Handball

ÖHB-Frauen kämpfen in Polen um WM-Ticket

Für Österreichs Handball-Frauen ist die erste WM-Teilnahme seit 2009 in Griffweite. Am Dienstag (derzeit live in ORF Sport + und im Livestream) im Play-off-Rückspiel der Qualifikation in Polen wird aber eine Extraleistung notwendig sein. Denn die 14. der EM 2020 sind Favorit für das Endrundenticket, auch wenn das 29:29 am Freitag in der Südstadt Mut machte.

„Das Unentschieden lässt uns alle Chancen offen“, ist Trainer Herbert Müller überzeugt, denn das Remis wiege vielleicht Polen mehr in Sicherheit. „Sie wissen, dass sie die Favoritenrolle innehaben, dass sie auch zu Hause diese nochmals klarer innehaben. Von daher ist das für uns eine Chance, als Außenseiter zu überraschen“, sagte der deutsche Langzeitcoach der ÖHB-Auswahl.

In Marki am Rande von Warschau muss Müller neuerlich auf Leistungsträgerin Beate Scheffknecht verzichten. Die Legionärin vom Thüringer HC hatte bereits im Hinspiel verletzungsbedingt gefehlt. In der Südstadt zeigte eine rot-weiß-rote Mischung aus arrivierten Spielerinnen und jungen Kräften wie Nina Neidhart (19 Jahre/8 Tore) und Katarina Pandza (19/5) eine engagierte Leistung.

Frey lobt junge Spielerinnen

„Die jungen Spielerinnen haben uns herausgerissen“, erklärte Aufbauspielerin Sonja Frey. Auf sich selbst sei sie allerdings „ein wenig angefressen“ gewesen, „weil ich schlecht geworfen habe“. Tatsächlich lag die Chancenauswertung bei eher bescheidenen 57 Prozent, Müller erkannte „noch Potenzial nach oben“.

Die Chancen auf die erstmalige WM-Teilnahme seit China 2009 – auch damals war Müller schon an Bord – sind jedenfalls intakt. „Wir fahren voller Hoffnung nach Polen und wollen dort in den letzten 60 Minuten alles geben, um auswärts die große Überraschung zu schaffen. Da hilft uns das Unentschieden vielleicht. Oft ist es der Fall, wenn du zu Hause knapp gewinnst, dass du den Vorsprung im Rückspiel verwalten möchtest, und das klappt in den seltensten Fällen.“