St Pölten Spieler Alexander Schmidt im Kopfballduel mit Ried Spieler Marcel Ziegl.
APA/EXPA/Roland Hackl
Bundesliga

Vorentscheidende Tage im Abstiegskampf

In der Qualifikationsrunde der tipico-Bundesliga stehen am Samstag (17.00 Uhr) und Dienstag vorentscheidende Duelle im Kampf gegen den Abstieg auf dem Programm. Während sich Ried im Doppel gegen Schlusslicht St. Pölten aller Abstiegssorgen entledigen kann, müssen die „Wölfe“ alles daran setzen, den Anschluss an den niederösterreichischen Lokalrivalen Admira – der zweimal auf die Austria trifft – zu halten. Hartberg kann gegen Altach zwei große Schritte Richtung Play-off machen.

Die Ausgangssituation in der Abstiegsfrage vor dem fünften und sechsten Spieltag der Qualigruppe ist äußerst spannend. SV Guntamatic Ried hat als Dritter mit 16 Punkten fünf Zähler Vorsprung auf den nächsten Gegner und Schlusslicht spusu SKN St. Pölten.

Dazwischen liegen der FC Flyeralarm Admira und Cashpoint SCR Altach, die zwei bzw. drei Punkte Vorsprung auf die „Wölfe“ aus der niederösterreichischen Landeshauptstadt aufweisen. Einzig Tabellenführer TSV Prolactal Hartberg und Austria Wien konzentrieren sich mit 21 bzw. 19 Punkten auf die Teilnahme am Play-off um einen Startplatz im Europacup.

Abstiegskampf spitzt sich zu

In der Bundesliga geht der Abstiegskampf in die entscheidende Phase. Im Fernduell rittern die beiden niederösterreichischen Vereine Admira und St. Pölten um wichtige Punkte.

Zumindest Ried könnte sich in den kommenden zwei Runden so gut wie sicher aus der Liste der Abstiegskandidaten streichen. Mit sechs oder zumindest vier Punkten im Doppel gegen St. Pölten wäre der Abstieg so gut wie abgehakt, denn dann ginge Ried elf oder neun Zählern Vorsprung auf St. Pölten in die ausstehenden vier Runden. Trainer Andreas Heraf, der in vier Partien bisher acht Punkte mit den Innviertlern einfuhr, klang optimistisch: „Alle ziehen an einem Strang“, sagte der Wiener.

Tipico-Bundesliga, 27. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Ried – St. Pölten

Ried, Josko Arena

Mögliche Aufstellungen:

Ried: Sahin-Radlinger – Meisl, Reifeltshammer, Boateng, Gragger – Bajic, Ziegl, Offenbacher, Wießmeier – Nutz, Grüll

St. Pölten: Riegler – Steinwender, Luan, Maranda, Schulz – Luxbacher, Pokorny, R. Ljubicic – Davies, Schmidt, Hugi

St. Pölten besser als Tabellenstand

Nicht zuletzt der Auftritt bei der Wiener Austria am Dienstag hat ihn davon überzeugt. Denn trotz neun Änderungen in der Startelf bot man den „Veilchen“ erfolgreich Paroli. „Die Großzahl hat mich nicht enttäuscht. Das hat mir bestätigt, dass ich mich auf jeden verlassen kann. Das ist für so ein Finish extrem wichtig“, so der Trainer. Spielerische Leckerbissen dürfe man sich von Ried aber so oder so nicht erwarten. „Wir können niemanden in Grund und Boden spielen und helfen uns mit taktischen Mitteln“, erläuterte Heraf und verwies auf den chinesischen Militärstrategen Sunzi: „Wenn du dich und den Feind kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten.“

Der SKN, der nach drei Niederlagen zum Start der Qualirunde zuletzt ein 0:0 in Hartberg erreichte, sei „nicht so schlecht, wie er gemacht wird“, betonte Heraf. „Darum ist für mich ganz klar, dass wir auf der Hut sein müssen. Wenn du sie unterschätzt, nimmt das ein böses Ende.“ St. Pöltens Sport-Vorstand Thomas Nentwich forderte von seiner Truppe Zählbares: „Wir müssen die Punkte mitnehmen, weil wir sie brauchen, und dann zu Hause nachlegen.“ Ebenso hoffte Trainer Georg Zellhofer, einst auch in Ried an der Seitenlinie tätig, auf den ersten Sieg nach acht Spielen mit nur zwei Punkten: „Da können wir viel gutmachen.“

Admira empfängt „befreite“ Austria

Die Admira, die vergangenen Dienstag nach dem 1:0-Sieg in Altach die Rote Laterne abgab, könnte mit Punkten in den Duellen gegen die Austria den Druck auf St. Pölten weiter erhöhen. „Wir haben uns endlich wieder belohnt“, sagte Trainer Damir Buric im Rückblick auf die drei Punkte, die man dank Maximilian Breunig aus Vorarlberg mitnahm. Der Kroate fordert nun daheim gegen die Austria die gleiche Einstellung. „Wir dürfen keinen Millimeter nachgeben, müssen entschlossen auftreten und 90 Minuten den Matchplan verfolgen“, sagte Buric, der allerdings um den angeschlagenen David Atanga bangt.

Tipico-Bundesliga, 27. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Admira – Austria

Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena

Mögliche Aufstellungen:

Admira: Leitner – Aiwu, Vorsager, Bauer – Maier, Kerschbaum, Auer, Kronberger – Starkl, Breunig, Wooten

Austria: Pentz – Ebner, Handl, Madl, Poulsen – Martel, Demaku – Fitz, Pichler, Sarkaria – Djuricin

Buric trifft mit seiner Mannschaft auf eine Austria, die bereits am Freitag den vielleicht wichtigsten Sieg in dieser Saison einfuhr und daher wieder etwas befreiter aufspielen kann. Denn die Wiener erhielten in zweiter Instanz doch noch die Lizenz für die Bundesliga. Dazu zeigte sich Trainer Peter Stöger mit der Leistung zuletzt gegen Ried zufrieden, auch wenn der Ausgleich zum 2:2 erst in der Nachspielzeit fiel. Vor allem konnte sich die Austria gegen eine tief stehende Abwehr doch einige Torchancen herausarbeiten.

„Die Admira wird sicher auch auf eine gute Defensiv-Organisation setzen. Ich erwarte sie aber nicht so defensiv wie Ried. Wichtig ist, dass wir der Admira nicht so viel anbieten wie zuletzt der Rieder Offensive“, meinte Stöger. Bei den Violetten hofft man auf die Rückkehr von zuletzt erkrankten oder angeschlagenen Spielern. Aleksandar Jukic soll wieder dabei sein, Benedikt Pichler hat seine Vier-Spiele-Sperre abgesessen. Der Angreifer ist mit sechs Toren bester Torschütze der Favoritner. Marco Djuricin wusste zuletzt ebenso zu gefallen. Der 28-Jährige erzielte in den jüngsten fünf Runden vier Tore. Für Christoph Monschein, der mit einem ablösefreien Wechsel zum LASK im Sommer in Verbindung gebracht wird, bleibt aktuell nur der Platz auf der Bank.

Altach mit Ladehemmung gegen Hartberg

Austria-Tore werden nötig sein, um Hartberg in den ausstehenden Runden noch vom ersten Platz der Qualigruppe zu verdrängen. Die Steirer gastieren als seit drei Spielen ungeschlagenes Team und nach einem 0:0 gegen St. Pölten bei Altach. Auch wenn die Steirer in Vorarlberg seit vier Spielen mit zwei Siegen und zwei Remis nicht mehr verloren haben, stellt Trainer Markus Schopp seine Mannschaft auf Schwerstarbeit ein. „Mit Altach treffen wir auf eine Mannschaft, die extrem gut defensiv organisiert ist und es schafft, die Räume sehr eng zu machen“, sagte der Hartberger Coach. Er warnte vor dem „sehr guten Umschaltspiel“ des Gegners und Standardsituationen. „Da müssen wir gezielt achtgeben, damit man über Standards nicht in eine dumme Situation kommt“, so Schopp.

Tipico-Bundesliga, 27. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Altach – Hartberg

Altach, Cashpoint Arena

Mögliche Aufstellungen:

Altach: Kobras – Dabanli, Netzer, Zwischenbrugger – Thurnwald, Haudum, Oum Gouet, Tartarotti, Karic – D. Nussbaumer, Fischer

Hartberg: Swete – Kainz, Gollner, Luckeneder, Klem – Horvat, Nimaga – Horvath, Rep, Flecker – Chabbi

Die Altacher sind ihrerseits auf jeden Zähler angewiesen, denn der Polster von drei Punkten auf den Abstiegsplatz ist alles andere als ein Ruhekissen. „Jedes Spiel ist für uns ein Endspiel“, sagte Altach-Trainer Damir Canadi. Die größte Sorge bereitet dem gebürtigen Wiener vor allem die Offensivabteilung. Canadis Team holte in vier Spielen der Qualigruppe mit kompakten Vorstellungen bisher vier Punkte, erzielte dabei aber nur ein Tor. „Es ist nicht alles schlecht, was wir vorne machen. Wir schaffen es momentan nur nicht, unsere Aktionen zu finalisieren“, sagte Canadi. „Wir verkrampfen oftmals vor dem Tor.“

Einer, der die Ladehemmung theoretisch überwinden könnte, ist Danilo Carando. Der argentinische Mittelstürmer spielte seit seinem Wechsel im Winter aber keine einzige Minute. Das wird sich auch am Samstag nicht ändern. „Danilo Carando hat sich leider diese Woche zu Hause mit heißem Wasser verbrannt und sich Verbrennungen zugezogen. Er wäre sonst ein Thema für uns gewesen“, sagte Canadi über den 32-Jährigen. Dazu kämpft Altachs Abwehrchef Neven Subotic weiter mit Muskelproblemen.