Sabrina Filzmoser
GEPA/Johannes Friedl
Judo

Filzmoser peilt zu EM-Abschied Medaille an

Sabrina Filzmoser startet am Wochenende in Lissabon in ihre bereits 23., aber auch letzte Judo-Europameisterschaft. Die mittlerweile 40-jährige Oberösterreicherin will nach überstandener Kreuzbandverletzung im rechten Knie noch einmal zuschlagen. „Die letzten vier Monate meiner Karriere haben begonnen. Bei der EM will ich nochmals eine Medaille holen, die zehnte. Das ist mein Anspruch“, verlautete Filzmoser.

Neunmal EM-Edelmetall, davon zweimal in Gold, hat sie schon erobert. Nun kehrte sie 13 Jahre nach ihrem ersten EM-Triumph in die Altice Arena von Lissabon zurück. Damals hatte sie kurz nach Trainingspartner Ludwig Paischer ebenfalls Gold geholt. „Das war der schönste emotionale Moment meiner Karriere“, erinnerte sich die zweifache WM-Dritte, die in der Gewichtsklasse bis 57 kg antritt.

Auch eine im Jänner bei einem Meniskuseingriff erlittene Keiminfektion scheint nun ausgeheilt. Ein siebenter Rang beim Grand Slam in Tiflis war für sie „in Ordnung“, ein besseres Resultat war aus ihrer Sicht möglich. „Ich habe in den letzten Wochen große Fortschritte gemacht. Das Knie hält.“

Filzmoser startet in letzte Judo-EM

Sabrina Filzmoser startet in Lissabon in ihre bereits 23. und letzte Judo-Europameisterschaft. Nach überstandener Kreuzbandverletzung geht die 40-jährige Oberösterreicherin noch einmal auf Medaillenjagd.

Ergebnisse wichtig für Olympiaqualifikation

Für Filzmoser ist natürlich auch Olympia noch ein großes Ziel, es wären ihre vierten Spiele. Laut den aktuellen Judo-Rankings wäre Österreich aktuell mit vier Frauen und zwei Männern bei den Sommerspielen in Tokio vertreten. Doch bis dahin ist der Weg weit, denn es gibt noch reichlich Punkte zu holen bzw. zu verteidigen. Nach der EM auch noch bei der WM im Juni in Budapest. Als Ranking-Siebente ist Michaela Polleres am besten aus dem ÖJV-Team platziert.

Sabrina Filzmoser holt im April 2008 in Lissabon bei der Judo-EM Gold
APA/Diener/leena Manhart
2008 durfte Sabrina Filzmoser in Lissabon über ihr erstes EM-Gold jubeln

Von den acht EM-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern lautet die Aufgabe für das Quintett Filzmoser (bis 57 kg), Magdalena Krssakova (bis 63 kg), Polleres (bis 70 kg), Bernadette Graf (bis 78 kg) und Shamil Borchashvili (bis 81 kg), jeweils das derzeit virtuell mögliche Japan-Ticket abzusichern. Nicht ins Geschehen eingreifen kann Stephan Hegyi (über 100 kg) nach einem Muskeleinriss im Adduktorenbereich. Lukas Reiter (bis 73 kg), Aaron Fara (bis 100 kg) und Daniel Allerstorfer (über 100 kg) vervollständigen Österreichs Team bei den Kontinentaltitelkämpfen, ihre Olympiachancen sind aber gering.

ÖJV-Medaillenserie soll fortgesetzt werden

Es ist die zweite EM innerhalb von sechs Monaten, die letztjährige in Prag war wegen der Coronavirus-Pandemie auf November verschoben worden. Für Österreich verlief sie mit Silber für Krssakova erfolgreich. Damit wurde die seit 2013 währende Medaillenserie für den heimischen Verband auch fortgesetzt. Den bisher letzten EM-Titel gab es 2011 in Istanbul durch Filzmoser, das bis dato letzte Gold bei den Männern war jenes von Paischer 2008.

„Diese Serie muss in jedem Fall fortgesetzt werden. Wir schicken die stärkste Mannschaft“, forderte ÖJV-Head-Coach Yvonne Bönisch, und Sportdirektor Markus Moser erinnert nochmals an den „goldenen Boden Lissabon“.

386 Judoka aus 46 Nationen haben für die EM von Freitag bis Sonntag in Portugal genannt, von den Topnationen fehlt nur Großbritannien. In den Setzlisten scheinen aus dem ÖJV-Team Polleres und Krssakova jeweils als Nummer fünf sowie Graf als Nummer sieben auf.