Tylor Booth (St.Pölten) und Thomas Ebner (Austria)
GEPA/Mario Kneisl
Bundesliga

Austria feiert Sieg bei St. Pölten

Die Austria hat ihre Existenzsorgen zumindest auf dem Spielfeld abgeschüttelt. Die vorerst lizenzlosen Wiener setzten sich am Samstag bei spusu SKN St. Pölten mit 2:1 (1:1) durch und bleiben im Zweikampf mit Prolactal Hartberg um den Sieg in der Qualifikationsgruppe. St. Pölten liegt weiter punktegleich mit Flyeralarm Admira am vorletzten Tabellenrang und damit in akuter Abstiegsgefahr. Nur ein Sieg aus 15 Runden steht für den SKN nun zu Buche.

Taylor Booth (29.) schoss St. Pölten zwar in Führung, ein Eigentor von Alexander Schmidt (30.) brachte aber postwendend Ausgleich. Die Entscheidung für die Austria gelang Marco Djuricin (65.) per Elfmeter. Mit dem Sieg scheint auch die Angst vor dem sportlichen Abstieg für die Favoritner gebannt. Acht Zähler liegen sie nun vor der Admira.

Peter Stöger wollte bei den Spielern den Fokus auf das Sportliche gerichtet haben. Erschwerend kam vor dem Gastspiel in St. Pölten dazu, dass das Coronavirus in den vergangenen Wochen im Kader der „Veilchen“ verstärkt grassierte. Beim SKN hoffte Georg Zellhofer auf den ersten Sieg als Chefcoach. Das schwächste Heimteam der Liga hätte die Partie mit einem Paukenschlag eröffnen können. Schmidt schoss nach nicht einmal einer Minute aus wenigen Metern übers Tor.

Austria dreht Spiel in St. Pölten

Die in eine existenzielle Krise geschlitterte Austria hat ein sportliches Lebenszeichen abgegeben. Die Wiener gewann bei St. Pölten nach Rückstand noch mit 2:1.

Führung und schneller Ausgleich

Dabei offenbarten sich Schwächen der neu zusammengestellten Austria-Abwehr. In dieser fehlte das Innenverteidigerduo Christoph Schösswendter und Erik Palmer-Brown. Offensiv wussten die Wiener zu gefallen. Djuricin tauchte nach Pass von Manprit Sarkaria zum ersten Mal in der neunten Minute gefährlich vor Christoph Riegler auf, lupfte den Ball aber deutlich am Tor vorbei. Sarkaria (15.) schoss nach einem Fehler von St. Pöltens Peter Pokorny am langen Eck vorbei, Eric Martel (16.) aus der Distanz über das Gehäuse.

St. Pölten, wo der künftige Rapidler Robert Ljubicic vorerst auf der Bank saß, stellte um und kam besser in die Partie. Ein Patzer von Johannes Handl ebnete den Niederösterreichern die Führung. Der Innenverteidiger leistete sich nach einem weiten Ball auf Booth einen Stellungsfehler, der Amerikaner hatte freie Bahn. St. Pölten freute sich, kassierte aber postwendend den Ausgleich: Nach einem Eckball bugsierte Schmidt den Ball via Oberschenkel ins eigene Gehäuse. Riegler parierte danach noch gegen Djuricin per Fuß, Fitz setzt den Nachschuss ins Außennetz.

Elfmeter sorgt für Entscheidung

Auch der Start in die zweiten 45 Minuten gehörte St. Pölten. Bei einer Doppelchance traf Dor Hugi die Stange, Booth schoss knapp vorbei (beide 49.). Erneut Booth verpasste dann völlig alleine vor Pentz eine Hereingabe knapp (52.). Die Austria war in dieser Phase schwer beschäftigt, das Gegentor zu vermeiden, schaffte es aber dann besser, die Lücken wieder zu schließen.

In einer unterhaltsamen, wenn auch fehleranfälligen Partie leitete eine harte Entscheidung von Schiedsrichter Felix Ouschan dann die endgültige Wende ein. Pokorny blockierte den Ball gegen Djuricin mit dem Ellenbogen, der Unparteiische entschied auf Elfmeter. Der Angreifer krönte seine starke Leistung mit dem 2:1. St. Pölten warf im Finish mit frischen Kräften noch einmal alles nach vorne. Souverän war die Austria nicht, sie brachte die drei Zähler aber ins Trockene.

Stimmen zum Spiel:

Georg Zellhofer (St.-Pölten-Trainer): „Nach einer Minute muss es normal 1:0 für uns stehen. Dann hat die Austria ein wenig das Kommando übernommen. Aber wir gehen 1:0 in Führung, dann ist das Problem, dass wir postwendend das Tor bekommen aus einer Standardsituation, die wir nicht gut verteidigen. Das passt zur Situation. Gerade, wenn du Sicherheit brauchst. Wir haben nach der Pause dann hervorragend gespielt, hatten Topchancen. Da musst du in Führung gehen. Aber man muss sich auch belohnen. Dann der Elfer, wo unser Spieler auf den Ball fällt. Ab der 70., 80. Minute war der Akku dann leer.“

Peter Stöger (Austria-Trainer): „Wir haben eine Reaktion gezeigt, haben Charakter gezeigt in einer schweren Situation. Wir hatten viele Torchancen, wenn du die nicht verwertest, wirst du bestraft. Es war wichtig, gleich den Ausgleich zu schaffen. Wir wollten in der unangenehmen Zeit etwas Positives nach außen schicken mit einem Sieg und der richtigen Körpersprache. Das macht mich heute zufrieden. Wenn wir charakterlos gespielt, wenn wir verloren hätten, hätten wir die Diskussion gehabt über den Abstiegskampf, dass die Mannschaft zerfällt. Dieses Signal war sehr wichtig.“

Tipico-Bundesliga, 25. Runde, Qualifikationsgruppe

Samstag:

St. Pölten – Austria 1:2 (1:1)

St. Pölten, NV Arena, SR Ouschan

Torfolge:
1:0 Booth (29.)
1:1 Schmidt (30./Eigentor)
1:2 Djuricin (65./Elfmeter)

St. Pölten: Riegler – Servania (83./Halper), Steinwender, Maranda, Schulz – Pokorny, Luxbacher (63./R. Ljubicic) – Davies, Booth (72./Schütz), Hugi – Schmidt (72./Tetteh)

Austria: Pentz – Ebner, Handl, Madl (75./Zwierschitz), Poulsen (85./Monschein) – Martel, Demaku – Fitz (91./Zeka), Wimmer, Sarkaria – Djuricin

Gelben Karten: Luxbacher bzw. Djuricin, Wimmer, Madl

Die Besten: Davies, Schulz bzw. Djuricin, Martel