Marquez hatte sich ausgerechnet die schwierig zu fahrende „Hochschaubahn“ an der Algarve mit den blind einzufahrenden und bremsenden Abwärtspassagen für sein erstes Rennen nach seiner neunmonatigen Zwangspause nach einer Oberarmverletzung ausgesucht und hielt lange mit. Das Tempo der Spitze konnte der Spanier auf seiner Honda allerdings noch nicht mitgehen.
Für Quartararo auf Yamaha war der Weg zu seinem fünften Karriereerfolg in der MotoGP frei, nachdem der Spanier Alex Rins auf seiner Suzuki sieben Runden vor Schluss in Kurve fünf von der Strecke geschlittert war. Ebenfalls nach Ausrutschern nicht ins Ziel kamen Johann Zarco, Jack Miller, Pol Espargaro und Legende Valentino Rossi. Lokalmatador und Vorjahressieger Miguel Oliveira wurde nach einem Sturz mit einer Runde Rückstand 16. und Letzter.
Gute Zeit für Quartararo
„Ich habe mir das Selbstvertrauen von Katar mitgebracht“, meinte Quartararo, der die WM mit 15 Punkten Vorsprung auf den Italiener Franceso Bagnaia anführt. Der italienische Ducati-Pilot wurde in Portugal Zweiter vor dem amtierenden Weltmeister Joan Mir (ESP/Suzuki).
„Wir hatten von Beginn an enormes Tempo, und ich war total überrascht, wie schnell es dahinging. Es war hart, mit Rins im Rücken. Aber besser geht es nicht. Ich habe das Qualifying gewonnen, das Rennen, in zwei Tagen Geburtstag (seinen 22., Anm.), und als Nächstes fahren wir auf meiner Lieblingsstrecke in Jerez.“
Acosta hat in Moto3 erneut Nase vorne
Eine gute Zeit hat auch Pedro Acosta in der Moto3. Bereits zum zweiten Mal im dritten Saisonrennen holte sich der neue Jungstar des Motorrad-Zirkus den Sieg. Der 16-jährige Spanier setzte sich auf KTM hauchdünn um nur 51 Tausendstelsekunden gegen den Italiener Dennis Foggia durch. Dessen Landsmann und Honda-Markenkollege Andrea Migno wurde Dritter. Acosta hatte bereits vor zwei Wochen in Katar dank famoser Aufholjagd nach einem Start aus der Boxengasse gewonnen.
Acosta ist damit der zweitjüngste Doppelsieger in der Motorrad-WM und der jüngste Fahrer der Geschichte, der nach Platz zwei zum Auftakt in Losail mit drei Podestplätzen seine WM-Karriere begonnen hat. Der junge Spanier, der am 25. Mai seinen 17. Geburtstag feiert, führt damit auch die WM-Wertung mit 70 Punkten überlegen vor seinem Landsmann Jaume Masia an. Der Oberösterreicher Maximilian Kofler verpasste mit Platz 21 im dritten Rennen heuer erstmals die Punkteränge.
Im Zielsprint wäre Acosta auf der „Hochschaubahn“ des Autodromo Internacional do Algarve beinahe noch aus dem Windschatten heraus von Foggia von Leopard Racing abgefangen worden, siegte jedoch um weniger als eine Motorradlänge. Der unbekümmerte Acosta, der im Rennen keinerlei Unerfahrenheit erkennen ließ, meinte zu seinem Erfolg: „Es war ein tolles Rennen. Vor dem Rennen war die Taktik, dass ich einfach Spaß haben wollte. Das hat funktioniert. Der zweite Sieg ist wunderbar.“
„Ein Wochenende zum Abhaken“ für Kofler
Kofler wurde auf seiner KTM nach zwei Ergebnissen in den Punkterängen von Startplatz 19 aus diesmal bloß 21. „Das Wochenende war zum Abhaken, angefangen von den Trainings weg lief es leider nie wirklich“, resümierte der Attnang-Puchheimer. „Über das gesamte Wochenende fehlte mir einfach das einhundertprozentige Vertrauen in mein Bike“, so der 20-Jährige. „Der Blick richtet sich nun auf Jerez.“
In der nach der MotoGP gefahrenen Moto2 siegte der Spanier Raul Fernandez. In der WM-Wertung liegt Fernandez hinter dem Australier Remy Gardner an zweiter Stelle.