Jubel der österreichischen Handballerinnen
GEPA/Johannes Friedl
Handball

ÖHB-Damen überraschen mit WM-Quali

Österreichs Handball-Nationalteam der Damen hat erstmals seit 2009 die WM-Qualifikation geschafft. Die ÖHB-Truppe von Trainer Herbert Müller feierte am Dienstag im Play-off-Rückspiel gegen Polen in Marki einen überraschenden 29:26 (15:11)-Erfolg (daheim 29:29) und hat sich damit gegen den Favoriten mit dem Gesamtscore von 58:55 durchgesetzt. Die WM 2021 geht von 2. bis 19. Dezember in Spanien in Szene.

„Wir haben uns vorgenommen, Berge zu versetzen, und das haben wir getan“, jubelte Teamchef Müller. Der Schlüssel zum Erfolg? „Die Abwehrleistung war in beiden Spielen grandios. Mit unserer kompakten Deckung haben wir Polen immer wieder ins Zeitspiel getrieben und dafür gesorgt, dass sie keine Sicherheit in ihrem Angriffsspiel bekommen. Das hat uns selbst Sicherheit gegeben, auch im Angriff. Das war eine absolute Teamleistung.“

Sportdirektor Patrick Fölser sagte: „Wir brauchen nicht viel reden – nach zwölf Jahren wieder zu einer WM zu fahren, damit wird ein Traum wahr. Das Team hat immer an diesen Erfolg geglaubt und hat verdient die Quali geschafft. Es ist eine riesige Erleichterung, speziell den arrivierten Spielerinnen ist eine große Last von den Schultern gefallen. Das waren zwei richtig gute Spiele.“

Handball-Frauen lösen WM-Ticket

Österreichs Frauen-Nationalteam hat mit einem 29:26-Sieg über Polen sensationell das WM-Ticket gelöst.

Unerschrockene Vorstellung

Die Österreicherinnen, die als Außenseiterinnen in das Play-off-Duell gegen Polen gegangen waren, erarbeiteten sich im Rückspiel bis zur Halbzeit mit einer neuerlich unerschrockenen Vorstellung eine Viertoreführung, die von den wesentlich routinierteren Polinnen in der zweiten Hälfte schleunigst wettgemacht wurde.

Nach drei Minuten stand es 15:14, kurz darauf war die Partie mit 16:16 ausgeglichen. Den Umschwung aber ließen die Österreicherinnen nicht zu – und zogen mit erfolgreichen Tempogegenstößen wieder auf 19:16 davon.

ÖHB-Damen-Coach Herbert Müller
GEPA/Johannes Friedl
Teamchef Müller trieb seine Damen in Polen zum Überraschungserfolg

Im Finish abgebrühter

Das Spiel wogte hin und her, zehn Minuten vor dem Ende stand es 24:24. Im packenden Finish agierten die Gäste abgebrühter und ebneten sich selbst mit vier Toren in Folge den Weg zur ersten Endrunde nach China 2009, die einen wichtigen Impuls vor Österreichs Heim-EM 2024 gemeinsam mit Ungarn und der Schweiz darstellen dürfte. Spielmacherin Sonja Frey steuerte zehn Tore bei 13 Versuchen bei. Sicherer Rückhalt war zudem Torfrau Petra Blazek, die neun Paraden zeigte.

„Dieser Erfolg ist nicht selbstverständlich. Wir haben keine Sekunde lockergelassen, auch nicht, als Polen nach der Pause den Ausgleich erzielen konnte. Wir hatten die Nerven und die Stärke nachzulegen und nochmals wegzuziehen“, bilanzierte Müller. „Das war ein hochverdienter Sieg, und das Team fährt zu Recht zur WM. Wir freuen uns riesig.“