Tottenham Hotspur’s Trainer Jose Mourinho
APA/AFP/Peter Powell
Fußball

Tottenham setzt Mourinho vor die Tür

Tottenham Hotspur hat sich wenige Tage vor dem Finale im Ligacup gegen Manchester City von Trainer Jose Mourinho getrennt. Wie der Londoner Club am Montag mitteilte, wurden der 58-jährige Portugiese und sein Betreuerteam mit sofortiger Wirkung von sämtlichen Aufgaben entbunden.

Die Londoner reagierten damit auf eine anhaltende sportliche Talfahrt. Von den vergangenen sechs Pflichtspielen wurde nur eines gewonnen. Der Champions-League-Finalist von 2019 steht in der Premier League derzeit nur auf Rang sieben – damit würden die Spurs die internationalen Startplätze verpassen. In der Europa League war der Club trotz eines 2:0-Heimerfolgs am kroatischen Vertreter Dinamo Zagreb nach einem 3:0 nach Verlängerung im Rückspiel gescheitert.

„Jose (Mourinho, Anm.) und sein Trainerstab haben mit uns eine der schwierigsten Zeiten als Club durchgemacht“, wird Tottenham-Präsident auf der Website zitiert. „Jose ist ein echter Profi, der während der Pandemie eine enorme Widerstandsfähigkeit gezeigt hat. Auf persönlicher Ebene habe ich gerne mit ihm zusammengearbeitet. Er und ich bedauern, dass die Dinge aber nicht so geklappt haben, wie wir es uns beide vorgestellt hatten.“

Tottenham trennt sich von Mourinho

Tottenham trennt sich von Trainer Jose Mourinho. Der Portugiese konnte mit dem Team aus London nur eines der vergangenen sechs Spiele gewinnen. Aktuell liegen die Spurs auf Tabellenrang sieben.

Tottenham bastelt an Superliga mit

Nur wenige Stunden vor der Entlassung Mourinhos hatte der Verein seine Teilnahme an der umstrittenen Superliga bestätigt. Kurz vor dem Beschluss einer tiefgreifenden Reform für die Champions League präsentierten zwölf Clubs aus Italien, Spanien und England ihre Pläne von einem eigenen exklusiven Wettbewerb.

Die UEFA und die nationalen Ligen reagierten mit einer scharfen Drohung. Die Vereine würden von allen weiteren Wettbewerben ausgeschlossen, ihre Spieler dürften dann nicht mehr für Nationalteams auflaufen, teilte die UEFA mit – mehr dazu in Europas Fußball droht Zerreißprobe .

Sportliche Talfahrt mit Folgen

Bis auf Weiteres, und damit auch im Ligacup-Finale am Sonntag gegen Manchester City, soll der englische Ex-Teamspieler Ryan Mason das Team betreuen. Mourinho war bei den Spurs im November 2019 Mauricio Pochettino nachgefolgt. Die sportlichen Erfolge blieben aber aus. In der Europa League war der Club nach dem Aufstieg gegen ÖFB-Vertreter WAC bereits im Achtelfinale gescheitert. In der Liga gab es nur zwei Punkte aus den vergangenen drei Spielen. Die Ansprüche sind andere.

Vor seinem Engagement bei den Spurs war Mourinho in England bereits bei Chelsea und Manchester United tätig gewesen. Mit dem FC Porto (2004) und Inter Mailand (2010) gewann der mittlerweile 58-jährige Portugiese jeweils die Champions League. In seiner Zeit bei Real Madrid (2010–2013) blieb ihm dieser Triumph verwehrt.