Bericht: Entscheidung über Zuschauer in Tokio vertagt

Japans Olympiaorganisatoren wollen angesichts wieder steigender Coronavirus-Infektionen mit einer Entscheidung über die Zulassung heimischer Zuschauer bei Sommerspielen laut einem Medienbericht bis Juni warten. Das berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwoch unter Berufung auf eine informierte Quelle. Ursprünglich sollte noch im April über die Frage entschieden werden.

Ausländische Fans und die Familien internationaler Athleten haben Japans Olympiamacher wegen der weiter besorgniserregenden Coronavirus-Lage in vielen Ländern und der Verbreitung neuer Virusvarianten bereits zuvor ausgeschlossen. Inzwischen steigen die Infektionszahlen jedoch auch in Tokio sowie vielen anderen Teilen Japan wieder deutlich.

So wurden am Mittwoch in der Hauptstadt 843 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden registriert. Das ist der höchste Stand seit Aufhebung des zweiten Coronavirus-Notstands im März und das erste Mal seit Ende Jänner, dass die Zahl der Neuinfektionen wieder über die Marke von 800 Fällen stieg. Die Lage ist so ernst, dass die Regierung laut Medien plant, in Kürze für Tokio, Osaka und die Präfektur Hyogo erneut den Notstand auszurufen. Osaka forderte die Regierung von Ministerpräsident Yoshihide Suga bereits zu dem Schritt auf. Tokio dürfte die nächsten Tage folgen.

In Umfragen hatte sich zuletzt eine deutliche Mehrheit der Japaner für eine erneute Verlegung der bereits um ein Jahr verschobenen Sommerspiele oder sogar eine komplette Absage ausgesprochen. Die größte Sportereignis der Welt soll am 23. Juli in Tokio eröffnet werden und bis 8. August abgeschlossen sein. Die Spitze des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) wollte am Mittwoch erneut über die Vorbereitungen für die Sommerspiele beraten.