Bei der Sitzung des UEFA-Exekutivkomitees am Freitag sei man übereingekommen, sich mit den betroffenen nationalen Verbänden und Ligen in Verbindung zu setzen. „Das werden wir nächste Woche machen. Es wäre gut, wenn wir sehen würden, was bestimmte Ligen tun können, was die Verbände tun können und was die UEFA tun kann“, sagte der 53-jährige Slowene. Es sei klar, dass die Vereine entscheiden müssten, ob sie in der Super League oder ein europäischer Verein seien.
„Wenn sie in der ‚Super League‘ sind, dann können sie natürlich nicht in der Champions League sein", sagte Ceferin. Damit bezog er sich auf die Mitinitiatoren Real Madrid und Juventus Turin sowie FC Barcelona und AC Milan, die bisher offiziell noch keine Absichten zum endgültigen Ausstieg aus dem Projekt verkündeten, auch wenn sie das Projekt vorerst für gescheitert erklärt hatten. „Für mich ist es eine andere Situation bei den Vereinen, die ihren Fehler zugegeben und gesagt haben: ‚Wir werden dieses Projekt verlassen.‘“
Perez beklagt sich über UEFA-Drohungen
Real Madrids Präsident Florentino Perez warf UEFA-Chef Ceferin „ungesundes“ Verhalten vor. „Alles, was passiert ist, war bedauerlich, mit Beleidigungen und Drohungen. Wir waren von seiner Gewalt überrascht“, sagte der Boss der „Super League“ in einem Interview der Sportzeitung „AS“ vom Samstag. Die Drohung, alle Clubs von künftigen Europacup-Wettbewerben auszuschließen, die an der „Super League“ festhalten, verstoße gegen den freien Wettbewerb.
„Das ist sehr ernst“, sagte der Real-Boss und verwies auf eine Gerichtsentscheidung vom Dienstag. Ein Richter in Madrid hatte den internationalen Verbänden FIFA und UEFA sowie den angeschlossenen Organisationen und Ligen im Rahmen eines vorläufigen Rechtsschutzes jede Sanktion oder andere Maßnahme gegen die zwölf Gründerclubs untersagt. Die Initiative für den Wettbewerb sei laut Perez nicht gescheitert. Einige Clubs hätten Rückzieher gemacht, aber einen bindenden Vertrag unterzeichnet.
Perez betonte erneut, mit der „Super League“ solle der Ruin vieler Clubs verhindert werden. Allein die zwölf Gründungsmitglieder aus Spanien, Italien und Großbritannien hätten wegen der CoV-Pandemie in der vergangenen Saison 650 Millionen Euro eingebüßt. Für dieses Jahr bezifferte Perez die Verluste auf bis zu 2,5 Milliarden Euro. Gerade erst sei Girondins Bordeaux in Konkurs gegangen. „Entweder wir machen jetzt was, oder viele Vereine werden folgen“, warnte der Manager.