Gustav Niklas Henriksson (WAC) und Stefan Hierlaender (Sturm)
GEPA/Mario Buehner
Bundesliga

WAC feiert bei Sturm Last-Minute-Sieg

Ein munteres und enges Duell zwischen Puntigamer Sturm Graz und RZ Pellets WAC hat am Mittwochabend einen Last-Minute-Sieg für die Gäste aus Wolfsberg gebracht. Die Kärntner gewannen in der vierten Runde der Meistergruppe der tipico-Bundesliga dank eines Elfmeters von Michael Liendl in der 90. Minute mit 1:0.

Dem WAC spielten dabei auch ein Stangen- und ein Lattentreffer von Jakob Jantscher in die Karten. Sturm bleibt zwar vorerst Tabellenvierter, die fünftplatzierten Kärntner rückten aber bis auf einen Punkt heran.

Die Gastgeber agierten gewohnt im 4-4-2-System mit Raute. Der gesperrt gewesene Lukas Jäger rückte in der Elf von Christian Ilzer statt Jusuf Gazibegovic in die Startformation. Der aufgrund seiner Rot-Sperre fehlende Stürmer Kelvin Yeboah wurde durch Kevin Friesenbichler ersetzt. WAC-Interimscoach Roman Stary, dessen Nachfolger Robin Dutt am Vormittag präsentiert worden war, schickte dieselbe Mannschaft wie beim 2:0-Erfolg gegen WSG Tirol am Sonntag auf das Feld.

WAC siegt in letzter Minute bei Sturm

Späten Jubel gab es beim Duell Sturm Graz gegen den WAC. Die Wolfsberger gewannen dank eines Elfmeters von Kapitän Michael Liendl in der 90. Minute mit 1:0.

Sturm beginnt druckvoll

In einem von vielen Zweikämpfen und hoher Intensität geprägten Spiel drückte Sturm in der ersten Viertelstunde auf einen frühen Treffer. Schon nach 20 Sekunden verfehlte Jantscher nach Vorlage von Stefan Hierländer einen hohen Ball knapp. In der vierten Minute konnte sich im Rahmen einer Doppelchance zunächst WAC-Goalie Manuel Kuttin bei einem Schussversuch von Friesenbichler auszeichnen, der Nachschuss von Jäger wurde geblockt.

Nach der anfänglichen Drangperiode der Grazer tauchten die Wolfsberger erstmals in der 16. Minute gefährlich vor dem Tor von Jörg Siebenhandl auf. Matthäus Taferner nahm einen Pass von Liendl auf, fand seinen Meister dabei aber ebenso im Sturm-Keeper wie Liendl eine Minute später mit einem nicht optimal angenommenen hohen Ball, der in einem Zusammenstoß mit Siebenhandl endete.

Zwar blieben hundertprozentige Torchancen vor der Pause aus, für Diskussionsstoff sorgte aber eine Szene in der 29. Minute, bei der der Wolfsberger Michael Novak einen hohen Ball an den Arm bekam. Die Pfeife von Schiedsrichter Gerhard Grobelnik blieb stumm, auch weil die Situation letztlich nicht klar zu deuten war.

Latte verhindert Jantscher-Traumtor

Die Grazer kamen – wie schon in der ersten Hälfte – wieder energischer aus der Kabine. Jantscher fehlten dieses Mal nur Zentimeter auf den Torerfolg: Der Stürmer zimmerte einen massiven Volleyschuss an die Querlatte (48.). Im Erfolgsfall wäre die Aktion ein Aspirant auf das Tor des Jahres gewesen.

In der 56. Minute schob Otar Kiteishvili aus rund elf Metern den Ball am langen Eck vorbei. Drei Minuten später fanden die Gäste in Form eines Kopfballs von Dejan Joveljic die erste gute Chance nach dem Seitenwechsel vor.

In der 78. Minute stand dann zum zweiten Mal Metall einem Grazer Tor im Weg: Der kurz zuvor eingewechselte Ivan Ljubic bediente im Strafraum einen frei stehenden Jantscher, der den Ball an die linke Stange setzte. Eine weitere gute Gelegenheit bei einem Kopfball von Verteidiger Geyrhofer nach einem Eckball wurde von Tormann Kuttin zunichtegemacht.

Elfmeter sorgt für Entscheidung

Als in der Merkur Arena schon mit einem torlosen Remis zu rechnen war, sorgte ein Elfmeter für die Entscheidung. Nach Siebenhandls Reflex gegen Cheikhou Dieng brachte der zuvor offensiv aufgefallene Geyrhofer den einschussbereiten WAC-Stürmer im Strafraum zu Fall und sah die Rote Karte. Den folgenden Strafstoß verwertete Kapitän Liendl souverän.

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (Sturm-Trainer): „Ein bitterer Abend, drei verlorene Punkte, das ist sehr, sehr ärgerlich. Wir haben nach einem guten Beginn durch Eigenfehler die Sicherheit verloren, haben aber in der zweiten Halbzeit in ein schwieriges Spiel gut reingefunden. In einer solch engen Partie ist es wichtig, in Führung zu gehen. Und wir haben es dann schlussendlich durch eine Unachtsamkeit verloren, haben den WAC durch einen Fehler über die Seite durchbrechen lassen. Mit dem Übergewicht in der zweiten Halbzeit müssen wir das Führungstor machen, und so müssen wir uns die Niederlage selbst zuschreiben.“

Roman Stary (WAC-Trainer): „Das war eine offene, rassige Partie. Wir kamen mit Fortdauer der ersten Halbzeit besser ins Spiel. Nach Seitenwechsel war Sturm überlegen, hat viele lange Bälle hinter unsere Abwehr gespielt, und wir hatten bei zwei Stangenschüssen einfach Glück. Wir haben dann umgestellt und Räume in der Offensive gefunden. Es ist umso schöner, noch den späten Sieg erreicht zu haben. Durch den Sieg von Tirol schiebt sich in der Tabelle alles sehr eng zusammen. Es warten sechs interessante Runden auf uns.“

Tipico-Bundesliga, 26. Runde, Meistergruppe

Mittwoch:

Sturm – WAC 0:1 (0:0)

Graz, Merkur Arena, SR Grobelnik

Tor: Liendl (90./Elfmeter)

Sturm: Siebenhandl – Jäger, Nemeth, Geyrhofer, Dante – Hierländer, Gorenc-Stankovic, Kiteishvili (64./Ljubic), Kuen (86./Huspek) – Friesenbichler (64./Balaj), Jantscher (80./Shabanhaxhaj)

WAC: Kuttin – Novak, Baumgartner, Henriksson, Giorbelidse – Taferner (84./Jasic), Leitgeb, Liendl, Wernitznig (76./Stratznig) – Röcher (84./Dieng), Joveljic (63./Vizinger)

Rote Karte: Geyrhofer (89./Torraub)

Gelbe Karten: keine bzw. Giorbelidse, Leitgeb

Die Besten: Geyrhofer, Nemeth, Siebenhandl bzw. Baumgartner, Henriksson, Taferner