Mohamed Salah (Liverpool) Casemiro (Real Madrid)
APA/AFP/Gabriel Bouys
Champions League

Liverpool verspricht Real Madrid Feuerwerk

Die beiden Viertelfinal-Rückspiele in der UEFA Champions League könnten am Mittwoch zu Offensivfeuerwerken der Heimmannschaften werden. Während Borussia Dortmund daheim gegen Manchester City ein 1:2 wettmachen muss, läuft Liverpool gegen Real Madrid einem 1:3 nach. „Wir müssen uns in eine Stimmung bringen, den Glauben an uns wiederzufinden“, so Liverpool-Coach Jürgen Klopp. „Wir haben nichts zu verlieren.“

Liverpool muss zum dritten Mal in Folge in der K.-o.-Phase einen Rückstand gegen einen spanischen Club aufholen. 2019 drehte der spätere Titelträger das Halbfinale gegen den FC Barcelona nach 0:3 noch mit einem 4:0. Im Achtelfinale 2020 scheiterte man aber an Atletico Madrid (0:1, 2:3 n.V.). Der Treffer von Mohamed Salah im Hinspiel vor einer Woche gibt Liverpool zumindest ein bisschen Hoffnung. Auch die aktuelle Form darf die Elf von Jürgen Klopp optimistisch stimmen.

Nach dem „schwarzen“ Februar mit vier Liganiederlagen en suite gelangen zuletzt wieder vier Siege in den jüngsten sechs Partien. Liverpool braucht Tore, um das Halbfinale zu erreichen – aber nicht nur das. Eines müsse man jedenfalls besser machen, so Klopp am Tag vor dem Spiel. „Bei der Qualität, die Madrid hat, müssen wir auf unserem höchsten Niveau verteidigen. Und das haben wir im Hinspiel nicht getan“, sagte der 53-Jährige.

Real kommt in Topform nach Liverpool

Real kommt freilich in Topform: 13 Spiele ungeschlagen, sechs Siege in Folge, darunter das 2:1 gegen den FC Barcelona am Wochenende, das die Titelchancen erhöht hat. Und Goalgetter Karim Benzema trifft wie am Fließband. Bei seinen jüngsten neun Pflichtspieleinsätzen netzte er zehnmal, nur im Liverpool-Hinspiel ging der Franzose leer aus. An der Anfield Road steht Benzema vor einem weiteren Meilenstein: Mit seinem 71. CL-Treffer würde er Clublegende Raul einholen, der auf Platz vier der „ewigen“ Torschützenliste in der Königsklasse liegt. Nur Robert Lewandowski (73), Lionel Messi (120) und Cristiano Ronaldo (134) haben öfters getroffen.

Real Madrids Vinicius Junior jubelt nach einem Tor gegen Liverpool
AP/Manu Fernandez
Im Hinspiel stieß Vinicius Junior die Tür zum Halbfinale für Real mit zwei Treffern ganz weit auf

Allerdings muss Real-Coach Zinedine Zidane weiter einige Stammkräfte vorgeben. Verteidiger Lucas Vasquez verletzte sich gegen „Barca“, Raphael Varane fehlt weiter coronavirusbedingt, Eden Hazard ist noch nicht matchfit und auch Dani Carvajal und Sergio Ramos sind verletzungsbedingt weiter absent. Ramos wurde kürzlich zusätzlich an CoV erkrankt.

BVB glaubt an erstes Halbfinale seit 2013

Im Parallelspiel hofft Dortmund weiter auf den ersten CL-Halbfinaleinzug seit 2013. „Wir gehen mit vollem Vertrauen und dem Glauben in die Partie, dass wir eine Chance haben. Wir sind positiv gestimmt“, kommentierte Mittelfeldspieler Thomas Delaney. Der späte Siegestreffer des Engländers Phil Foden (90.) konnte dem BVB nicht die Zuversicht nehmen. „Wir haben die Chance auf das Champions-League-Halbfinale – und das wird man uns im Rückspiel ansehen“, versprach Abwehrchef Mats Hummels.

Der Routinier könnte allerdings so wie Kapitän Marco Reus fehlen. Beide Stammkräfte waren am vorigen Samstag beim 3:2 über Stuttgart angeschlagen ausgewechselt worden. Ein Erfolg würde den in der Bundesliga wankenden BVB ins Halbfinale entweder gegen Paris Saint-Germain oder Bayern München (Hinspiel 3:2) bringen und ein bisschen über die wohl verpasste erneute Champions-League-Qualifikation hinwegtrösten – nicht nur sportlich, sondern auch finanziell.

Kevin De Bruyne (Manchester City) jubelt nach einem Tor gegen Dortmund
Reuters/Action Images/Phil Noble
Das Hinspiel in Manchester entschied City dank Toren von Kevin De Bruyne und Phil Foden mit 2:1 für sich

Zwölf Millionen Euro zahlt der Europäische Fußballverband (UEFA) an jeden der vier Halbfinalisten. Viel dürfte davon abhängen, ob Erling Haaland seine kleinere Torflaute beendet. Der mit zehn Treffern beste Champions-League-Schütze dieser Saison ist seit dem 20. März erfolglos. „Wir müssen attackieren, es wird eine brutal schwere Aufgabe“, stellte Terzic klar. „Der Glaube alleine reicht also nicht. Wir brauchen auch harte Arbeit.“

Guardiola glaubt nicht an Selbstläufer

Auch die Engländer rechnen nicht mit einem Selbstläufer. „Es ist fast egal, was im ersten Spiel passiert ist. Eine Chance hat man im zweiten Match immer. Wir wollen ihnen zeigen, dass wir nicht nach Dortmund gekommen sind, um zu verteidigen. Wir wollen unser Spiel durchsetzen und gewinnen“, verlautete ManCity-Coach Josep Guardiola. Damit würden die „Citizens“ auch ihre Viertelfinal-Misere beenden, in dieser Bewerbsphase war zuletzt dreimal in Folge als Favorit Endstation. „Jetzt ist die Zeit für den nächsten Schritt gekommen. Aber niemand wird es uns schenken. Wir müssen es uns verdienen“, sagte Guardiola.