Den Titel holte sich der US-Amerikaner John Catlin, der sich erst im fünften Extraloch des Stechens gegen den Deutschen Maximilian Kieffer durchsetzte. Beide Spieler hatten für die vier Turnierrunden 274 Schläge (14 unter Par) benötigt. Dritter wurde mit Martin Kaymer (277) ein weiterer Deutscher.
Catlin erhielt für seinen hart erkämpften Sieg den üblichen Diamantpokal sowie einen Preisgeldscheck über 147.370 Euro. Das mit einer Million Euro dotierte Turnier war CoV-bedingt kurzfristig von Portugal nach Österreich verlegt worden und verlangte den Spielern wegen außergewöhnlicher Kälte viel ab.
Schwab bei Heimspiel in Top Ten
Für Matthias Schwab enden die Austrian Open in Atzenbrugg mit Rang sieben, den Sieg sichert sich nach einem spannenden Stechen John Catlin aus den USA
Schwab mit Turnier zufrieden
Schwab hatte sich am Samstag mit einer fehlerlosen 66er-Runde – der zweitbesten des Tages – samt einem „Zauberschlag“ aus dem Bunker der neunten Bahn von Platz 47 auf Zwischenrang neun katapultiert. Sein Versuch, auch am Schlusstag nochmals sechs unter Par zu spielen, ging trotz besseren Wetters und kaum noch Wind nicht ganz auf. Zwar tauchte der Steirer nach seinem fünften Schlaggewinn kurz sogar in den Top Drei auf und lag bis zur vorletzten Bahn auf Platz vier, dann warf ihn ein zweites Bogey aber wieder etwas zurück.
„Ich bin trotzdem zufrieden. Sowohl mit der Finalrunde wie auch mit dem Turnier“, lautete Schwabs Bilanz. „Leider habe ich mir gegen Schluss ein weiteres Bogey eingehandelt und auch nicht mehr so viele Birdiechancen gehabt“, erklärte Schwab, für den es nun in Spanien weitergeht. „Top Ten ist aber immer ein solides Ergebnis. Und für mich das beste Ergebnis beim Heimturnier. Da kann man natürlich zufrieden sein. Vor allem weil ich nach der zweiten Runde doch schon so weit hinten war“, sagte Schwab nach seinem bereits dritten Top-Ten-Ergebnis in diesem Jahr.

Dass er mit der 75er-Runde am Freitag einen möglichen Sieg verspielt hatte, war dem vor Turnierbeginn zu den Mitfavoriten gezählten Schwab bewusst. Am Ende lag er aber doch sieben Schläge hinter dem Sieger. „Das Wetter kann man nicht beeinflussen. Vor allem die ersten zwei Tage waren anstrengend und schwierig, fast schon ein bisschen schmerzhaft“, sagte Schwab. „In der Kälte hat es nicht wirklich Spaß gemacht.“
Nervenaufreibendes Stechen
Der spätere Sieger Catlin war bei der 11. Ausgabe der Austrian Open in Atzenbrugg mit zwei Schlägen Rückstand als Vierter in die Schlussrunde gegangen, in der die voran liegenden Kaymer und der sogar seit Beginn führende Spanier Alejandro Canizares aber rasch in Rückstand gerieten. Während sich der zweifache Major-Sieger Kaymer spät fing und mit vier Birdies auf den letzten sechs Löchern wenigstens Platz drei absicherte, fiel Canizares auf Rang sieben zurück.

Der in davor 216 Turnieren sieglose Kieffer lag auf der spannenden Schlussrunde zwischendurch schon drei Schläge in Führung, musste sich vom stark aufholenden Catlin aber am Ende doch noch in ein Stechen zwingen lassen statt über seinen Premierensieg jubeln zu können. Der Deutsche, der einmal sogar schon ein Neunloch-Stechen verloren hat, hatte im Play-off mehrmals klare Vorteile, weil der auf dem Platz eiskalt und introvertiert wirkende Catlin den Ball an der 18 (Par 3) gleich zweimal in den Bunker schoss. Jedes Mal rettet sich Catlin aber bzw. machte Kieffer den Sack nicht zu.
Als Kieffer beim fünften Versuch auf dem Schlussloch seinerseits seinen Ball „wasserte“, war es hingegen für ihn selbst vorbei. „Es ist immer super zu gewinnen“, freute sich Catlin über seinen dritten Erfolg auf der Europatour. „Aber so eine Entscheidung ist für einen immer beinhart. Wir geben ja alle immer alles“, litt der von einem österreichischen Caddie begleitete Sieger mit dem Deutschen. Auf European-Tour-Level ist Catlin der erste US-Sieger der Austrian Open.