Hamilton erwischte seinen ersten Umlauf in Q3 ideal, erzielte in 1:14,411 die schnellste Zeit des Tages und holte damit seine erste Poleposition in Imola. Der Weltmeister wehrte damit auch die Angriffe der Red-Bull-Boliden im zweiten Versuch der letzten Qualifying-Einheit ab. Trotzdem schaffte es Perez in seinem 193. Rennen zum ersten Mal in die erste Startreihe.
„Ein toller Tag. Ich habe nicht erwartet, dass wir vor beiden Red Bull sind. Aber das Auto hat sich von Beginn an gut angefühlt. Es war ein tolles Gefühl, wie ich aus der letzten Kurve herausgekommen bin und ich Pole geholt habe“, sagte Hamilton. Der Brite, der bereits die Saisonpremiere in Bahrain nach hartem Kampf mit Verstappen für sich entschieden hatte, blickte mit Vorfreude auf das Rennen am Sonntag: „Ich liebe diese Herausforderung, dass mir gleich zwei ‚Bullen‘ das Leben schwermachen werden“, so der siebenfache Weltmeister.
Hamilton holte Pole in Imola
Lewis Hamilton hat am Samstag den Krimi gegen die Red-Bull-Piloten im Qualifying für den Grand Prix in Imola für sich entschieden und startet am Sonntag aus der Poleposition.
Perez verpatzt letzte Kurve
Hinter Hamilton zeigte sich auch Perez mit seinem Qualifying zufrieden, er haderte aber mit einem Patzer kurz vor der Ziellinie. „Wir machen Fortschritte. Wenn man vergleicht, wo wir und ich gestern waren. Ich hätte auch auf Pole stehen können, aber in der letzten Kurve war ein Fehler. Wir müssen schauen, dass wir morgen vorne stehen. Da kann alles passieren. Mal schauen, was wir ausrichten können", sagte der 31-Jährige.
Red Bull profitierte allerdings auch von einer nicht gewerteten Runde von Lando Norris, der Hamilton bis auf wenige Tausendstel nahe gekommen war. Der 21-jährige Engländer im McLaren hatte dabei allerdings in Kurve neun die Randsteine zu weit überfahren und landete daher nur auf Platz sieben. Norris blieb dabei allerdings noch vor Valtteri Bottas. Der Finne, am Freitag im ersten Training noch Erster, verpatzte seine Qualirunden und wurde nur Achter.
Mit etwas saurer Miene zog auch Max Verstappen, der neben Ferrari-Pilot Charles Leclerc in der zweiten Startreihe steht, Bilanz. „Q3 war gar nicht gut. Das war schlampig. Platz drei ist trotzdem für den Start ganz gut. Ich muss mir noch anschauen, was da passiert ist. Wir haben zwei Autos auf zwei unterschiedlichen Reifen. Aber wir werden es Mercedes schwierig machen“, sagte der Niederländer.
„Es wird im Rennen eng“
Geht es nach den Verantwortlichen beider Spitzenteams, dann dürfen sich die Fans am Sonntag auf einen harten Schlagabtausch auf dem engen Kurs von Imola gefasst machen. „Perez hat wirklich eine tolle Runde hingelegt. Seine Vorstellung im Qualifying kam zwar unerwartet, ist aber umso erfreulicher. Es ist eng, und ich glaube, es wird im Rennen auch eng“, sagte Red-Bull-Berater Helmut Marko. Für den Steirer könnte der Rückfall von Bottas im Qualifying für das „Bullen“-Duo sprechen: „Wir haben den Vorteil, zwei Autos vorne zu haben. Bottas ist doch weiter hinten.“
Mercedes-Teamchef Toto Wolff konnte sich im ORF-Interview nicht so recht über die Pole von Hamilton freuen. „Es ist unheimlich knapp. Wir haben allerdings gegenüber dem Vorjahr hier viel verloren. Die Pole von Lewis ist gut, die Ausgangsposition für morgen jedoch nicht, weil Valtteri weit hinten ist“, sagte der Wiener, „aber Lewis ist ‚outstanding‘. Er macht den Unterschied zu Red Bull, die das bessere Material haben, aus. Bei Valtteri ist die Reifenerwärmung ein Problem.“
Crash und Trauerminute
Die erste Session war von einem Crash des Japaners Yuki Tsunoda geprägt. Der Japaner verlor in Kurve 15 die Kontrolle über seinen Alpha Tauri und krachte rücklings in einen Reifenstapel. Das Qualifying wurde daraufhin zur Bergung des schrottreifen Boliden unterbrochen. Tsunoda überstand den Unfall aber unbeschadet. „Ich habe am Kurveneingang einfach zu sehr gepusht“, sagte der Japaner und entschuldigte sich bei seinem Team. Am Sonntag startet der 20-Jährige nun aus der Boxengasse.
Vor dem Rennen hatte die Formel 1 des verstorbenen Prinz Philip gedacht. Fahrer, Teamchefs und weiteres Personal versammelten sich am Samstag in Imola vor den Garagen und hielten für den Ehemann der britischen Königin Elizabeth II. eine Schweigeminute ab. Der vor einer Woche verstorbene Philip wird am Samstagnachmittag auf Schloss Windsor bei London beigesetzt. Aus Rücksicht auf die Trauerfeier für den Herzog von Edinburgh war die Qualifikation auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari um eine Stunde auf 14.00 Uhr vorgezogen worden. Sieben der zehn Rennställe haben einen Teamsitz in England.