Matthias Schwab
GEPA/Walter Luger
Golf

Schwab macht Kälte in Atzenbrugg zu schaffen

Matthias Schwab hat auf der zweiten Runde der Austrian Golf Open in Atzenbrugg einen herben Rückschlag erlitten. Einen Tag nach der 71er-Auftaktrunde benötigte der Österreicher am Freitag bei anhaltender Kälte und Wind 75 Schläge. Mit einem Gesamtscore von 146 (zwei über Par) ist er am Wochenende zwar weiter dabei, die Chance auf den Sieg ist aber dahin.

Schwab schlug schon um 8.10 Uhr in der Früh bei lediglich zwei Grad plus zu seiner zweiten Runde ab. Dass er gleich mit einem Schlagverlust loslegte, bügelte der Steirer zunächst mit Birdies auf seiner siebenten und neunten Spielbahn aus und kratzte zu diesem Zeitpunkt sogar an den Top Ten.

Dann nahm aber der Wind immer mehr zu, und kurz vor Mittag kassierte er auf dem 13. Tagesloch – einem Par 5, auf dem er am Vortag noch ein Birdie gespielt hatte – ein Doppelbogey. Zwei weitere Schlagverluste warfen Österreichs vor dem Turnier zu den Mitfavoriten gezählten Europa-Tour-Golfer dann noch weiter zurück, zur Halbzeit liegt er neun Schläge hinter der Spitze nur auf Rang 47.

„Von der Temperatur her echt am Limit“

„Mein Start war okay, die zweiten neun Löcher dann nicht mehr wirklich“, sagte Schwab nach der Runde. Wieder machte er den Kälteeinbruch Mitte April in Ostösterreich mitverantwortlich. „Ich hatte von Anfang an kein Körper- oder Schwunggefühl. Für mich war es von der Temperatur her echt am Limit. Ich habe den Schwung überhaupt nicht gespürt und die Bälle dementsprechend schlecht getroffen“, beklagte der Steirer.

Vor allem auf den zweiten neun Bahnen habe er richtig draufgezahlt. „Die ersten neun habe ich mein Spiel ja noch gut zusammengehalten. Aber auf den zweiten neun ist es nach ein paar schlechten Abschlägen dann richtig rundgegangen“, sagte der 26-Jährige. „Das war schon eine kleine Katastrophe.“ Es sei aber, wie es sei. „Und vor allem ist es für alle gleich“, wollte Schwab nicht klagen.

Immerhin kommt er wegen der CoV-bedingten Verlegung des Europaauftaktes auf der European Tour von Portugal nach Österreich zu diesem mit einer Million Euro dotierten Heimauftritt im April. „Wir sind alle happy, dass wir derzeit überhaupt Turniere spielen können. Auch wenn es bei so einem Wetter nicht besonders viel Spaß macht.“ Obwohl es einiges zu korrigieren gäbe, verzichtete Schwab anschließend auf einen Range-Besuch. „Ich bin froh, dass mir der Rücken nicht wehtut bei dem kalten Wetter. Es macht keinen Sinn, sich weiter in Wind und Kälte zu stellen“, erklärte er.

Nur zwei Österreicher schaffen Cut

Wegen der wetterbedingt bescheidenen Scores – die Kälte ließ unter anderem die Bälle deutlich kürzer fliegen – lag diesmal der Cut im Diamond Country Club bei drei über Par (147). Außer Schwab schaffte mit Timon Baltl (60.) nur noch ein weiterer von zehn angetretenen Österreichern den Cut.

Er hoffe intensiv, dass es am Wochenende im Tullnerfeld wenigstens eine Spur wärmer werden würde, sagte Schwab. „Ich bin knapp im Cut und habe nicht mehr viel zu verlieren. Ich hoffe doch, dass ich dann bei etwas besserem Wetter wenigstens eine kleine Attacke starten kann.“

Canizares führt vor Kaymer und Catlin

Ausgezeichnet spielt nach wie vor Alejandro Canizares, der Spanier verteidigte mit einer 70er-Runde die Führung und liegt mit einem Gesamtscore von 137 (sieben unter Par) weiter einen Schlag vor dem Deutschen Martin Kaymer und dem US-Amerikaner John Catlin.

Dass ausgerechnet ein wärmeverwöhnter Spanier der bisher tonangebende Spieler in Österreich ist, rang auch dem aus den Schladminger Bergen kommenden Schwab Respekt ab. „Man sieht wieder einmal, wenn es läuft, dann läuft’s.“

Austrian Golf Open in Atzenbrugg

Stand nach zwei von vier Runden (Par 72):
1. Alejandro Canizares ESP 67 70 137
2. John Catlin USA 68 70 138
. Martin Kaymer GER 68 70 138
4. Justin Walters RSA 71 68 139
5. Shiv Chowrasia IND 72 68 140
. Maximilian Kieffer GER 72 68 140
. Richard Mansell ENG 69 71 140
. Jacques Kruyswijk RSA 68 72 140
9. Austin Bautista AUS 74 67 141
. Hanna Chase USA 72 69 141
. Joost Luiten NED 71 70 141
. Adrian Meronk POL 71 70 141
. David Drysdale SCO 70 71 141
Weitere Scores (Auswahl):
20. Kurt Kitayama USA 71 72 143
31. Wu Ashun CHN 72 72 144
. Thomas Detry BEL 70 74 144
39. Chris Wood ENG 73 72 145
47. Matthias Schwab AUT 71 75 146
60. Timon Baltl AUT 74 73 147
Cut (147) verpasst:
74. Nicolas Colsaerts BEL 74 74 148
96. Maximilian Lechner AUT 73 77 150
. Niklas Regner AUT 72 78 150
105. Christoph Bleier AUT 79 72 151
. Lukas Nemecz AUT 77 74 151
124. Bernard Neumayer AUT 76 78 154
127. Alexander Kopp AUT 75 80 155
. Martin Wiegele AUT 74 81 155
136. Laurenz Kubin AUT 82 78 160