Thomas Koch (KAC) jubelt
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Eishockey

Heimische Schiene bringt KAC zu Titel

Der österreichische Meister im Eishockey kommt zum 32. Mal aus Klagenfurt. Am Dienstag krönten sich die Klagenfurter mit einem 5:3-Sieg beim HCB Südtirol und einem daraus folgenden 4:1 in der „Best of seven“-Finalserie auch auf sportlichem Weg zum Champion. Bemerkenswert: Die Reise der „Rotjacken“ zum Titel führte über die heimische Schiene. Denn im Schnitt kamen beim KAC in jedem Spiel nur eine Handvoll Legionäre zum Einsatz.

Nach dem entscheidenden vierten Sieg in der Serie gegen Grunddurchgangssieger Bozen stemmte Kapitän Manuel Ganahl so wie 2019 und damit zum zweiten Mal in Folge die Karl-Nedwed-Trophy. Im Vorjahr war die Meisterschaft aufgrund der Coronavirus-Pandemie ohne Titelentscheidung abgebrochen worden. Erstmals seit genau 20 Jahren konnte der Rekordmeister einen Titel erfolgreich verteidigen. Noch in der Nacht kehrte man im Mannschaftsbus nach Klagenfurt zurück und wurde vor der Stadthalle von Bürgermeister Christian Scheider empfangen.

In der traditionell mit vielen Legionären bestückten internationalen Meisterschaft, die erstmals unter neuem Namen geführt wurde, führte bemerkenswerterweise ein Weg mit mehrheitlich österreichischen Spielern zum Erfolg. Der KAC setzte wie sonst nur die spusu Vienna Capitals auf heimische Spieler. Im Schnitt wurden pro Partie nur 4,9 Legionäre eingesetzt, vermeldete der Club. Gleich 20 der 34 eingesetzten Spieler seien zuvor auch auf Einsätze für das Farmteam in der Alps Hockey League gekommen.

Meistertitel für KAC

Der KAC machte auswärts in Bozen den Sack zu und holte sich den Meistertitel in der Eishockey-Liga.

KAC im „Frühjahr nicht zu stoppen“

Das machte auch Erfolgtrainer Petri Matikainen stolz. „Mit wenigen Imports, aber die, die wir hatten, das waren große Leistungsträger. Wie sich die Jungen entwickelt haben, wie die Führungsspieler ihre Rolle erfüllt haben – einfach Wahnsinn alles. Wir sind im Frühjahr nicht zu stoppen gewesen“, sagte der Finne, dessen Vertrag in Klagenfurt auch noch für nächste Saison läuft.

Bei der Auswahl der Legionäre bewiesen die Klagenfurter eine glückliche Hand. Das spiegelte sich in den individuellen Auszeichnungen der Saison wider. Nick Petersen, der im fünften Finalspiel den Ausgleich zum 1:1 erzielte, wurde mit 73 Scorerpunkten (30 Tore, 43 Assists) in 63 Spielen zum ersten Ligatopscorer aus den Reihen des KAC seit 17 Jahren und zum MVP (wertvollster Spieler) der Play-offs gewählt. Der dänische Torhüter Sebastian Dahm war bereits zum „Most Valuable Player“ des Grunddurchganges gekürt worden.

Sebastian Dahm (KAC)
GEPA/Daniel Goetzhaber
Goalie Dahm (r.) war der nötige Rückhalt auf dem Weg zur 32. Meisterschaft

Während sich Kapitän Manuel Ganahl über seinen ersten Meistertitel freute, durfte Routinier Thomas Koch bereits seinen zehnten feiern. „Es war nicht immer leicht heuer, und wer hat es uns schon zugetraut, dass wir mit so einer jungen Truppe so weit kommen und das Große schaffen“, sagte Koch. „Ich habe schon viele Titel gewonnen, aber dieser Titel hebt sich absolut hervor, weil wir so viele junge Spieler eingesetzt haben und sich so viele junge Spieler so gut entwickelt haben“, erklärte der 37-Jährige, der auch in der kommenden Saison für den KAC aufläuft.

Heimstätte wird saniert

Fix ist auch, dass nun die Generalsanierung der heimatlichen Stadthalle in Angriff genommen wird. Um dem österreichischen Rekordmeister eine adäquate Trainings- und Spielstätte bieten zu können, will die Stadt weiter in die Infrastruktur der 1959 eröffneten Stadthalle investieren. Sanitäranlagen, Gastrobereiche und der Kabinentrakt wurden im Zuge eines dreistufigen Masterplans bereits erneuert. Als nächster Schritt erfolgt die Generalsanierung der Haupthalle, welche Zuschauerränge, Beleuchtung, Eisfläche und Außenhülle betrifft. Mit einer Fertigstellung der erneuerten Halle wird mit Beginn der Saison 2023/24 gerechnet.