
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Ex-Salzburger folgt auf Ex-Salzburger: Im Sommer übernimmt Hütter (r.) den Platz von Rose

Zeitpunkt und Art des Wechsels sind für Hütter nicht ungewöhnlich. Er arbeitet immer wieder gerne an mittelfristigen Projekten. Schon zweimal waren erfolgreiche Saisonen für den Vorarlberger Sprungbrett für einen Transfer. 2015 wechselte er nach dem Double-Gewinn mit Red Bull Salzburg zu den Young Boys Bern. Nach dem Schweizer Meistertitel 2018 folgte er dem Ruf aus Frankfurt – so ähnlich könnte es nun in Frankfurt laufen, falls die Champions-League-Quali gelingt.

Spannender Sommer in Frankfurt

Während in Gladbach die lange Nachfolgersuche, bei der zwischendurch auch der Spanier Xabi Alonso als neuer Chefcoach gehandelt bzw. von Medien vermeldet wurde, beendet ist, müssen die Hessen nun mitten im Kampf um die erstmalige Champions-League-Teilnahme einen Ersatz für den sehr erfolgreichen Coach finden. Der Eintracht steht auch abseits aller sportlichen Fragen ein extrem spannender Sommer bevor. Schon lange vor dem Abschied von Hütter stand die Trennung von Sportdirektor Bruno Hübner fest. Sein Vertrag läuft aus. Auch Sportvorstand Fredi Bobic will den Verein in diesem Sommer verlassen, hat aber einen Vertrag bis 2023. Bevor ein neuer Trainer gesucht wird, müsste in Frankfurt zunächst einmal die Vorstandsfrage geklärt werden.