Manfred Fischer (Altach) und Wilhelm Vorsager (Admira)
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Admira kann Altach in Abstiegskampf ziehen

Sieben Spieltage vor Saisonende könnte sich in der tipico-Bundesliga endgültig die Spreu vom Weizen trennen, in der Qualifikationsgruppe spitzt sich der Abstiegskampf endgültig zu. Mit einem Erfolg bei Cashpoint SCR Altach am Dienstag (18.30 Uhr) möchte Schlusslicht FC Flyeralarm Admira die Vorarlberger dabei in den Abstiegsstrudel ziehen. Der spusu SKN St. Pölten hofft beim TSV Prolactal Hartberg auf einen Befreiungsschlag. Ab 20.30 Uhr will sich die Austria gegen SV Guntamatic Ried aller sportlichen Sorgen entledigen.

Im „Ländle“ steht jedenfalls ein klassisches Spiel um „big points“ an. Mit einem Heimerfolg in der vierten Runde der Qualifikationsgruppe können sich die Vorarlberger bereits um sieben Punkte vom Schlusslicht aus Niederösterreich absetzen, bei einer Niederlage rücken die Südstädter bis auf einen Zähler an die Altacher heran. "Wir können viele Dinge noch gutrücken in dieser Saison. Die Admira ist ein Gegner, den wir zu Hause schlagen möchten“, stellte Trainer Damir Canadi klar.

Beim 0:0 am Samstag in Ried holten die Vorarlberger im siebenten Spiel unter Canadi den 13. Punkt, das Konto soll weiter aufgestockt werden. „Wir wissen, dass wir uns mit einer positiven Woche nach oben orientieren könnten“, meinte Canadi im Hinblick auf die Heimpartien gegen die Admira und Hartberg (Samstag). „Speziell die zwei Heimspiele wollen wir unbedingt positiv bestreiten.“

Neue Prioritäten bei Austria

In der Qualifikationsgruppe der Bundesliga geht am Dienstag der Kampf um Platz eins, den aktuell Hartberg innehat, weiter. Dahinter liegt die Austria, deren oberste Priorität derzeit aber das Abstreifen von etwaigen Abstiegssorgen ist.

Canadi fordert mehr „Abgebrühtheit“

Der Punkt gegen Ried fühlte sich angesichts einiger guter Chancen ein bisschen wie eine Niederlage an. „Gegen Ried war auch die Mentalität wieder vorhanden. So sind wir auch spielerisch wieder besser gewesen als in den Spielen davor“, freute sich Canadi, forderte aber gerade von seinen Stürmern mehr: „Gerade in puncto Einschussbereitschaft und Abgebrühtheit. (…) Wir müssen gieriger werden, Tore erzielen zu wollen.“

Tipico-Bundesliga, 26. Runde

Dienstag, 18.30 Uhr:

Altach – Admira

Altach, Cashpoint Arena

Mögliche Auftstellungen:

Altach: Kobras – Anderson, Zwischenbrugger, Dabanli, Bumberger, Karic – Fischer, Netzer, Haudum – Meilinger, Maderner

Admira: Leitner – Aiwu, Bauer, Ostrzolek – Hausjell, Vorsager, Kerschbaum, Kronberger – Atanga, Wooten, Starkl

Die Admira dürfe man keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen, warnte Canadi, der neuerdings Chinedu Obasi (Achillessehnenriss) und Nosa Edokpolor (Gehirnerschütterung) vorgeben muss, dafür wieder den zuletzt gesperrten Verteidiger Jan Zwischenbrugger begrüßen kann: „Die Admira ist eine Mannschaft, die Qualität hat. Sie haben viele Spiele auch unglücklich verloren.“

Für die Niederösterreicher wird es nach dem Auftaktsieg über die punktegleichen St. Pöltner und den folgenden Niederlagen gegen Ried und Hartberg langsam eng. „Die Hartberg-Niederlage war ärgerlich, aber unser Blick ist nach vorne gerichtet“, betonte Admira-Coach Damir Buric. „Wir haben jetzt gegen Altach die Chance auf ein positives Erlebnis. Diese Möglichkeit wollen wir unbedingt nützen. Ich würde mir wünschen, dass sich die Mannschaft für ihre guten Trainingsleistungen wieder einmal belohnt.“

Durchhalteparolen in St. Pölten

Auf St. Pölten wartet währenddessen das Auswärtsspiel bei Qualigruppen-Leader Hartberg. „Es ist noch lange nicht vorbei“, war SKN-Coach und Sportchef Georg Zellhofer um Ruhe bemüht. In 13 Spielen 2021 haben die „Wölfe“ genau sechs Punkte geholt, auch die Trennung von Coach Robert Ibertsberger hat bisher lediglich zwei Niederlagen gegen Altach (0:1) und die Austria (1:2) gebracht. „Wir waren in beiden Partien nicht so weit weg“, betonte Zellhofer, der auch Fortune vermisste.

Tipico-Bundesliga, 26. Runde

Dienstag, 18.30 Uhr:

Hartberg – St. Pölten

Hartberg, Profertil Arena

Mögliche Aufstellungen:

Hartberg: Swete – Lienhart, Gollner, Luckeneder, Klem – Kainz, Nimaga – Horvath, Rep, Flecker – Tadic

St. Pölten: Riegler – Servania, Steinwender, Maranda, Schulz – Luxbacher, Pokorny, Booth – Davies, Schmidt, Hugi

"Wir haben die Austria in der zweiten Hälfte bis zur 74. Minute klar beherrscht. Das ist sehr, sehr bitter. Wir setzen es ergebnismäßig einfach nicht um“, meinte Zellhofer. Gegen Hartberg, „das dominanteste Team der Qualigruppe“, gehe es nun um „Bonuspunkte“. „Vielleicht können wir das Spielglück auf unsere Seite holen“, hoffte der 60-Jährige. Das wäre wichtig im Hinblick auf die drei Partien danach: Dann warten innerhalb von zwei Wochen die möglicherweise vorentscheidenden Duelle mit Ried (zweimal) und der Admira.

Hartberg trotz „Bastelkurses“ obenauf

Hartberg misslang mit dem 2:3 in Ried zwar der Start in die Qualigruppe, die 1:0-Siege über Austria und die Admira haben den Steirern aber wieder Auftrieb gegeben. „Wir dürfen nicht glauben, dass alles super ist“, warnte Markus Schopp dennoch. „Wir haben noch sehr viel Luft nach oben“, sagte Schopp, der einmal mehr Licht und Schatten im Spiel seiner Truppe sah. „An gewissen Sachen müssen wir weiter arbeiten, wir müssen konkreter werden und die Umschaltmomente der Gegner besser unterbinden.“

Personelle Änderungen machten immer wieder Umstellungen notwendig. „Wir haben seit Herbst einen Bastelkurs“, erklärte der Ex-ÖFB-Teamspieler. „Aber für das machen wir es nicht schlecht.“ Gegen den SKN hat Schopp zumindest ein volles Kräftereservoir, es wird in den beiden englischen Wochen auch nötig sein. „Wir müssen schauen, wie wir diesen Block aufteilen.“ Obwohl St. Pölten derzeit „überhaupt kein Momentum“ habe, gelte es, wachsam zu sein: „Ich sehe eine funktionierende Mannschaft, die bemüht ist, ein Zeichen zu setzen. Darauf müssen wir vorbereitet sein.“

Austria versucht, Sorgen zu vergessen

Die Austria versucht unterdessen, die Sorgen vor einem finanziellen Kollaps des Clubs zumindest auf dem Spielfeld vergessen zu machen. Gegen die SV Ried haben die „Veilchen“ daheim den dritten Sieg im vierten Auftritt in der Qualifikationsgruppe im Visier. Der Abstieg auf sportlichem Weg wäre damit wohl endgültig gebannt. Nach dem 2:1 gegen Nachzügler St. Pölten ist es vorerst wichtig, den Abstand zum Tabellenende größer werden zu lassen.

Tipico-Bundesliga, 26. Runde

Dienstag, 20.30 Uhr:

Austria – Ried

Wien, Generali Arena

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Pentz – Ebner, Handl, Zwierschitz, Poulsen – Martel, Demaku – Teigl, Fitz, Sarkaria – Djuricin

Ried: Sahin-Radlinger – Meisl, Reifeltshammer, Boateng, Gragger – Bajic, Ziegl, Offenbacher, Wießmeier – Nutz, Grüll

Die Austria liegt als Achter derzeit zwei Punkte hinter Spitzenreiter Hartberg bzw. acht vor St. Pölten und Schlusslicht Admira. „Wir sollten dieses sportliche Erfolgserlebnis mitnehmen und uns weiter von unten absetzen“, meinte Stöger. "Wir versuchen, den Job so professionell wie möglich für den Verein anzugehen“, sagte der mit Saisonende scheidende Sportchef. Es sei aber auch „ein gewisses Maß an Wehmut da“, meinte Stöger über seinen anstehenden Abschied von seinem Herzensverein. In der Suche nach seinem Nachfolger könne er sich einbringen „wenn der Verein das möchte. Ich bin aber nicht der, der Vorschläge bringt.“

Ried hält in der Qualifikationsgruppe bei sieben Zählern aus drei Partien. Mit dem 0:0 gegen Altach waren die Oberösterreicher am Samstag zufrieden. „Man konnte nicht damit rechnen, dass wir so gut in die Qualifikationsgruppe starten“, sagte Trainer Heraf. „Aber wir dürfen uns nicht darauf ausruhen“, meinte der Nachfolger des glücklosen Miron Muslic. Bei der Austria trete man natürlich als Außenseiter an. „Aber wir können in dieser Gruppe gegen jeden gewinnen und gegen jeden verlieren.“ Ried ist gegen die Austria seit acht Spielen sieglos. Siebenmal davon gewannen die Wiener.